Kapitel 4

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"Herzlichen Glückwusch!" Wurde ich in der Tür begrüßt. Meine Mutter ließ ein lautes, grausiges Lachen ertönen, welches mir eine Gänsehaut über den Rücken jagte. "Das letzte Jahr der Qual geht vorüber." Sie schlich um mich herum und beogutachtete mich sorgfältig. Meine Körper kribbelte, doch ich wusste, dass es besser war, nicht abzuhauen. Schon oft hatte ich unter meier Feigheit leiden müssen, besonders früher.

"Wir dürfen dir jemanden vorstellen. Deinen Metor." Sie fuhr mit ihrer kleinen Kralle über meinen Rücken und schlitzte meine Haut auf, doch ich zeigte keine Regung, wie ich es mein Leben lang geübt hatte. Ein Mann, der mitte vierzig sein musste, tauchte in der Tür auf. Seine Krallen waren die längsten, die ich je gesehen hatte und auch die Spitzesten. Unverwandt sah ich ihm in die Augen, doch er wich meinem Blick nicht aus. Jeder Morta hatte in seinem siebzehnten Lebensjahr jemanden, der einem alles beibrachte und der einem alles erzählte, was man wissen musste. Natürlich wusste ich schon vieles, aber keine Details, denn würde ich nur noch mehr gegen diese Leben sein.

"Freut mich, dich kennen zu lernen." Seine Stimme klang kalt und viel zu hoch für seine Erscheinung. "Ich könnte nicht sagen, dass es mir ebenso geht." Trotz der Konsequenzen stellte ich mich noch aufrechter hin.

"Schatz, was hast du da gerade gesagagt?" Meine Erzeugerin packte mich an der Schulter und sofort fing sie an zu pochen Ich spürte, wie ihre Krallen in meine Haut eindrangen, doch ich war den Schmerz gewöhnt.

"Eltra, lass sie los." Sagte mein Mentor und meine Mutter trat einen Schritt zurück, nachdem sie mir noch einen wütenden Blick zugeworfen hatte.

"Wir haben dir noch jemande vorzustellen." Sie klang verbisssen, doch als sie mt den Gedanken wieder bei jemand anderem war, sprühte sie nicht mehr vo Wut.

"Darf ich mich vorher wenigsten ausziehen?"  Fragte ich verächtlich und stellte meine Schuhe ins Regal. Ich schleuderte meine Schultasch achtlos in die Ecke und ging auf die Treppe. "Oh nein, du bleibst jetzt schön hier." Meine Mutter hielt mich am Arm fest und ich bekam die nächste Wunde. "Willst du etwa deinen Gast warten lassen?" Schnaubte sie und zerrte mich grob ins Wohnzimmer. "Mein Gast? Ist das nicht eher deiner?" Ich stolperte hinter ihr her.

Auf unserer roten Couch saß ein junger Mann, der etwa fünf Jahre älter sein musste als ich. "Schatz, dass ist dein Bräutigam."

"Das ist dein bester Witz seit langem." Knurrte ich angewidert. Aber zu ihr passte das nicht und ich war über die Wahrheit noch nicht einmal erstaunt. Mortas konnten nicht lieben, also warum auf den richtigen Zeitpunkt warten, zu heiraten? Man würde seinen Traummann nicht finden, egal wie lange man suchte. Also warum nicht mit sechzehn heiraten oder sich wenigstens schon einmel einen Mann suchen?

"Mein Bräutigam also, ja? Und was ist mit meiner Meinung?"

"Oh nein, Schatz." Meine Mutter legte mir eine Klaue auf die Wange. "Deine Meinneung hat uns noch nie Interressiert, weßt du nicht mehr? Wir Entscheiden, weil wir wissen, was das Beste für dich ist.

Wortlos drehte ich mich um und spürte meine Mutter in meinem Rücken grinsen. Ich versuchte immer noch an meinen kleinen Hoffnungen festzuhalten, doch sie entglitten mir von Tag zu Tag mehr und ich bekam sie nicht mehr zu fassen. Denn wie würde ich gegen etwas ankämpfen können, was in meinen Genen steckte? Die Bestimmung war fest in mir verankert und ich war so hilflos wie wie ein Stein.

After the sunWo Geschichten leben. Entdecke jetzt