Kapitel 8

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"Letzten Sommer war er draussen beim Park mit seinen Freunden. Einer von ihnen hatte sein Geburtstagsfest und sie haben mit den Eltern eine Schitzeljagt gemacht. Es waren insgesamt 22 Kinder. Sie konnten nichts dafür, dass sie Ronnys Abwesenheit nicht bemerkt hatten. Scheinbar hatte Ronns eine Katze entdeckt. Er wollte sie streicheln und lief auf die Strasse..." Erzählte Kate. Sie hatte Tränen in den Augen und strechelte mit dem Finger auf Ronny im Bild.

"Ein Auto hatte ihn angefahren. Ich und Stefan bekamen den Anruf erst als er im Spital war. Ronny hatte überall Prellungen und eine heftige Gehirnerschütterung. Doch das Schlimmste war die Rückenverletzung. Einige Nerven wurden Eingeklemmt und sehr beschädigt. Es besteht noch eine 20 prozentige Chance zur Heilung, dass er wieder auf seinen Füssen gehen kann." Sie sah mir  traurig in die Augen. "Es wird dir vielleicht anders vorkommen, doch Ronny hat keine geistige Behinderung. Er hatte nach dem Unfall eine kurzzeitige Störung im Sprechzentrum des Hirns. Er kann zwar wieder sprechen, jedoch manchmal sehr unverständlich oder verwechselt Wörter. Zum Teil klingt es wie in einer anderen Sprache." Sie wischte die Tränen von ihrer Wange.

"Was ich damit sagen wollte. Wenn du Ronny nicht verstehst und er wütend darauf reagiert, musst du das nicht persönlich nehmen. Er meint das nicht böse, er kann nur seine Gefühle nicht anders ausdrücken..." erklärte Kate. Sie drehte sich um, blieb aber noch einmal stehen. "Ach ja, Ronny ist diese Woche noch nicht zu Hause. Er ist in einem Lager für behinderte Kinder, wo er unter Kinder in seinem Alter Erfahrungen teilen können. Er kommt erst nächste Woche zurück...

Ach ja. Apropos nächste Woche...  Die Schule beginnt am Montag direkt nach den Ferien. Wir würden verstehen, wenn du dich erst etwas einleben willst und noch 1-2 Wochen frei haben willst, aber es wäre auch in Ordnung wenn du am Montag schon gehen willst. Wir überlassen dir die Entscheidung." bot sie an. Da musste ich nicht lange überlegen... Ich wollte so schnell wie möglich den ersten Schultag hinter mir haben. So teilte ich es auch Kate mit. Wir begaben uns in die Küche um das Abendessen vor zu bereiten.

Später beim Abend essen plauderten wir viel, erzählten uns Geschichten aus der Vergangenheit und genossen die köstliche Pizza.

Der Abend ging schnell vorbei. Maya spielte uns noch ein kleines Theater vor mit Tommy und ihrer Barbie Cinderella vor.  Danach brachte Kate Maya ins Bett. Ich verabschiedete mich ebenfalls und begab mich auf meinen Stock. Es war 21.00 Uhr. Ich war sehr müde von diesem Tag, doch ich wollte noch nicht ins Bett gehen. So ging ich in den Freizeitraum mit dem Fernseher und verfolgte einen Fussballmatch.





Etwas klingelte neben meinem Ohr. Ungewohnt lauf und nervig. Ich schaltete den Wecker auf dem Nachttisch ab.

Montag.

Das hiess der erste Tag in der neuen Schule. Auf eine Art war ich nervös und ängstlich wegen den neuen Begegnungen. Werde ich da Freunde finden? Doch das Gefühl wurde durch ein vor freudiges ausgetauscht. Vielleicht lerne ich da ja echt tolle Leute kennen. Vielleicht sogar solche, die mich nicht immer in ihre eigene Scheisse reinziehen.

Gestern war ein schöner Tag. Die Sonne hat fest und warm gestrahlt, ich und Maya haben viel draussen gespielt und hatten es immer lustig. Ich lernte die Familie besser kennen und merkte, wie schnell die 3 mir an Herz wuchsen. Ich lächelte bei der Erinnerung an gestern.

Ich kletterte aus meinem 1 sechziger Bett und ging ins Bad um eine Dusche zu nehmen. Danach kämmte ich meine Haare und benutzte das teure Schminkzeug. Kate streckte in diesem Moment den Kopf zur Tür hinein. "Guten Morgen Aurora, das Frühstück ist angerichtet." lächelnd verschwand sie wieder. Ich zog noch das Kleid an, welches ich gestern bereit gelegt hatte und folgte dann kate nach unten.

