𝓔𝓹𝓲𝓵𝓸𝓰

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Jimin

7 Monate später

Warm weht der Wind durch meine Haare, das weiche Gras kitzelt auf meiner Haut und auf meinem Schoß liegt Jeongguk, durch dessen weiches Haar meine Finger sanft gleiten. Das entlockt ihm immer wieder wohlige Seufzer, was mich glücklich lächelnd in den klaren Himmel blicken lässt. Glücklich...seit ich endlich offen meine Liebe zu Jeongguk zeigen und diese nun auch ausleben kann, bin ich genau dies. Glücklich. Mit Yuna, die mich wochenlang nachdem ich die Hochzeit in letzter Sekunde doch absagte, ignoriert hat, gehört mittlerweile zu Jeongguks und meinen engsten Freunden, die voll und ganz hinter uns stehen. Yuna hat verstanden, dass sie sich nicht zwischen zwei Liebende stellen kann. Denn so exzentrisch und manchmal auch narzisstisch wie sie sein kann, so glaubt sie an die wahre Liebe und dieses Glück gönnt sie uns.

Anders als mein Vater. Mein Vater hat kein Verständnis dafür, dass ich homosexuell bin und demnach hat er enttäuscht von mir, da ich nicht seinen Erwartungen entspreche den Kontakt zu mir abgebrochen. Einzig allein meine Mutter meldet sich immer mal wieder bei mir und erkundigt sich, wie es Jeongguk und mir geht. Sie freut sich für mich, denn sie mochte Jeongguk schon immer und deshalb kann sie diese Situation besser akzeptieren. Immerhin möchte sie als meine Mutter, dass ich glücklich bin.

»Woran denkst du gerade, Schatz?«, möchte Jeongguk dann irgendwann leise wissen und legt seine Hand an meine Wange, sodass ich meinen Blick auf ihn lenke. Lächeln sehe ich ihm in das schöne Gesicht, mustere seine perfekten Gesichtszüge und spüre, wie mir beim Anblick seiner schönen, funkelnden Augen das Herz aufgeht. »Nur daran, wie glücklich ich mit dir bin...«, kichere ich leise, beuge mich kurz zu ihm herab und drücke einen sanften Kuss auf seine Nasenspitze, was ihn leise kichern lässt. Ich greife über ihn nach ein paar grünen Trauben, die auf einem kleinen Teller auf unserer orangefarbenen Picknickdecke liegen. Wir sitzen im Park auf eben dieser und genießen das schöne warme Wetter. Wir sitzen ein wenig abseits, sodass wir für uns sind und nicht wirklich etwas von den anderen Parkbesuchern mitbekommen. Das freudige Gelächter der Kinder, die im Park herumrennen weht demnach nur leise zu uns herüber.

»Ich bin auch mit dir glücklich, Minie«, erwidert er und richtet sich ein wenig auf, um meinem Gesicht näher zu kommen. Zart umschließt er mit seinen großen Händen mein Gesicht und streicht liebevoll mit seinen Daumen über meine Wangenknochen. »Ich kann es nur immer wieder sagen, Minie, ich bin unfassbar froh, dass du endlich eingesehen hast, dass wir zusammengehören.«

»Darüber bin ich auch sehr froh«, hauche ich zurück, sehe zwischen seinen Augen hin und her und komme ihm automatisch näher entgegen, sodass sich unsere Lippen miteinander verbinden. Während sich unsere Zungen leidenschaftlich und unendlich zärtlich umkreisen, wandern seine Finger in meine Haare und krallen sich darin sanft fest. Leise keuche ich auf, verziehe dann meine Lippen zu einem kleinen Grinsen und ich löse mich völlig außer Atem.

»Googie...«, keuche ich, »du bringst mich ganz durcheinander...« Mein Herz rast wie wild, hämmert heftig gegen meinen Brustkorb und das nur wegen eines einzigen Kusses. Jeongguk ist wahrhaftig die Liebe meines Lebens und ich hätte das viel früher einsehen müssen, ich hätte viel früher zu meinen Gefühlen stehen sollen und hätte diese nicht unterdrücken dürfen, nur weil man von mir erwartet hat, den Vorstellungen der Gesellschaft zu entsprechen. Doch jetzt, jetzt habe ich die Möglichkeit mein ganzes Leben mit Jeongguk zu verbringen.

»Du mich auch, Minie...und dieses Gefühl ist großartig«, giggelt Jeongguk leise und will sich mit einem Stück Wassermelone, welche er aus der Tupperdose nimmt, zurücklehnen, doch da entfleucht mir völlig überwältigt von ihm und unserer Liebe: »G-googie, heirate mich!«

In diesem Moment hält Jeongguk hörbar keuchend inne, seine Augen weiten sich und er sieht mich an, als sei ich ein Gespenst. »W-was...Minie...wenn das ein Scherz ist...dann ist er nicht witzig!«, grummelt er dann sichtbar beleidigt und beißt ein großes Stück von der Melone ab. Aber ich schüttle heftig den Kopf, nehme ihm den Rest der Melone ab, ergreife seine Hände und suche aufgeregt seinen Blick.

»Nein, Schatz...nein, d-das ist kein Scherz. Ich liebe dich, du liebst mich und ich weiß, ich will niemals jemanden anderes als dich. Wir haben solange dafür gebraucht, um endlich zusammenzufinden und jetzt sind wir es. Ich will dich für immer an meiner Seite haben, du bist meine Vergangenheit, meine Gegenwart und du sollst auch meine Zukunft sein. U-und, wenn du das auch möchtest, du jeden Tag neben mir einschlafen und auch wieder aufwachen möchtest, d-dann heirate mich und werde offiziell mein Mann

Mit jedem meiner Worte werden Jeongguks Augen größer und er scheint den Ernst meiner Worte langsam zu realisieren. »M-minie...meinst du das tatsächlich ernst?«, haucht er überwältigt, krabbelt näher auf mich zu und umfasst wieder mein Gesicht. Als ich mit großen Augen nicke und ihm somit meine Worte bestätige, sagt er: »Dir muss klar sein, dass du mich somit nie wieder loswirst. Ich werde dann für immer bei dir sein!«

Überwältigt keuche ich auf, schlinge meine Arme fest um seine schmale Taille und giggle: »Das ist genau das, was ich möchte...«

»Wie kann ich denn da Nein sagen...natürlich, will ich dich heiraten!«, meint er dann hörbar glücklich und im nächsten Augenblick treffen unsere Lippen sehnsüchtig aufeinander, doch kurz darauf löst er sich und hebt warnend den Finger vor meine Nase. »Aber wehe, du lässt mich dann vor dem Altar stehen, weil dir einfällt, dass du Gefühle für wen anderes hast!« Seine Lippen umspielt dann ein neckisches Lächeln und ich bin mir bewusst, worauf er hinaus will.

»Das wird nicht vorkommen, denn ich liebe nur dich...«

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𝒟ℯ𝓈𝓅ℯ𝓇𝒶𝓉ℯ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt