V I E R U N D F Ü N F Z I G

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»Teresa? Teresa wo bist du? Komm sofort runter« schrie ich durch das Haus nachdem ich die Tür geöffnet hatte.  »Teresa!«

Nach dem schlimmsten Schultag überhaupt, raste ich aus dem Klassenzimmer um so schnell wie möglich von dort wegzukommen. Ich wollte vor Rafael zu Hause sein um mich auf den Streit mit ihm vorbereiten zu können und vorher noch meinen Wut bei Teresa auszulassen.

»Ich komme ja schon, warum schreist du denn so rum?« sie kommt die Treppe runtergelaufen und sieht mich fragend an. »Ich schreie wie ich will. Was ist eigentlich dein Problem?«  »Was meinst du?«  »Stell dich nicht dümmer als du bist. Ich weiß das der scheiß von dir kommt, Rafael als Schüler einzuschleußen« Ihr ist wohl ein Licht aufgegangen, denn sie nickt wissen mit dem Kopf und setzt ihren typischen Ich-weiß-alles-Blick auf. »Das meinst du, ja ich weiß das ich es dir hätte sagen sollen. Es musste nur alles ziemlich schnell gehen und wir hatten keine Zeit dich an den Gedanken zu gewöhnen, weil du bestimmt wieder diskutiert hättest und-«  »Wie bitte? Es ist ja wohl mein gutes Recht Einwände und Fragen zu stellen wenn hier wieder etwas über meinen Kopf hinweg entschieden werden soll. Heißt das also ich bin euch zu anstrengend, oder was? Das man mit mir ja nicht reden kann. Schon klar. Es ist immer dasselbe, wieso wundere ich mich eigentlich noch? Ihr seid doch alle gleich« wurde ich mit jedem Satz immer lauter.  »Ellie, das war nicht so gemeint. Versteh mich doch«  »Nein, ich will dich nicht verstehen, mich will doch auch niemand verstehen. Es ist mir egal was eure Entschuldigung ist und welche Ausrede ihr mir jetzt auftischen wollt. Ich hab es so satt ständig wie ein kleines Kind behandelt zu werden das die Wahrheit nicht verkraftet. Fahrt doch alle zur Hölle!« wütend stapfte ich wieder zu Haustür und wollte diese öffnen, als Rafael mir zuvor kam.
Für ihn hatte ich jetzt am wenigsten Nerven.  »Und du kannst auch zur Hölle fahren« schrie ich ihn an und lief an ihm vorbei nahc draußen zu meinem Auto.
Ich muss hier weg.

Meine Wut trieb mich in die nächste Mall und auch wenn das alles andere als Gesund für meine Kreditkarte ist, musste ich das einfach tun. Ich bin eigentlich keine Frust-Shopperin aber der ganze Scheiß den meine sogenannten Freunde inklusive meinem geliebten Freund abgezogen haben war mal wieder komplett unter der Gürtellinie. Ich will nicht wissen wen die beiden da noch mitreingezogen haben.

Ich lief von einem Geschäft zum nächsten doch war einfach nicht zufrieden mit der Auswahl. Also entschied ich mich es nicht zu überstürzen und suchte mir erstmal einen Starbucks. Ein kurzer Blick auf die Uhr verriet mir das ich bereits seit drei Stunden hier war. Außerdem hatte ich 17 verpasste Anrufe; unter anderem von Teresa, Michele, Luca und die meisten natürlich von Rafael. Doch die waren mir gerade ziemlich egal.

Weitere anderthalb Stunden und zwei Frappuccinos später bin ich erschöpft aber zufrieden. Ich hatte ein paar neue Schuhe und eine schöne Tasche gefunden. Mein Ausflug hatte sich also gelohnt und ich konnte nun zurück fahren. Mal sehen was mich nun erwartet. Wenn Rafael mir wegen meinem Fehlverhalten eine Standpauke geben will, kann ich für nichts garantieren. Ich wusste zwar auf wen ich mich einlasse, wenn ich mit Rafael eine Beziehung einging und das wir zwei ziemlich Hitzköpfig sind, hat mittlerweile jeder mitbekommen. Doch er wusste auch auf was er sich einlassen wird und das ich nicht einfach alles hinnehme, damit muss er nun leben.

Zuhause angekommen lief ich erstmal in die Küche um mir ein Wasser zu holen, da ich wirklich durstig war. Im Wohnzimmer und in der Küche war niemand auffindbar, also ging ich einfach nach oben in mein Zimmer. Angelo und Chiara sind für einige Tage verreist, somit gab es kein richtiges Essen da es keiner für nötig hielt zu kochen.

»Bist du völlig übergeschnappt?« na toll. Ich betrat mein Zimmer und zur Überraschung saß Rafael auf meinem Bett. »Dir auch Hallo. Mitschüler« das letzte Wort betonte ich deutlich, ließ mich aber nicht aus der Ruhe bringen und räumte meine neue erworbenen Sachen in den Kleiderschrank.  »Was sollte das heute? Erst die Aktion in der Schule und dann dein Verschwinden. Eine Zigarette, wirklich? Ich bin gerade dabei aufzuhören für dich und du ziehst sowas ab? Und dann gehst du zur Krönung nicht ans Telefon, weißt du eigentlich das ich krank vor Sorge geworden bin?«  »Fertig? Dann kannst du ja gehen« weise ich ihn ab und verschwinde im Bad um mich abzuschminken. Natürlich lässt er sich nicht so einfach abwimmeln und folgt mir.  »Antworte gefälligst« wird er nun lauter. Ich glaube ich habe ihn noch nie so wütend gesehen und er sieht heiß aus. Eigentlich dürfte ich sowas gar nicht denken, aber ich tue es dennoch.

P R O M I S E SWo Geschichten leben. Entdecke jetzt