Rafael lebt.
Er zögerte einen Moment, doch legte dann ebenfalls seine Arme um mich. Wir standen ein paar Minuten da, bis er seine Arme runternahm und wir uns ansahen. Er wischte mit seinem Finger meine Tränen weg, da ich anscheinend angefangen hatte zu weinen. »Hey« flüsterte er und lächelte erschöpft. Er muss unglaublich müde sein. Glücklich erwiderte ich sein »Hey«. Von hinten kam ein räuspern und erst als ich Rafael losließ, nahm ich war wie nah wir uns waren. Da ich mit dem Rücken zu den anderen stand, drehte ich mich um, doch blieb bei Rafael der weiterhin einen Arm um mich gelegt hatte. Wir sahen die anderen an, die wie ich anfangs geschockt zu Rafael schauten. Michele war der erste der sich erhob und auf uns zukam. »Amico mio.« Er ging auf ihn zu und zog ich in eine Umarmung, weshalb mich Rafael loslassen musste. Widerwillig ging ich einen Schritt zurück um den beiden nicht im Weg zu sein. Auch die anderen hatten ihre Fassung wieder und gingen auf ihn zu. Alle gingen auf ihn los und ich sah von außen wie Rafael belagert wurde, war irgendwie ganz witzig.
Als jemand die Treppe herunter kam sahen alle auf und wir erkannten Angelo der mit grimmigen Miene auf den Boden starrte. Als er aufsah und uns alle versammelt vorfand, änderte sich sein Blick in überrascht. Er hatte Rafael noch nicht entdeckt weshalb er fragte. »Was ist denn hier los?« Rafael trat hervor und begrüßte ihn. »Du bist wieder da. Na endlich. Weißt du was für einen Schrecken du uns eingejagt hast?« »Ich kann es mir vorstellen.« Er sah flüchtig zu mir, was mich erröten ließ. Glücklicherweise bemerkte es keiner weil alle auf Rafael konzentriert waren.»Mein Kleiner, was ist nur mit dir passiert?« Chiara, die fast einen Herzinfarkt bekam, als sie Rafael plötzlich im Wohnzimmer vorfand, saß nun neben ihm auf dem Sofa und hielt ihm einen Teller mit verschiedenen Gerichten hin. »Naja, ich wollte nach Hurricane um dort einen alten Freund zu treffen. Ich bin auch dort gelandet, fuhr normal durch die Straßen und wollte an einer Kreuzung abbiegen, als plötzlich mit viel zu hoher Geschwindigkeit ein Transporter genau in meinen Seite krachte. Ich erinnerte mich nur wie ich im Krankenhaus aufgewacht bin. Ich konnte keinen von euch kontaktieren weil mein Handy kaputtgegangen ist bei dem Unfall und ich vergessen hatte jemanden euch als Kontaktperson anzugeben.« Chiara sah in besorgt an. »Geht es dir auch wirklich gut? Sie können dich doch nicht so schnell entlassen.« aufgebracht stand Chiara auf und ging in die Küche um noch mehr Essen zu holen. »Mir geht es wirklich gut, wie ich schon sagte. Ich habe mich selbst entlassen und schon gestern Abend, aber ich musste mir noch ein neues Auto besorgen. Immerhin muss ich ja auch wieder zurück kommen.« Natürlich, eine Platzwunde am Kopf und knapp dem Tod entkommen, aber Rafael kauft sich gleich ein neues Auto. Amüsiert schüttelte ich den Kopf. »Bist du irgendwie bescheuert? Mitten in der Nacht fährst du alleine und verletzt zwei Stunden nach Hause. Ich glaub dir würden ein paar Gerhinzellen zerquetscht.« regte sich Aurora auf. »Entspann dich doch, es ist doch alles gut. Ich bin jetzt hier und offensichtlich war es besser das ich früher zurück gekommen bin. Ihr wart ja alle ganz besorgt. Eigentlich sollte ich bis Montag im Krankenhaus bleiben, dann hätte ich gerne mal die Reaktion von euch allen gesehen.« grinsend sah er durch die Runde. »Das ist alles andere als witzig, wir haben uns große Sorgen gemacht du Idiot.« sichtlich genervt fauchte Teresa ihn an. »Ist ja gut, beruhigt euch doch. Aber wenn es euch nichts ausmacht würde ich mich jetzt ein bisschen ausruhen, ich bin ziemlich erschöpft.« Er stand auf und ging langsam hoch in sein Zimmer. Nun überkam mich plötzlich die Müdigkeit und ich hätte auf der Stelle einschlafen können. Chiara schien das zu merken. »Leg dich doch auch hin, cuore mio. Du siehst wirklich müde aus.« Ich erhob mich und würde auf einmal am Arm wieder runter gezerrt. »Schlaf gut und träum schön von deinem Schatzi. Der wohl behütet vier Türen weiter ebenfalls schläft.« flüsterte mir Aurora ins Ohr »Haha und pass du auf, das du dich mit deinem Schatzi nicht erwischen lässt.« ich sagte es so leise, dass nur sie es hören konnte, da Chiara direkt neben uns saß doch sie sah mich dennoch giftig an. Ich zwinkerte ihr nur zu und ging nach oben.