Im Gang zum Speiseraum watete eine kleine Gestallt und sprang auf als sie mich entdeckte. Sofort klammerte sich Maya wieder an mein Bein. "Hallo Aurora, hast du gut geschlafen? Ich habe gut geschlafen. Ich habe von Tommi geträumt und er war ein Einhorn mit sieben Hörner an der Stirn und ich bin mit ihm um die ganze Welt geflogen mit dir." plapperte sie darauf los. "Das klingt ja super, kleine Prinzessin. Wieso bist du denn jetzt schon wach?" Ich würde im Moment alles dafür geben noch mal ins Bett zu steigen. "Ich gehe mit dir zur Schule. Mama kommt auch mit. Mama hat für dich Frühstück gemacht. Komm du sitzt neben mir." Maya zog mich in den Speisesaal und ich war baff.

Der ganze Tisch war über füllt mit Köstlichkeiten. Erdbeeren, Bananen, Ananas, Wassermelone auf einem Tablett geschnitten, verschiedene Brote, Jogurts, Konfitüren und zu meiner persönlichen Freude Nutella. Ich liebte Nutella! Kate kam gerade von der Küche herein und lächelte mich an. "Bist du nervös vor der Schule?" Fragte sie mich, während sie einen Latte macchiato auf einen der gedeckten Plätze stellte. "Schon ein bisschen." gab ich zu. "Das sieht echt toll aus, Kate! Hat es für dieses tolle Frühstück einen Anlass oder gibt es dass jeden Tag?"

Kate lachte. "Wenn du dass willst kannst du dir das jeden Tag zum Frühstück machen. Ich bin normalerweise um diese Zeit leider schon unterwegs und kann kein Frühstück vorbereiten. Aber der Anlass wäre dein Schulbeginn, also iss so viel du magst. Ich gebe dir später noch das Geld für das Mittag essen in der Schule, dort gibt es eine Mensa." erklärte sie mir. Ich bedankte mich und wurde von Maya auf den Platz mit dem Latte macchiato gezerrt.

Eine halbe Stunde später hielt Kate das Auto vor einem grossen umzäunten Gebäude, namens Schule. Es sah schön aus, im Gegensatz zu den Schulhäusern in denen ich vorher war.  Maya machte sich hinten im Auto bemerkbar. "Ich will mit Aurora zur Schule gehen, Mama!" meinte sie. Kate und ich lachten. "Nein Maya du wirst in die Spielgruppe gehen, mein Schatz." Sprach Kate den Machtsatz aus. "Dann kann sie ja zu mir in die Spielgruppe kommen. Dann können wir wieder Barbie..." "Nein Maya, Aurora geht zur Schule. Aber du wirst sie heute Abend wieder sehen, okey?" Das Gespräch war beendet und Maya zu tiefst beleidigt.

Ich richtete meinen Blick wieder auf das Schulhaus. Werde ich wirklich Freunde finden? Ich bekam Angst. Ich gehörte einfach nicht in diese Bonzenwelt. Das Schulhaus sah genau so aus. Da spürte ich eine Hand auf meinem Kopf. Es war Maya, die meinen Kopf streichelte. "Du schaffst das! Du bist wunderschön und mega hübsch und mega cool. Du musst keine Angst haben!" Meinte sie. Ich lächelte und gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Danke Prinzessin" Um endlich meinen Hintern hoch zu schaffen, öffnete ich die Autotür. Ich wünschte den Beiden noch einen schönen Tag und stieg aus dem Auto.

Vor mir lag ein langer Weg bis ich zum Schuleingang ankam, zwischen zwei Rasenflächen, wo sich viele Schüler befanden und sich unterhielten. Unauffällig war mein Plan. Niemand sollte mich auch nur ansehen! Dies war wohl eher etwas unmöglich, doch ich tat mein bestes. So ging ich mit bewussten Schritten den Weg entlang und sah jede Person böse an welche mich bemerkte. Das war gelogen^^. Ich ignorierte sie einfach und war froh als ich im Schulhaus alleine war. Weiter hinten in einer Art Arena im Gebäude zeigte ein Schild an, dass sich das Sekretariat auf der rechten Befand. Als ich nach rechts abbiegen wollte, knallt ich gegen einen Körper und ich viel geradewegs vor dessen Füsse.

"Scheisse." kam es aus meinem Mund.

"Tut mir leid, Süsse!" Entschuldigte sich eine rauchige, kratzige, tiefe Männerstimme. Meine Härchen  am ganzen Körper richteten sich gen Himmel. Oder bessergesagt fliehen sie sich von meinem Körper weg. Dort wo sie nicht sein sollten. Der junge Mann kniete sich zu mir hin und sammelte die Stifte auf, welche aus meiner Tasche gefallen waren. Bei seinem Anblick vielen die Härchen in sich zusammen. Ach du meine Kacke!

Dieses Gesicht, Augen und Lippen hatte ich irgendwo schon gesehen!

Fallen soulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt