...»Naja, und dann bist du gekommen.« Luca sah mich geschockt an, als ich ihm über die Ereignisse der letzten halben Stunde erzählte. »Mein Vater wird mich umbringen. Er hat gesagt ich soll auf dich aufpassen und genau das Gegenteil hab ich getan.« »Mach dir keine Gedanken, ich rede mit ihm. Es war nicht deine Schuld und du hast mir doch geholfen. Immerhin hast du mich gerettet und ohne deine Hilfe hätten die mich entführt oder so.« »Du verstehst das nicht, hätte ich von Anfang an ein Auge auf dich gehabt wäre es niemals dazu gekommen.« »Wie gesagt, ich rede mit deinem Vater. Jetzt entspannt dich und lass uns losfahren. Ich hab Hunger bekommen.« Grinsend schüttelte er den Kopf und startete den Motor.
Mit einer warmen Tüte voll BigMacs und Pommes auf meinem Schoß waren wir nun auf dem Parkplatz von McDonalds und nahmen unser Abendessen zu uns. »Ist wirklich alles in Ordnung bei dir? Ich fühle mich so schlecht deswegen.« »Luca, bitte mach dir keinen Kopf. Es ist alles gut. Das Geheule vorhin waren einfach meine Nerven. Und jetzt lass uns bitte essen. Ich hab echt Hunger.«
Das ließ er sich nicht zweimal sagen und biss genüsslich in seinen Burger. Genau wie ich. Doch lange blieb es nicht still. »Wie läuft es denn mit deiner Freundin, Maria oder?« »Ja, sie heißt Maria. Es läuft eigentlich gut, wie du ja weißt ist sie momentan in Brasilien für den Außendienst. Wir versuchen zwar regelmäßig zu telefonieren, aber es ist leichter gesagt als getan.« »Weißt du, ich hatte bis jetzt noch nicht viel mit ihr zutun, aber das was ich so gesehen habe hat schon gereicht. Sie ist ein wirklich toller Mensch und man merkt das sie dich aufrichtig liebt. Manchmal ist es eben schwer. Das Leben ist kein Ponyhof, aber da müsst ihr durch und dann geht es wieder Berg auf. Und bald wird Maria zurückkehren und es ist alles wie vorher. Sieh es mal so, in etwa zehn Jahre bist du froh wenn du wenigsten mal ein Wochenende für dich alleine hast.« Ich zwinkerte ihm zu. »Wie schaffst du es eigentlich immer die richtigen Worte zu finden und mich aufzumuntern. Ich meine, du bist doch erst sechzehn. Nichts für ungut aber Aurora ist knapp ein Jahr älter und ich frag mich manchmal echt ob ihrem Kopf anstelle des Hirns ein Kosmetikkoffer drin ist.« Ich nahm ein Schluck meines Getränks, an dem ich mich wegen Lucas Aussage beinah verschluckte. »Ich mein das nicht böse ihr gegenüber, aber ich finde es faszinierend und finde es schade das du nicht früher in unser Leben gekommen bist. Wir hätten als Kinder so viel Spaß zusammen haben können.« Ich seufzte »Glaub mir, ich hab getobt als meine Eltern mir alles erzählt haben. Immerhin seit ihr meine Familie. Ich verstehe zwar warum sie es getan haben, die Gefahr war und ist auch heute noch groß, aber mein Gott. Du und Aurora seit auch erwachsen geworden ohne irgendwelche Schäden davontragen. Es ist einfach unfair, aber man kann es auch nicht mehr ändern. Und naja, jetzt bin ich glücklicherweise hier.« »Ja zum Glück. Du bist wirklich die tollste Cousine überhaupt.« Er lachte und ich stimmte mit ein. Ich bin so dankbar das ich Leute wie Luca kennen lernen durfte.Am nächsten Morgen saßen wir alle, also Teresa, Aurora, Michele, Luca, Giuseppe und Ich in der Küche und frühstückten. »So, wer von euch will noch frische Panini.« Chiara, Angelos Frau und die Mutter von Aurora und Luca hat uns alle mit selbstgemachten Brötchen überrascht, die wir natürlich verschlagen. Ihr müsst wissen, diese Panini sind nicht einfach gewöhnliche Brötchen, es sind die besten Brötchen der Welt die mit einen ganz spezielles italienisches Rezept zubereitet werden. Und so wie Chiara sie macht würde ich dafür töten. »Ich hätte noch eins Zia« Ich hob ihr meinen Teller hin. »Aber natürlich cuore mio. Wenn sonst noch jemand will, das Körbchen steht hier auf dem Tresen. Ich bringe Angelo schnell etwas und mach mich fertig damit ich in die Stadt kann. Der Mann sitzt schon seit heute früh in seinem Büro und macht den Papierkram.« Sie trug ein Tablett mit Lebensmitteln und verschwand aus der Küche.
