16.Kapitel

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Jessica PoV
Ich steige von dem Motorrad und fahre mir durch meine Haare damit sie mir nicht wirr auf dem Kopf abstehen.
Nick steigt ebenfalls ab und nimmt mir den Helm ab.

„Tut mir leid das der Tag nicht so gelaufen ist wie geplant.",entschuldigt er sich bei mir und sieht beschämt auf den Boden
Ich sehe ihn mit einer hochgezogenen Braue an „Ob du's mir glaubst oder nicht,es war der erste Tag an dem ich mich endlich wieder mal lebendig gefühlt habe.
Die meiste Zeit über bemitleide ich mich selber in meinen eigenen vier Wänden."

Ein Lächeln taucht auf seinen Lippen auf und Nick stellt sich vor mich aufrecht hin.
„Mir hat der Tag mit dir auch gefallen...ansonsten fressen Izzy und Gabriel sich immer auf und ich muss den Schiedsrichter spielen."
Ich lache auf .

(Musste diese lache einfach einblenden,weil mir das aus einem Edit in meinen Gedanken hängen geblieben ist und ich es euch zeigen wollte 😂)

(Musste diese lache einfach einblenden,weil mir das aus einem Edit in meinen Gedanken hängen geblieben ist und ich es euch zeigen wollte 😂)

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Nick schenkt mir ebenfalls ein Lächeln und stützt sich dann an seinem Motorrad ab.
„Worüber genau hast du dich immer wieder selber bemitleidet ?"
Ein Schauer überfährt meine Arme und ich schlecke mir über die Lippen.
Ich weiß ganz genau das jetzt nicht der richtige Zeitpunkt ist um darüber zu sprechen.

„Ich wollte dich über diese Sache auf dem Dach nicht ansprechen,doch ich habe gesehen wie traurig du gewesen bist...der Schmerz in deinen Augen.",kurz stoppt er und sieht mich prüfend an
„Jess so sieht niemand aus der wegen Heimweh zurück in seine Heimat gekehrt ist.",fügt er am Ende hinzu

Ich weiß das so niemand aussieht der aus Heimweh zurück in seine Heimat gekommen ist,doch nach wem sehe ich denn dann aus?
Nach einem Mädchen das...es fällt mir sogar schwer es in meinen Gedanken auszusprechen.
Wie soll ich es dann jemanden sagen?

„Ich habe eben meinen Dad schrecklich gelitten und nun bin ich hier und als ich da oben auf dem Dach gesessen habe,da habe ich an die Zeit mit meinem Bruder gedacht.
Wie wir da oben immer gemeinsam die anderen Häuser angesehen haben und die Sterne am Abend betrachtet haben."

Ich Presse meine Lippen gegeneinander und seufze „Es kam eben alles hoch,doch danke für deine Sorge...mir geht es gut."
Wie oft muss ich diesen Satz noch aussprechen,es ist die größte Lüge !
Mir geht es überhaupt nicht gut.

Nachdem ich nach England gekommen bin wollte ich alles an mir ändern.
Ich wollte nicht mehr das zerbrechliche Mädchen sein,das keiner ernst nimmt.
Die Leute sollten glauben das ich stark bin,jemand den man nicht so leicht brechen kann.

Doch jedes Mal wenn ich eine Nachricht bekomme schrecke ich auf und habe Angst davor das es vielleicht doch Dorian ist der sich bei mir meldet um mir zu zeigen das er noch da ist.
Das er noch ein Teil meines Lebens ist.

Nick nickt und streicht mir über meinen Arm „Tut mir leid das ich habe alles wieder hoch kommen lassen,ich dachte vielleicht willst du doch mal darüber sprechen."
Ich nehme tief Luft stelle mich aufrecht hin und lächle „Es ist schön zu wissen das du für mich da bist."

Langsam mache ich einen gewagten Schritt auf ihn zu und nehme ihn dann in den Arm.
Ich spüre wie er mir über meinen Rücken streicht und flüstert „Es ist bloß der Anfang,es wird bestimmt leichter über die Zeit...damit umzugehen."

Er meinte es wohl im Zusammenhang mit der Sehnsucht nach meiner Mum und Dean,doch was er nicht wusste war...das das was meine Seele plagt schlimmer ist als solch eine Sehnsucht.
Diese Art von Trauer ist in einem anderen Zusammenhang zu verknüpfen.

Es ist die Trauer um etwas was ich nicht mehr zurück bekomme...etwas was mir genommen wurde ohne das ich es auf irgend eine Art und Weise erlaubt habe.
Doch es ist nicht nur Trauer sondern auch Angst,Hass,Wut und das Gefühl gebrochen worden zu sein.

Dieses Gefühl haben noch nicht alle Menschen fühlen müssen und niemand sollte dieses Gefühl jemals zu fühlen bekommen.
Wirklich niemand sollte das,denn diese Art von Gefühl ist schrecklich.
Es zerreißt dich von innen und frisst jede Faser deiner Selbstliebe auf...und das ist grauenhaft.

Ich schenke ihm ein letztes Lächeln und rufe vor der Tür ein „Danke fürs fahren und für den tollen Tag."
„Ich danke dir auch Jess.",ruft Nick mir zu
Bevor er davon fährt drehe ich mich nochmal zu ihm um „Grüß deine Freunde noch von mir,es war schön sie kennenzulernen."
„Das mach ich...hab noch einen schönen Abend Jess."
Ich lächle „Du auch."

Es war das erste mal das ich wieder mal das Gefühl von Freude verspürt habe.
Es war so als hätte Nick was anderes in mir erwecken können als diese dunkel leere in mir.
Doch diese Freude nahm bloß für zwei Minuten etwa drei Prozent meiner Gefühle ein...die letzten siebenundneunzig bestanden aus den Dunkeln Gefühlen die ich schon lange in mir trage.

Ich sperre die Tür auf und finde meinen Dad auf der Couch auf.
Er springt auf sieht zu mir rüber und bekommt plötzlich ein erleichterten Blick auf dem Gesicht.
„Hey Dad.",begrüße ich ihn
„Hallo Liebling...wie fühlst du dich?",fragt er
In diesem Satz höre ich einen Funken von Besorgnis und genau das macht mich auch traurig.

Das mein Dad an dem ganzen auch leiden muss.
Seitdem ich hier bin und das Haus ab und zu alleine verlasse wirkt er so voller Angst.
Wahrscheinlich hat er die Sorge das wenn ich einmal das Haus verlasse,es vielleicht überhaupt nicht mehr betrete oder vielleicht noch gebrochener als zuvor zurückkehre.

Schlimmsten falls hatte mich jemand auf der Straße angemacht oder wieder vergewaltigt.
Diese Sorge kriegt keiner von uns mehr weg,denn so bleiben wir jetzt alle...bis aufs Lebens Ende Verstört.
Wir haben etwas durchmachen müssen,das jede Familie zerstören kann.
Entweder gibt einer dem anderen die Schuld dafür,so wie ich Dean sie gab.

Dadurch sprechen diese Familienmitglieder nicht mehr miteinander.
Die anderen sind verstört und haben Angst davor die Person nun aus den Augen zu lassen...mein Dad
Und die andere Hälfte ist genauso gebrochen oder sogar mehr als die...die wirklich gebrochen wurde und das sind meine Mum und Dean.

Sie beide geben sich die Schuld für mein erleiden und sind deshalb mehr gebrochen worden als ich...und das tut mir im Herzen weh.
Ich fühle mich schrecklich dafür das ich so viele Menschen verletzten musste.
Es tut mir leid.

——
Dieses Kapitel ist ziemlich viel in Jess Gedankenwelt bezogen,da ich finde das es ziemlich interessant ist was gerade in ihrem Kopf so Vorsicht geht.

Ich hoffe ihr findet es auch interessant.

Und was ich mal so gern wissen würde...

Wer ist eure Lieblingsperson in diesem ganzen Buch ?

Ich glaube bei mir ist es Jessica,doch ich mag Noah auch sehr deshalb schwanke ich auch ein wenig dazwischen😂

Ich bedanke mich herzlich fürs lesen und bin gespannt auf eure Antwort :)

Shut up BadBoy ! Can I ever forgive you ?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt