Prolog

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Eine junge Frau lief durch die Steppe. Sie hatte das Lager ihres Stammes gerade erst verlassen und verhielt sich so unauffällig wie möglich, da sie nicht erwischt werden wollte. Eigentlich hätte sie aus ihrem Lager nicht rausgehen dürfen, nicht so spät in der Nacht. Wie oft hatte sie schon diese Gefahr auf sich genommen? Viel zu oft …

Sie dachte an ihre beiden Töchter, die im Lager unwissend schlummerten und an ihren Mann, der einen so tiefen Schlaf hatte, dass er noch nie aufgewacht war, wenn sie das Lager im Dunkeln verließ. Sie betete zu den guten Geistern, dass sie nicht erwischt werden würde, da sie ihrer Familie beim besten Willen nicht erklären konnte, warum sie Verrat beging.

Die Frau war am Waldrand angekommen. Sie fühlte sich nun, zwischen den Bäumen, sicherer, und erlaubte es sich, schneller zu laufen. Auch wenn es nachts im Wald gefährliche Tiere gab, wäre es ihr lieber, von einem Tier zerfleischt, als von ihrem eigenen Stamm vor den Augen ihrer Liebsten hingerichtet zu werden.

Obwohl es noch recht kühl war, da der Winter gerade erst dem Frühling wich, fror sie nicht. Ob es daran lag, dass sie sich ein extra warmes Oberteil angezogen hatte oder sie einfach nur nervös war, wie jedes Mal, wenn sie diese Gefahr auf sich nahm, wusste sie nicht.

Die Frau war schon am Fluss angekommen, den sie mithilfe eines umgekippten Baumstammes überqueren wollte, als sie leise Schritte hinter sich wahrnahm. Erschrocken drehte sie sich um. War es einer ihrer Freunde? Oder ein wildes Tier? Vielleicht war es aber auch ein Krieger ihres Stammes, der sie verfolgte, da er bemerkt hatte, dass sie das Lager verlassen hatte.

Die Frau zwang sich zur Ruhe. Es würde ihr nichts nützen, hier einfach nur herumzustehen und Panik sollte sie erst recht nicht bekommen. Ruhig ging sie auf die Richtung zu, aus der die Schritte gekommen waren. Vielleicht war es auch nur ein Hirsch, der seines Weges ging. Die Frau fand jedoch weder einen Menschen, noch ein wildes Tier, als sie zu der Stelle ging, aus der die Schritte gekommen waren.

Verwirrt schaute sie sich um. Hatte sie sich die Schritte einfach nur eingebildet? Es war schließlich schon spät und auch sie bemerkte langsam die Müdigkeit, die ihr in den Gliedern lag. Da sie nichts fand und sie nicht zu lange weg bleiben wollte, entschloss sich die Frau, weiterzugehen.

Als sie sich jedoch umdrehte, erschrak sie. Direkt vor ihr war eine dunkle Gestalt mit Pfeil und Bogen, die auf sie zielte. Da es dunkel war, konnte sie die Person nicht erkennen, weshalb sie ein paar Schritte zurückwich. Sie wusste, dass, wenn die Person schoss, sie so gut wie tot war.

Dann hörte sie eine dunkle Stimme sagen: „Kaila, du enttäuschst mich. Ich habe wirklich an dich geglaubt.“ Erschrocken riss die Frau ihre Augen auf. Ihre schlimmsten Befürchtungen waren wahr geworden. Sie öffnete gerade ihren Mund, um sich erklären zu können und Gnade zu erbitten, als die Person einen Pfeil direkt in ihre Brust schoss.

Aus ihrem Mund kam nur ein Gurgeln. Die Frau fiel zu Boden. Alles, was sie spüren konnte, war der pochende Schmerz, der durch den Pfeil verursacht wurde, welcher immer noch in ihrer Brust steckte. In ihren letzten Atemzügen dachte sie an ihre Töchter. Sie verlor eine stille, einsame Träne und wünschte ihnen alles Gute für ihr Leben. Sie würden nun ohne sie klar kommen müssen.

Trotzdem würde sie alles wieder so machen, wie sie es bisher getan hatte. Und wenn ihr Opfer nötig war, um dem Stamm ein Ende zu bereiten, dann würde sie gerne sterben. Dann schließlich verschwamm ihre Sicht. Das letzte was sie sah, war der erdige Waldboden. Sie machte ihren letzten Atemzug und schloss zum letzten Mal ihre Augen. Ihr Leben war nun vorbei, doch sie würde in ihren Töchtern weiterleben.

Hey!

Willkommen bei meiner ersten Story! Joa, keine Ahnung, ob überhaupt wer die Geschichte liest, aber egal. Ursprünglich hatte ich vor zuerst die Geschichte fertig zu schreiben und dann hier drauf zu stellen, aber jetzt uploade ich die ersten Kapitel doch schon, damit ich eher an der Geschichte dran bleibe. Ich hab nämlich schon gefühlt hundert Geschichten mal angefangen und nie fertig gestellt, aber bei dieser Geschichte bin ich schon relativ weit (zumindest für meine Fälle). Kapitel kommen je nachdem, wie viel Lust ich zu schreiben und abzutippen hab.

Außerdem, an alle, die jetzt vielleicht ein bisschen verwirrt sind: Es gab einen alten Prolog, dann habe ich das erste Kapitel zum Prolog gemacht, und jetzt hab ich doch noch mal einen extra Prolog geschrieben. Also sind die Kapitel jetzt wieder so nummeriert, wie sie ganz am Anfang waren.

Ach ja, und ihr könnt mich gerne, wenn ihr Rechtschreib- oder Zeichenfehler findet, darauf aufmerksam machen. Ich hab keinen Beta-Leser, bin aber glücklicherweise ganz gut in Rechtschreibung.

Ich hoffe, es gibt zumindest eine Person, die dieses Buch liest. Ich mein, es ist voll weird einfach so zu jemandem zu schreiben, obwohl vielleicht niemand das liest.

Ja, tschüss dann halt

Pinnwand (sehr kreativer Name, ich weiß)

IndianerschwesternWo Geschichten leben. Entdecke jetzt