»Habt ihr eigentlich von diesem neuen gehört, der nächste Woche kommen soll.« Alle Augenpaare richteten sich auf Teresa. »Angelo wollte mich wegen ihm sprechen. Ich soll ihn wieder integrieren wenn er hier aufkreuzt.« Nun waren alle Augenpaare auf mich gerichten. »Weißt du sonst nichts darüber? Oder ihr anderen?« Ich schüttelte den Kopf. »Er heißt Rafael. Er ist vor etwa einem Jahr gegangen. Kurz bevor du und Giuseppe zu uns gekommen seit. Er war ganz in Ordnung, hatte nie viel mit ihm zutun. Er hat die meiste Zeit sein eigenes Ding gemacht und war einer der besten. Deswegen hat mein Vater ihn auch machen lassen. Ich glaub mein Vater hat kaum einem so vertraut wie Rafael.« Jetzt lagen alle Augen neugierig auf Luca. »Ich habe mich tatsächlich ganz gut mit ihm verstanden aber wie Luca schon sagte, man sah ihn kaum. Wenn man ihn jedoch sah, dann hat er immer eine Show abgezogen. Teenager halt.« Nun waren alle Augenpaare auf Michele gerichtet. Wie in einer schlechten Komödie ist das hier. Dieser Rafael scheint aber eigentlich kaum älter zu sein als Aurora und Ich. »Oh mein Gott, weißt du noch auf einer Gala meines Vaters. Wo extra diese Leute aus New York gekommen sind. Also bevor ich die Geschichte erzähle, müsst ihr wissen dass die New Yorker wegen wichtigen Geschäften angereist sind. Mein Vater hat sie eingeladen, damit sie sich einen Eindruck machen können um potentielle Partner zu werden.« Luca hatte jetzt schon beinahe einen Lachanfall, dabei hat er die Geschichte noch nicht mal erzählt. »Wie dem auch sei, Rafael war auch da und er hatte eine Begleitung. Keine Ahnung wer sie war, einmal gesehen und nie wieder, ich bin mir sogar sicher das nicht mal er wusste wer sie war. Auf jeden Fall hat er an dem Abend ein bisschen zu tief ins Glas geguckt und sich ein wenig übernommen. Er hat mit jeder Person geflirtet die ein Kleid anhatte. Es war zu komisch. Er hat sogar ein lesbisches Paar angemacht und nach einem Dreier gefragt, zum Glück waren die beiden entspannt und haben es nicht zu ernst genommen. Michele und Ich musste die ganze Zeit den Babysitter spielen. Aber die Krönung kommt noch. Also, nachdem die Feier im vollem Gange war und Rafael mit jeder Frau geflirtet hat die in seinem Sichtfeld war, hat sich seine Begleitung die ganze Zeit versucht Aufmerksamkeit zu erhaschen, bis Rafael draußen am Garten geschafft hat eine in seinen Alkoholbann zu ziehen und mit ihr auf wackeligen Beinen getanzt hat. Offenbar war das der Begleitung zu viel und sie ist rausgestürmt wie ne Furie und hat ihm erstmal eine Szene gemacht, was ihm einfällt sie so zu behandeln und das er doch nicht einfach mit einer anderen tanzen kann. Sie tat so, als wären sie ein Paar. Er war so entsetzt, dass er erstmal nicht wusste was er sagen sollte. Das war so witzig. Am Ende hat er versucht sie zu beruhigen, aber sie war so außer sich, dass sie ihn kurzerhand in den Pool geworfen hat.« Luca kriegte sich nicht mehr ein und ist fast vom Stuhl gefallen. Zugegeben, die Tatsache das eine fremde ihm eine Szene vor allen Leuten gemacht hat und ihn als Bonus noch in den Pool geworfen hat, war schon witzig. Aber man muss vermutlich dabei gewesen zu sein um den Lachanfall zu erleben den Luca gerade durchmacht. »Francesco und Ich mussten ihm dann aus dem Pool helfen weil Rafael immer noch viel zu betrunken war und Luca, damals wie heute nicht zu gebrauchen war.« Michele zeigte auf Luca der mittlerweile tatsächlich vom Stuhl gefallen ist. »Luca, ti prego. Benimm dich mal. Wie alt bist du, vier?« Aurora, sichtlich genervt von dem Verhalten ihres Bruders, versuchte ihn mit aller Gewalt wieder auf den Stuhl zu setzen. »Es tut mir leid Leute, aber ihr hättet echt dabei sein müssen.« Luca, der sich nun beruhigt hatte, setzte sich wieder an den Tisch. »Gut, da Angelo den ganzen Tag im Arbeitszimmer sitzen wird und wir sonst keine Aufgaben haben, würde ich vorschlagen wir unternehmen was zusammen.« »Ja toll und was willst du machen? Giuseppe heute ist Sonntag, fast alles ist geschlossen.« »Entspannt dich doch mal. Es gibt auch Aktivitäten die man Sonntags machen kann. Zum Beispiel Kino oder Bowling.« »Also ich wäre für Kino.« Aurora hob ihre Hand und ich stimmte ihr zu. »Gut also zwei für Kino, was ist mit dem Rest? Andere Vorschläge, dafür oder dagegen?« Auch die anderen hoben ihre Hände und stimmten zu.
»Gut dann gehen wir ins Kino. Wir treffen uns in einer Stunde in der Tiefgarage.«
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Es gab die ersten Informationen über Rafael. Was haltet ihr bis jetzt von ihm?
Lasst gerne eure Meinung in den Kommentaren und wenn es euch gefallen hat, gibt dem Kapitel doch ein Sternchen :)
send u kisses, Teela ♡
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P R O M I S E S
Storie d'amoreEllie La Ventura führt eigentlich ein ganz normales Teenager Leben, bis ein Familiengeheimnis ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sie entscheidet sich dem Geheimnis auf den Grund zu gehen und eine neue Seite an sich zu entdecken. Ellie lernt was...