Auf dem Weg zu meinem Zimmer musste ich am Bad vorbei und blieb stehen als ich Geräusche von dort wahrnahm. »So ein Mist.« hörte ich Rafael fluchen. Ich zögerte, soll ich da rein gehen? Nach meiner peinlichen Aktion vorhin ist das vielleicht keine gute Idee, aber ich will auch nicht gehen. Ich überlegte kurz und entschied mich dann einfach anzuklopfen. »Ist besetzt.« ich klopfte erneut. »Rafael ich bins.« Keine Antwort. Also öffnete ich die Tür einen Spalt um gerade so durchgucken zu können und fand Rafael vor dem Spiegel, die Bandage hatte er abgelegt und er versuchte gerade seine Wunde zu säubern oder sowas in der Art.
Ich öffnete die Tür komplett trat ein und verschloss sie hinter mir wieder. Dann ging ich näher auf Rafael zu. »Lass mich dir helfen.« Ich entnahm ihm das blutgetränkte Tuch und begutachtete die Wunde. Er hatte versucht die Nähte zu entfernen, was den Blutbad zufolge gescheitert war. »Setz dich auf die Toilette.« Er schnaubte doch widerwillig gehorchte er. »Wieso musst du das jetzt machen? Du wolltest doch schlafen.« Ich nahm eine Pinzette und begann vorsichtig die Fäden zu ziehen. »Ja aber die Bandage hat mich gestört und die Schwester im Krankenhaus meinte das nach zwei Tagen die Fäden gezogen werden. Da ich aber jetzt hier bin und nicht nochmal zurück fahre, dachte ich eben ich mache das kurz selbst.« »Ja hat wirklich gut geklappt, wie man sieht.« Da die Wunde nicht aufhörte zu bluten musste ich zwischen der Fäden Entfernung immer wieder mit einem Tuch das Blut aufsaugen. Während ich mich an seiner Wunde zu schaffen machte merkte ich wie er mich ansah. »Was hast du gedacht als ich dich am Mittwoch nicht abgeholt habe.« Gerade wollte ich die Wunde desinfizieren, doch stoppte bei seiner Frage. »Meinst du wegen vorhin? Tut mir leid, das war nicht geplant. Es sind einfach alles zusammengekommen und ich war echt fertig.« »Nein, ich meinte was du am Mittwoch dachtest als ich nicht aufgetaucht bin. Als ich aufgewacht bin im Krankenhaus, habe ich als erstes daran gedacht das du bestimmt sauer sein würdest weil ich mal wieder zu spät kam.« schief grinsend schaute er mich an. Mit dieser Antwort hatte ich nicht gerechnet. Er hat sich darüber Gedanken gemacht das ich sauer sein könnte während er schwerverletzt im Krankenhaus lag. Dieser Mensch überrascht mich immer wieder aufs Neue. »Ehrlich gesagt war ich am Anfang tatsächlich wütend aber nachdem keiner etwas von dir gehört hatte wurde ich schnell misstrauisch und fing an mir Sorgen zu machen. Ich habe die letzten zwei Tage kaum geschlafen geschweige denn gegessen. Ich hatte wirklich Angst das dir was passiert ist und keine Ahnung warum ich dir das eigentlich gerade alles erzähle.« unterbrach ich meinen Redefluss. Er sagte nichts, sondern nahm mir die Tücher aus der Hand und zog mich in eine Umarmung. Ich atmete seinen wundervollen Duft ein und fühlte mich geborgen. Erst jetzt wird mir klar wie sehr ich ihn vermisste hatte obwohl es nur zwei Tage waren. »Es tut mir leid, ich wusste nicht das mein Verschwinden für so ein Aufregen sorgt und schon gar nicht wollte ich das du wegen mir deine Grundbedürfnisse vernachlässigst.« »Dir muss es nicht leidtun, es war nicht deine Schuld. Und jetzt wo du hier bist, geht es mir auch schon besser.« Eine Wärme breitete sich in mir aus als ich ihm in seine himmelblaue Augen sah. Er hielt mein Gesicht in seinen Hände und strich mit seinem Daumen über meine Wange.
»Ich habe dich vermisst.« flüsterte er. Das Gefühl welches sich in mir ausbreitete als er das sagte, war unbeschreiblich. Noch nie habe ich sowas gefühlt und es war toll. Vermisst zu werden, von einer Person die man mag.. nichts schöneres gibt es.
Glücklich lächelte ich. »Ich habe dich auch vermisst.«
×××
Rafael ist wieder zurück und alle sind happy haha
Schreibt mir gerne eure Meinung in die Kommentare :)Ich hoffe es hat euch gefallen und bis zum nächsten Mal!
Teela ♡
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P R O M I S E S
RomanceEllie La Ventura führt eigentlich ein ganz normales Teenager Leben, bis ein Familiengeheimnis ihr ganzes Leben auf den Kopf stellt. Sie entscheidet sich dem Geheimnis auf den Grund zu gehen und eine neue Seite an sich zu entdecken. Ellie lernt was...