»Keine Ahnung wie ich da anfangen soll. Es ist halt einfach so passiert.« »Fang doch einfach vom Anfang an.« »Na ja, es war vor ungefähr einer Woche. Ihr wart alle nicht zuhause. Luca und Aurora waren mit ihren Eltern essen, Giuseppe war mit Francesco die Bauprojekte überwachen und du warst mit deiner Freundin im Club. Rafael war da glaube ich auch, habt ihr euch eigentlich gesehen? Ist ja auch egal. Auf jeden Fall wollte ich mir einen Film im Wohnzimmer ansehen, weil ich dachte ich wäre alleine, auf einmal kam Michele rein und hat gefragt ob er mitschauen kann. Ich hab natürlich nicht nein gesagt, weil wir ja befreundet sind und wie du weißt gefällt er mir ja schon länger. Naja wir haben dann eine Pizza bestellt und eigentlich danach nur noch geredet, also der Film lief nur noch im Hintergrund. Ja und die letzten Tage waren wir einmal zusammen in der Stadt weil ich ein wenig shoppen wollte und er auch neue Schuhe brauchte. Er war so süß, hatte die ganze Zeit Geduld obwohl ich so anstrengend war, weil ich in fast jeden Laden wollte und mich nicht entscheiden konnte was ich kaufen will. Und gestern Abend waren wir zusammen was trinken. Ach es war einfach so schön, ich glaube ich bin verliebt.« Sie schwärmte die ganze Zeit und es war wirklich schön sie so glücklich zu sehen. »Ich freue mich so für dich süße, ihr seid ein tolles Paar. Man sieht einfach diese Liebe zwischen euch.« »Danke, aber wir sind noch gar nicht zusammen. Wir wollen es langsam angehen, vor allem weil wir bis vor kurzem nur Freunde waren.« »Ja aber ihr werdet bald zusammen sein, in meinem Herzen seid ihr es bereits« Theatralisch fasste ich mir ans Herz und wird mussten beide anfangen heftig zu lachen.
»Wie sieht es eigentlich bei dir aus? Schon jemand im Blickfeld. Du warst doch letztens im Club da trifft man doch öfter jemanden.« »Bei mir ist absolut nichts los, auf einer Mülldeponie gibt's mehr Liebe. Im Club gab es niemanden der mich wirklich interessiert hat. Ich habe nur mit einem Typen namens Logan getanzt. Und bevor du fragst, nein wir haben keine Nummern ausgetauscht. Ehrlich gesagt habe ich es auch nicht eilig. Ich bin erst sechzehn und habe mein ganzes Leben noch vor mir. Ein Freund kommt irgendwann.« »Du hast schon recht. Aber als deine Freundin finde ich es trotzdem schade. Ich habe eigentlich sogar gehofft das zwischen dir und Rafael was passieren würde, aber Aurora hat von Anfang an gesagt das er nicht der Typ für ne feste Beziehung ist und du dich nicht auf ihn einlassen würdest. Und sie hatte recht, nachdem was erst vorhin passiert bin ich immer überzeugter davon.« Hat Teresa gerade wirklich gesagt, dass sie sich wünscht das etwas zwischen mir und der Nervensäge Rafael was läuft? Ich bin sprachlos. »Wie bist du bitte auf die Idee gekommen dir sowas zu wünschen?« »Naja ihr beide seid ungefähr im selben Alter, seht beide gut aus und ihr seid Single. Ihr wärt bestimmt ein süßes Pärchen geworden. Aber na gut, genug davon. Wollen wir ins Kino mit den anderen?« Ich stimmte zu und wir machten uns auf die Suche nach den anderen.
Nachdem wir alle gefragt haben bezüglich des Kinos und wir festgelegt haben wer mir wem fährt, da es unnötig wäre wenn wir alle mit den eigenen Autos fahren würden, erlebte ich gerade meinen schlimmsten Albtraum und saß neben Rafael. In seinem Auto. Nur weil alle beknackte Zweisitzer hatten. Luca fuhr natürlich mit seiner Schwester, Teresa fuhr bei Michele mit und Giuseppe, der einzige der keinen Zweisitzer hatte, wollte mich nicht mitnehmen weil er und Francesco später nochmal zu einigen Baustellen fahren müssen. Ich könnte heulen. Stattdessen beschloss ich, so gut es ging Ruhe zu bewahren und sah einfach aus dem Fenster. Während der Fahrt sagte keiner von uns ein Wort, nur die leise Musik sorgte für Geräusche im Wagen.
Die Fahrt dauerte eine Ewigkeit und ich war so froh als Rafael endlich auf den Parkplatz des Kinos fuhr. Die anderen waren bereits da und warteten auf uns. Gemeinsam betraten wir das Kino, die Jungs gingen vor und kauften schon mal die Karten. Ich lief ganz hinten, so zog ich Aurora und Teresa an den Armen zu mir heran damit ich ihnen ins Ohr flüstern konnte. »Seit froh dass ich euch so liebe, sonsr würde ich mich dafür rächen.« Damit war natürlich die Autofahrt gemeint, was auch die beiden verstanden haben, weshalb sie mich nur amüsiert anschauen. »Was gibt da zu glotzen?« »Ach komm, so schlimm war es doch bestimmt gar nicht.« »War es auch nicht. Nur hat keiner von uns ein einziges Wort gesagt und ich habe die ganze Zeit wie ne behinderte aus dem Fenster gestarrt, ein Wunder dass ich meinen Nacken noch bewegen kann.«
Mittlerweile waren wir bei den anderen angekommen, die uns eine Karte gaben. »Leute wer will alles Popcorn, ich stell mich an.« Bei Francescos Frage hob ich die Hand und die anderen Taten es mir gleich. Dann liefen wir schon mal in den Saal. Die übliche Werbung lief und Francesco kam dann auch mit dem Popcorn. Jetzt kann der Film beginnen.Nach zweieinhalb Stunden war der Film zuende. Acht Dollar die ich nie wieder kriege. Das Ende war einfach schlecht. »Okay Leute, Giuseppe und Ich machen uns dann auf den Weg. Wir sehen uns morgen.« Wir verabschiedeten uns von ihnen und machten uns auf den Weg zu den Parkplätzen. »Fahren wir wieder so wie auf dem Hinweg?« Alle stimmten Michele zu, nur Rafael und ich hielten uns etwas zurück mit unserer Begeisterung. Aber gut, die Mehrheit gewinnt. »Gut, dann sehen wir uns zuhause.« Alle stiegen in die Autos und einer nach dem anderen fuhr weg. Auch Rafael verließ den Parkplatz und folgten den anderen. An der nächsten Ampel quetschte sich aber ein anderer Wagen zwischen uns und so verloren wir ein wenig den Anschluß. Demnach würden wir ein wenig später zuhause ankommen.
Plötzlich fuhr Rafael in eine Seitenstraße. »Hey, was machst du. Du fährst einen kompletten Umweg.« »Ich glaube da verfolgt uns jemand. Bleib einfach ruhig, es passiert nichts.« Bitte was? Ich sah in den Rückspiegel und tatsächlich fährt der selbe Wagen schon seit knapp einem Kilometer hinter uns. »Rafael. Ich glaube das sind Polizisten. In Zivilfahrzeugen.« Er sah ebenfalls in den Rückspiegel und ging sich dann einmal durch die Haare. »Du könntest recht haben. Verdammt. Okay, wir verhalten uns einfach ganz normal.« Keine Ahnung wie ich mich gerade verhalten soll. Ich bin einfach ruhig, weil ich noch nie in so eine Situationen geraten bin und nicht mal weiß ob ich Angst haben sollte oder nicht. Plötzlich klingelte mein Handy »Wo bleibt ihr denn?« »Ist grad echt schlecht Luca, wir sind bald da. Macht euch keinen Sorgen.« Ohne auf eine Antwort zu warten legte ich einfach auf. Rafael fuhr wieder Richtung Innenstadt, doch die Polizisten waren immer noch hinter uns. »Was wollen die denn? Wieso verfolgen die uns so lange?« Langsam war ich nicht mehr so entspannt. »Ich weiß es ehrlich gesagt auch nicht. Jetzt kommt gleich die Schnellstraße, hoffentlich kehren sie dann um.« Ich hoffte das er recht hat, doch leider war das Gegenteil der Fall. Kaum hatten wir die Schnellstraße befahren, schalteten die Polizisten die Sirene an und forderten uns zum anhalten. »Mist. Was machen wir jetzt.« »Hey, bleib locker. Guck ob alles gefährliche außer Sichtweite ist. Ich hab einen Waffe im Handschuhfach, leg sie einfach unter den Sitz.« Ich befolgte seine Anweisungen und versuchte dabei ruhig zu bleiben. Währenddessen wurde er langsamer und parkte an einem seitenstreifen.
Er checkte nochmal den Innenraum ob alles sauber ist, bis sein Blick bei mir hängen blieb. »Ellie, das Tattoo.« Er zeigte auf die Innenseite meines Handgelenkes, wo sich das Tattoo befand. Jeder von uns hat sich als Zeichen der Zugehörigkeit das sizilianische Wappen mit der Inschrift "La Famiglia" stechen lassen, so auch ich. Kaum einer kennt die Bedeutung, da sich viele Italiener das Wappen tätowieren lassen, aber bei der Polizei weiß man nie. »Oh scheiße, ich muss es irgendwie verdecken.« Natürlich musste ich ausgerechnet heute ein T-Shirt anziehen. Der Wagen hinter uns ist bereits zum stehen gekommen und eine von ihnen wird gleich aussteigen. Panisch suchte ich den Wagen ab. Rafaels Jacke kann ich nicht nehmen, da er sie selbst brauchte.Und dann kam mir eine verrückte Idee...
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P R O M I S E S
RomanceEllie La Ventura führt eigentlich ein ganz normales Teenager Leben, bis ein Familiengeheimnis ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sie entscheidet sich dem Geheimnis auf den Grund zu gehen und eine neue Seite an sich zu entdecken. Ellie lernt was...