Teil 7

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Liz PoV:

Ich höre Trevor schmerzerfüllt stöhnen und drehe meinen Kopf in seine Richtung. Er hält seinen Arm in die Höhe, welchen mehrere leicht blutende Kratzer zieren. 
"Musste das sein Liz?", fragt er und blickt mich abwartend an. Bei dem Gedanken meinen Mate verletzt zu haben winsle ich traurig auf. Ich strecke meine Schnauze in seine Richtung und lecke vorsichtig mit meiner Zunge über seine Wunden. Mit seiner anderen Hand krault er mir den Kopf. "Wie wäre es, wenn du dich einfach wieder zurück verwandelst?", schlägt er mir dann schmunzelnd vor. 
Sofort tue ich ihm den Gefallen und nehme wieder meine menschliche Form an. Ich rutsche vorsichtig näher an ihn heran, weil ich nicht weiß ob er vielleicht sauer auf mich ist, dass ich ihn verletzt habe. Doch sobald ich in seiner Reichweite bin streckt er seine Arme nach mir aus und zieht mich zu sich heran. Ich kuschle mich so eng an meinen Mate wie es nur möglich ist und atme seinen Duft ein. Augenblicklich werde ich ruhiger und bin nicht mehr so nervös. "Tut mir Leid", murmle ich ihm leise zu. 
Er blickt mir tief in die Augen und legt einen Hand unter mein Kinn. Mit leichtem Druck hält er mein Kinn oben und sein Gesicht kommt meinem näher. Ich schließe meine Augen und schon fühle ich seine Lippen auf meinen liegen. Sie sind warm und üben leichten Druck auf meine Lippen aus. Der Kuss ist leicht und zart und trotzdem muss ich stöhnen. Trevor jedoch löst seine Lippen wieder von meinen, streicht mir einen Strähne aus dem Gesicht und sieht mich leicht besorgt an.

"Was war los? Warum hast du dich verwandelt?", will er von mir wissen.
Ich würde ihm gerne eine wirkliche Erklärung liefern, aber in Wahrheit war es einfach nur ein Reflex. "Als ich aufgewacht bin und gemerkt habe, dass ich als Mensch geschlafen habe, hab ich irgendwie Panik bekommen", gebe ich schuldbewusst zu, "ich schlafe immer als Wolf. Und alles fühlte sich anders an als sonst." 
Mein Mate sieht mich mitfühlend an und zieht mich auf seinen Schoß. "Schon okay, kleine Mate. Ich weiß doch, dass das alles neu und ungewohnt für dich ist.", redet er beruhigend auf mich ein. 
Ich bin froh so einen verständnisvollen Mate zu haben und zum ersten Mal heute morgen verziehen sich meine Mundwinkel zu einem Lächeln. "So gefällst du mir schon wieder viel besser.", flüstert Trevor in mein Ohr und drückt mir einen kleinen Kuss auf die Wange. 

Jetzt wo ich mich wieder beruhigt habe, bin ich bereit meine Umgebung aufmerksam zu betrachten. 
Wir befinden uns in einem großen Raum. Gegenüber von uns ist eine große Fensterfront. Wir sitzen auf einem Bett in dem locker drei Personen Platz hätten und welches in grau und blau gestaltet ist. Ich sehe einen großen Schrank an der Wand stehen aus hellem Holz und einen kleinen Tisch mit zwei Stühlen und einem Bücherregal. Außerdem hat der Raum zwei Türen. "Warum zwei Türen?", frage ich sofort neugierig nach. "Eine nach draußen auf den Flur und die andere führt ins Bad.", erklärt mein Mate. "Es ist ganz hübsch hier.", füge ich noch hinzu. Seine Brust vibriert leicht unter mir als er zu lachen beginnt. "Das freut mich aber. Denn das ist mein Zimmer. Beziehungsweise jetzt unser Zimmer. Wir bleiben hier die nächsten Monate.", erwidert Trevor. "Falls du aber irgendwas ändern willst oder nicht magst, sagst du einfach bescheid, okay Liz?", fügt er noch hinzu. Ich nicke schnell und werde leicht rot bei der Vorstellung, dass er sein ganzes Zimmer einfach für mich ändern würde. 

"Bist du so weit ein paar Leute kennenzulernen?", fragt er vorsichtig. Sofort spanne ich mich an. "Wir frühstücken auch dabei", setzt er noch hinzu als er meine Abneigung spürt. "Wie viele?", ich höre selber das meine Stimme bei der Frage zittert. Sofort streicht mein Mate sanft über meinen Rücken. "Meinen Bruder, den hast du gestern ja schon getroffen und seinen Mate. Außerdem wäre mein Vater da und unser Beta.", zählt Trevor nüchtern auf. Ich kaue nachdenklich auf meiner Unterlippe herum. 4 fremde Wölfe. Mit seinem Daumen streicht mein Mate über meine Unterlippe und löst so meine Unterlippe wieder. "Meinst du du schaffst das?", will er von mir wissen und sieht mich eindringlich an. "Bleibst du die ganze Zeit bei mir?", antworte ich mit einer Gegenfrage. "Natürlich!", verspricht er mir. 

Ich halte Trevors Hand als wir auf den Flur treten. Während er die Tür schließt nehme ich sofort die Gerüche mehrerer fremder Wölfe wahr. Meine zweite Hand krallt sich in seinen Arm und ich drücke meinen Körper an seinen. "Alles ist gut Liz.", höre ich ihn beruhigend flüstern und spüre seine Hand über meinen Kopf streicheln. "Hier wird dir niemand etwas tun. Ich bin die ganze Zeit bei dir. Du bist hier sicher." Er muss das Mantra noch zweimal wiederholen bis sich meine Atmung wieder beruhigt hat und meine Hände nicht mehr in seinen Arm gekrallt sind. Los lasse ich ihn allerdings nicht. 
Vorsichtig macht Trevor einen Schritt und ich folge ihm automatisch, um den Körperkontakt zu ihm nicht zu verlieren. Langsam arbeiten wir uns so Schritt für Schritt den Flur entlang.
Am Ende des Ganges ist ein Durchgang. Im Raum dahinter kann ich vier Wölfe riechen und hören. Ich kann nicht verhindern, dass mein Körper leicht zittert vor Aufregung und Anspannung. "Bereit?", flüstert Trevor mir zu und sieht mich fragend an. Ich bringe nur ein Nicken zustande. 
Schon macht er einen Schritt nach vorne, durch den Durchgang in den Raum hinein und ich folge ihm. 

Vom Omega zur LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt