Love and Tattoos | Larry [pausiert]

12 | Wärme

Louis' Lippen hinterließen ein Kribbeln auf Harrys Haut, das sich einen Weg zu seinem Herzen bahnte. Es schien ihm beinahe aus der Brust zu springen, während seine Wangen einen tiefen Rotton annahmen und er begann, viel schneller zu atmen. Er konnte sich gar nicht mehr beruhigen, so sehr hatte Louis' kleine Geste ihn in eine Spirale an Gefühlen gestoßen. Natürlich hatte Harry schon die ein oder andere Beziehung geführt, aber nach all dem, was in seinem Leben vor gerade mal einem Jahr vorgefallen war, fühlten sich Louis' Berührungen und Worte an wie der hellste Stern am Himmel. Es fiel dem Lockenkopf schwer, ein paar Tränen zurückzuhalten, während er nichts mehr wollte als schon etwas mehr aus diesem unschuldigen Kuss auf die Wange zu machen. Fühlte Louis sich genauso übermannt von Gefühlen? Kribbelten seine Lippen jetzt? Konnte er sich auch so sehr in Harrys Anwesenheit entspannen wie es der Größere tat?

Harrys Schulter stieß mit jedem Atemzug wieder an die des Kleineren, während seine Augen sich nicht von Louis losreißen konnten. Das Blau seiner Augen erinnerte ihn an den Himmel, den er so oft angestarrt hatte, versuchte all die Gedanken loszuwerden, die ihn in einen Teufelskreis sperrten und ihm die Luft raubten. Das Blau, das er vielleicht mal am Ende eines langen Tunnels sehen würde. Louis' Hände umfassten immer noch sein Gesicht und die Zeit schien still zu stehen bis der Blauäugige seine linke Hand in Harrys Nacken legte und ebenfalls ein Kribbeln dort auslöste. "Louis", flüsterte Harry vorsichtig und versuchte, irgendwelche Emotionen aus Louis' Gesicht zu lesen. Seine Augen schienen zu funkeln, seine Lippen waren zu einem leichten Lächeln geformt und langsam verfärbten sich seine Wangen ebenfalls zu einem tiefen Rot. Harry war sich sicher, dass sein Herz jeden Moment aus seiner Brust springen würde, während seine eigenen Hände immer unruhiger wurden. Louis berührte ihn so sanft und vorsichtig, aber Harry konnte nicht einschätzen, wie weit er mit Louis gehen konnte und wo er ihn berühren durfte. Wollte Louis überhaupt berührt werden? Vielleicht wollte er auch einfach nur Harry berühren, aber sich nicht zu verwundbar machen, in dem er sich ebenfalls seinen Berührungen hingab. Harry bezweifelte aber, dass sich seine Berührungen gut genug anfühlen würden, dass sich irgendwer dadurch entspannen könnte. Bevor Harry mehr darüber nachdenken konnte, verließ Louis' rechte Hand seine Wange und umfasste Harrys, die immer noch auf seinem Oberschenkel lag.

Harry war sich sicher, dass es das Signal war, dass Harry Louis ebenfalls berühren konnte. Wie hatten sie es geschafft, von einem Film zu sowas zu kommen? Wie hatte Louis es überhaupt geschafft, dass Harry sich wie ein anderer Mensch in seiner Gegenwart fühlte? Der Lockenkopf vermutete, dass es Louis' Lachen und lockere Art war, die ihn so sehr faszinierte und dafür sorgte, dass er seinem neuen Nachbar freiwillig mehr erzählte und einfach er selbst sein konnte.

"Und du hast gar keine Ahnung, wie sehr ich es mag, wenn du mir Gesellschaft leistest", gab Harry zu, hoffend, dass Louis sich genauso fühlte. Louis nickte nur und trotzdem war es genug Bestätigung für Harry, dass dies der Anfang einer tiefen Freundschaft oder mehr als das war.

Immer wieder hatte Harry neue Menschen kennengelernt, sie in Kategorien eingeteilt und entschieden, ob sie irgendwie mit ihm klarkommen könnten. Mit seiner Unsicherheit, die Dämonen in seinem Kopf und irgendwie auch Harrys merkwürdige, besondere Art. Louis hatte trotz anfänglicher Schwierigkeiten erkannt und akzeptiert, dass Harry nicht normal war, aber trotzdem kein Freak. Und irgendwo eine kleine Hilfe brauchte. Der Lockenkopf hatte sich nachts darüber Gedanken gemacht, in welche Kategorie er Louis stecken könnte und war zu dem Schluss gekommen, dass er eine eigene Kategorie verdiente, eine besondere, alleine schon für das Lächeln, das es auch immer wieder schaffte, ein Lächeln auf Harrys eigenen Lippen hervorzurufen.

Harry hatte zuvor sein Hemd hochgekrempelt und nun konnte Louis seine Hand nach oben wandern lassen, bevor er einen Blick auf Harrys Arm warf und mit seinen Fingerspitzen die Rose langsam nachfuhr. Harry atmete hörbar ein und aus, sorgte dafür, dass Louis fast schon zu grinsen begann, während er immer und immer wieder die Linien des Tattoos nachfuhr und schließlich auch wieder seine Augen auf Harry richtete, der ihn genau beobachtete. Louis' Finger ließen von dem Tattoo ab und begannen die Narben darunter nachzufahren. Harrys Blick riss sich von Louis los und der Lockenkopf beobachtete stattdessen wie der Blauäugige seine Narben nachfuhr, so gut wie möglich, da nicht alle unter der Rose sichtbar waren. Normalerweise hätte Harry Louis' Hand schon längst von seinem Arm verdrängt, aber alles was der Lockenkopf jetzt wollte waren mehr und mehr sanfte Berührungen. Umso länger Louis über seinen Arm fuhr, umso mehr wollte Harry, dass seine Finger auch in seinen Nacken wanderten und an so viele andere Stellen, die er erreichen könnte, ohne den Hautkontakt brechen zu müssen. Es fühlte sich an als würde Harrys Körper wieder und wieder mit Wärme durchströmt werden. Seine Wangen waren immer noch rot gefärbt, er atmete immer noch schnell und ungeduldig, aber sein Körper schien eine andere Art von Ruhe zu finden, die Harry nur noch mehr entdecken wollte.

Irgendwann schaffte er es, seinen Arm von Louis wegzubewegen, vermisste sofort die sanften Berührungen seines Gegenübers, aber ersetzte sie schon bald mit einem viel besseren Gefühl, das Harrys ganzen Körper zu Brennen zu bringen schien. Louis' Lippen waren weich und schmeckten noch ein wenig nach den Chips, die sie zuvor gegessen hatten. Und trotzdem raste dieses Glücksgefühl durch Harrys Körper und sorgte dafür, dass er Louis noch mehr an sich zog, während sich sein Daumen vor und zurück auf Louis' Wange bewegte. Der Kuss fühlte sich an wie eine Unendlichkeit, die Harry niemals verlassen wollte und vielleicht musster er das auch erst mal nicht tun.

Louis' Hände fanden ihren Weg zu Harrys Hemd und er krallte sich daran fest als würde Harry jeden Moment wegrennen. Als Louis sich dazu entschieden hatte, nach London zu ziehen hätte er niemals damit gerechnet, dass er nach ein paar Tagen auf dem Sofa seines Nachbarn sitzen würde und wahrscheinlich den besten Kuss seines Lebens erleben würde. Nur das Verlangen einmal Luft zu holen, brachte Louis dazu, den Kuss zu unterbrechen. Harry nutzte die Zeit ebenfalls, um kurz seine Gedanken zu sortieren und durchzuatmen, bevor er auch schon wieder Louis' Lippen auf seinen fühlen konnte. Der kleinere stieß Harry nach hinten, sorgte dafür, dass er in die weichen Polster der Couch sank. Harrys Hände umfassten Louis' Taille, während Louis die Knöpfe seines Hemdes mehr und mehr öffnete ohne den Kuss wirklich zu unterbrechen.

Früher oder später fühlte sich Harry jedoch gezwungen eine simple Frage zu stellen, die er hoffentlich schnell beantwortet bekommen würde.

"Schlafzimmer?" "Schlafzimmer."

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Nach Ewigkeiten ist endlich das nächste Kapitel da. Ich hatte einfach überhaupt keine Motivation, das Kapitel fertigzustellen und jetzt habe ich es endlich mal zu einem Ende gebracht. Um 12 Uhr nachts.

Trotzdem möchte ich euch für die 1k reads danken, die wir in der Zeit ohne Updates erreicht haben! Ich habe wirklich Spaß an dieser Story zu schreiben (wenn nicht meine generelle Motivation fehlt) und deswegen bedeutet es mir so viel, dass viele Leute sich für diese Geschichte begeistern konnten.

Also, was haltet ihr von Harrys und Louis' erstem Kuss? :)

An dieser Stelle auch nochmal danke an @smileforhaz , die dieses wunderschöne neue Cover erstellt hat x

Habt einen schönen Tag und bleibt gesund x