11. 𝓚𝓪𝓹𝓲𝓽𝓮𝓵

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Jeongguk

Mein Herz setzt für diesen einen Moment komplett aus, als ich seine Stimme vernehme. Sogleich schnellt mein Kopf in die Höhe und ich sehe meinem besten Freund mit funkelndem Blick entgegen. Schwerschluckend sehe ich zu ihm auf, mustere seine perfekte Erscheinung. Er trägt den Anzug, den ich ihm ausgesucht habe und ich finde, dass er darin unfassbar gut aussieht.

»Jeongguk…was machst du hier?«, will er noch einmal von mir wissen, als ich ihm nicht sofort geantwortet habe und sieht mich auffordernd an. »Ich dachte…du wolltest nicht herkommen…«

»Wollte ich auch nicht!«, rufe ich sofort aus und richte mich umständlich von den Treppenstufen auf. »I-ich wollte auch nicht herkommen!«, sage ich noch einmal nachdrücklich und sehe ihm in die wunderschönen Augen. Was macht er hier? Und wo sind all die Gäste?

»Und weshalb bist du es doch?«, hinterfragt er und sieht mich erwartungsvoll an.

»Wieso bist du hier? Wo ist deine tolle Braut?«, stelle ich trotzig eine Gegenfrage und verschränke die Arme vor der Brust. »Wo sind die Hochzeitsgäste? Ich dachte hier sollte eine große Hochzeit stattfi…«, fange ich hitzig an, doch weiter komme ich nicht, denn da fällt mir Jimin ebenso hitzig ins Wort: »Verdammt, es wird keine Hochzeit geben!«

Erschrocken zucke ich zusammen, als er mich so anfährt und lasse die Arme sinken. »Wieso…?«, frage ich dümmlich und versuche mir nicht einzureden, dass er meinetwegen hier wäre. Denn, wenn ich mir Hoffnungen mache und ich nur wieder enttäuscht werde, dann würde das mein Herz nur noch einmal von neuem brechen…

»Wieso wohl, Jeongguk?«, möchte Jimin dann seufzend wissen und hebt die Arme leicht in die Luft. »Weshalb habe ich wohl die Hochzeit abgesagt, habe den Zorn Yunas auf mich gezogen, die mir ihren Brautstrauß kreischend gegen den Kopf geworfen hat, habe die Enttäuschung meiner Eltern in den Augen gesehen, die mich vermutlich jetzt verstoßen und enterben werden, wieso wohl glaubst du, habe ich es soweit kommen lassen?«, fragt er und ich kann ganz deutlich den Sarkasmus aus seiner Stimme herausfiltern.

Mittlerweile habe ich eine gewisse Ahnung, worauf er hinaus möchte, was er versucht, mir indirekt klar zu machen, doch ich will es hören. Ich will hören, was er mir zu sagen hat. »S-sag du es mir…«, stammle ich leise und halte seinem Blick stand, der unentwegt auf mir liegt und mich fordernd mustert.

»Jeongguk…Googie…du weißt es ganz genau…«, seufzt er leise, doch ich schüttle den Kopf. Natürlich bin ich mir sehr wohl bewusst, was er mir sagen will…aber ich will wissen, was er zu sagen hat, was er hier macht. Ist er doch nicht so feige, wie ich angenommen hatte?

»Nein…ich weiß es nicht…ich will es von dir hören…«, keuche ich und spüre, wie mein Herz kräftig gegen meinen Brustkorb hämmert, wie die Aufregung in meinen Fingerspitzen kribbelt. »Bitte…sag es mir…Minie…«

»Verflucht, Googie…ich liebe dich…ich liebe dich so sehr, dass ich gar nicht mehr klar denken kann…« Seine Worte schicken mir eine heftige Gänsehaut über den Körper und mir stockt für einen Bruchteil einer Sekunde der Atem. Mit einem glücklichen Lächeln, welches sich auf meinen Lippen ausbreitet, falle ich ihm im nächsten Augenblick um den Hals und drücke mich eng an seinen Körper.

»Minie…endlich…hast du es verstanden…bist du…jetzt endlich… mein Minie?«, keuche ich überglücklich und kralle meine Finger fest in den Stoff seines Anzugs. Lachend schlingt Jimin seine Arme fest um meinen Körper, nickt und umrahmt dann zart mein Gesicht mit seinen Händen.

»Ja…ich bin endlich dein!«, haucht er unendlich leise und streicht mit seinen warmen Daumen über meine glühenden Wangen.

»Verflucht, dann küss mich doch endlich, Minie!«, krächze ich und beuge mich zu ihm herab, um ihm entgegenzukommen, sodass sich im nächsten Moment unsere Lippen endlich miteinander verbinden können…

Wie lange habe ich darauf gewartet…endlich ist er Mein und ich bin Sein…

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𝒟ℯ𝓈𝓅ℯ𝓇𝒶𝓉ℯ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt