Teil 12

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Trevor PoV:

Ich konnte nicht anders als meine Mate glücklich anzusehen. Noch immer sitzt sie auf meinen Schoß, kuschelt sich an mich und hat ein Lächeln auf den Lippen.
Obwohl ich mir nicht sicher war, wie ich ihr erklären soll was ein Omega ist, denke ich doch, dass ich es ganz gut hinbekommen habe. Ich glaube Liz hat verstanden, dass ein Omega keineswegs ein unwichtiger Rang im Rudel ist.
"Es gibt noch mehr Ränge im Rudel", unterbreche ich die Stille.
Wenn es so gut geklappt hat ihr zu erklären was ein Omega ist, vielleicht klappt es dann auch ihr die Bedeutung des Alphas näherzubringen. Es ist mir wichtig, dass sie auch bald weiß, welchen Rang ich einnehme.
"Soll ich dir darüber etwas erzählen?", frage ich sie.
"Ja", antwortet Liz und nickt um ihre Worte zu unterstreichen mit dem Kopf.

"Okay", beginne ich zu sprechen, "also es gibt nicht nur Omegas. Jeder Wolf hat einen Rang, der ihm gleichzeitig auch seine Position im Rudel zu weißt."
Ich höre ihr bestätigendes Brummen. Während ich gesprochen habe, hat sie angefangen mit ihren Händen über meinen Körper zu streicheln.
"Es gibt noch Alphas, Betas, TiCs und Deltas.", versuche ich meine Erzählung fortzusetzen. Allerdings habe ich das Gefühl, dass meine kleine Mate mir gar nicht mehr richtig zuhört. Ihre Hände haben sich mittlerweile fest in meine Schultern gegraben, dafür beginnt sie auf meinem Schoß herumzurutschen.
"Sitzt du nicht bequem?", will ich von ihr wissen.
Ihre großen Augen wandern bei den Worten blitzschnell in meine Richtung. "Doch, alles gut", antwortet sie ein bisschen zu schnell.
"Na gut. Dann erzähle ich mal weiter.", sage ich abwartend. Mein Blick gleitet über ihren Körper. Ihre ganze Haltung ist jetzt angespannt, doch sie gibt sich große Mühe still sitzen zu bleiben. "Wenn man die Ränge nach Dominanz ordnet, sind sie exakt in der Reihenfolge die ich dir gerade genannt habe.", erkläre ich weiter, unterbreche mich dann aber selber.

"Kleine Mate, jetzt sag schon: Irgendetwas stimmt doch gerade mit dir nicht?" Ich schaue sie nachdenklich an. Sie sieht mich fast schon schuldbewusst an und öffnet ihre Lippen leicht um zu sprechen.
Schnell presse ich meinen Zeigefinger gegen ihre Lippen und beuge mich noch ein Stück näher zu ihr. "Komm bloß nicht auf die Idee zusagen, dass alles okay wäre. Wir sind Mates und das heißt ich spüre es hier wenn es dir nicht gut geht." Um meine Worte zu unterstreichen tippe ich mit meiner freien Hand auf mein Herz.
Liz Lippen schließen sich wieder, ihre Augen schauen tief in meine und ihre Finger lösen sich von meinen Schultern. Langsam gleitet ihre Hand hinab auf die Stelle wo sich mein Herz befindet. Kurz herrscht Stille, während wir beide bloß dem Herzschlag des anderen lauschen.
"Ich würde gerne raus.", höre ich dann ihre Stimme.
Ich streiche sanft eine Strähne hinter ihr Ohr und antworte: "Das ist doch gar kein Problem kleine Mate. Lass uns rausgehen. Ich kann dir auch später noch mehr über die Ränge im Rudel erzählen."
Sie beugt sich schnell vor und drückt mir einen Kuss auf die Wange. "Danke. Meine Wölfin wird ganz verrückt die ganze Zeit nur drinnen zu sein."

Ich packe ihre Hüften und schiebe sie von meinen Schoß. Dann stehe ich selber auf und laufe zur Tür. "Dann komm, kleine Wölfin", fordere ich sie schmunzelnd auf.
Schnell läuft sie auf mich zu und greift nach meine Hand.
Ich ziehe sie aus dem Zimmer und über die Treppe nach unten. Ihr Herz schlägt schneller und der Druck um meine Hand etwas fester, doch ansonsten scheint sie eher aufgeregt als nervös zu sein. Ich bin fast schon froh als wir keinem auf dem Weg begegnen und ungestört durch die Hintertür das Rudelhaus verlassen können.
Hinter dem Haus erstreckt sich in ein paar Metern Entfernung der Wald.

Sobald wir draußen stehen lässt Liz meine Hand los und steht als Wolf neben mir.
Meine Hände fahren vorsichtig durch ihr weiches Fell, bis sie mich ungeduldig mit ihrer Schnauze anstupst. "Nicht so ungeduldig.", raune ich meiner Mate zu.
Dann verwandle ich mich auch. Mit großen Schritten laufe ich auf den Wald zu und kann spüren, dass Liz mir folgt. Anders als sonst, wenn wir in unserer Wolfsgestalt unterwegs sind, schneit sie jedoch näher bei mir zu bleiben. Aber es stört mich nicht sie so nah bei mir zu haben.
Wir laufen schon seit zehn Minuten durch den Wald, springen über umgekippte Baumstämme und toben auf einer kleinen Lichtung herum, als meine Mate auf einmal einfach weg ist.
Ich sehe mich suchend um, doch kann sie nirgendwo mehr entdecken.
Leichte Panik macht sich breit.
Ihr Duft liegt noch in der Luft und so schnüffle ich und folge ihrer Spur.
Meine Schritte werden immer schneller und ich versuche die Angst, ihr könnte etwas zugestoßen sein zu verdrängen.

Vom Omega zur LunaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt