Part 8_Gejagt im Regen

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Part 8: Gejagt im Regen

Rosalie P.o.V

,,Es sollte eigentlich ein ganz normaler Flug werden, viele Menschen saßen in dem Flugzeug, als es abstürzte. Das Flugzeug, der Kingson Kanada Airline, war auf den Weg nach London, England, als es technische Schwierigkeiten gab. ,,Es ging alles ganz schnell. Der Pilot meldete irgendwelche Fehler, aber dann brach er mitten im Satz ab.", berichtete uns Charly, ein junger Mann an Board. Laut Aussagen zufolge hat eine junge Frau die Führung übernommen und meldete sich auch über Funk beim kanadischen Flughafen und bei der Polizei. ,,Die Frau war kaum älter als 20 und hat ohne Zögern die Ruhe bewahrt. Wir befolgten ihren Anweisungen, als es durch die Lautsprecher dröhnten. Sie ist noch ein Mädchen und hat uns alle ohne zu Zögern das Leben gerettet.", auch andere ähnliche Aussagen wurden bei uns abgeliefert. Jetzt ist nur die Frage, wer ist diese Lebensretterin? Es kursieren Bilder und Videos im Internet des Unfalls und konnten somit wir das Aussehen der Braunhaarigen wahrnehmen. Die Passagiere teilten uns mit, dass sie Rose hieß und angeblich auch ihr Bruder Josh dabei war, aber wer steckt hinter den Personen und..", geschwind schaltete ich die Nachrichten aus. Noch so eine Morning-Show, die über den Unfall berichtete. Es erscheint mir so, als ob mich diese Nachrichten verfolgten und nicht mehr in Ruhe lassen.

Ich lachte leicht auf, als mir ein Gedanke kam: Ich fühle mich von mir selber beobachtet. Vor ein paar Tagen auf den Flugzeug, wusste ich kein Stück wie ich handelte. Für mich war das einfach selbstverständlich. Ich wollte die Menschen nicht so verwirrt und schreiend sehen, sondern sie sollten wieder zu sich selbst finden. Nicht durchdrehen, weinen und schreien.

Und jetzt werde ich sozusagen verfolgt. Von den Fernsehteam, den Reportern und von Twitter-Nachrichten. Woher sie meinen Twitternamen kannten, wusste ich auch nicht, aber da lässt sich nichts mehr machen. Ich kann mich nicht ewig verschanzen.

Inzwischen sind wir in London angelang, um genauer zu sein, leben wir nun schon drei Wochen hier und alles hat sich einigermaßen wieder normalisiert. Aber nur um einen Minimum. Wir haben eine Wohnung mitten in London, im Büro bei Josh läuft es auch sahnig und auch in jeglicher Hinsicht verlaufen die Tage wie jeder andere, nur dass wir in einer anderen Stadt sind. Kilometer von meinen Zuhause entfernt.

Nur die bedrückte Stimmung fällt uns schwer zur Last. Ich sitze nur faulenzend in meinem Zimmer herum und komme nur ab und zu zum Essen heraus, aber bei meinem Bruder ist es auch nicht anders. Er versteckt sich hinter seiner Arbeit, um nicht mit den Gedanken konfrontiert zu werden, was gewesen wäre, wenn ich nicht noch rechtzeitig von Flugzeug abgesprungen wäre.

Wenn mich nicht das kalte Kühle vor dem Feuer beschützt hätte.

Wenn ich nicht mehrere Minuten blind Unterwasser geschwommen wäre, sodass meine Lungen anfingen von der Kälte und des Luftmangels zu brennen.

Wenn ich nicht meine Rettungsweste unter Wasser ausgezogen hätte, um nicht wieder hochgezogen zu werden.

Oder im Allgemeinen will ich nicht darüber nachdenken, was Joshua jetzt ohne mich machen würde oder gemacht hätte.

Wäre er nach seinem Weinkrampf in das Wasser gesprungen, um mich zu suchen?

Hätte es sich sein Leben mit Alkohol erleichtert?

Oder hätte er mich vergessen und so weiter gemacht wie zuvor?

All diese Fragen gehen mir minütlich durch den Kopf. Die Hürde die nun aufgestellt wurde, scheint immer größer zu werden, umso mehr er sich in seiner Arbeit vergräbt. Um so dünner wird das Band der Verbundenheit und des Zusammenhalts. Umso mehr vermisse ich ihn.

Aber dennoch trägt keiner die alleinige Schuld an diesem Schlamassel. Ich weiß, dass Josh sich die Schuld dafür gibt, dass uns eine solche Gefahr begegnete. Er gibt sich die Schuld, dass wir auf dem Flugzeug waren, da er den Job annahm, aber keiner ist Schuld. Keiner muss den Schuld-Koffer hinter sich mitziehen. Keiner von uns ist daran Schuld, auch nicht die Fluggesellschaft.

Viele seien nun verblüfft über meine Denkweise, aber schlussendlich ist die Schuld Wessen eine Nebensache. Der wichtige Punkt ist nun einmal das wir Verluste, aber auch Gewinne gemacht haben. Durch das wir die Wunden der Verwundeten gleich versorgt hatten, konnten sie überleben, auch wenn wir ungefähr neun Leichen, in den nun abgefackelten Räumen, zurück lassen mussten. Außerdem haben wir neue Freunde und Bekannte gefunden, mit denen wir auch weiterhin Kontakt hielten- zumindest zu den Meisten.

Ich beschloss heute einmal die Gegend mit einer Joggingtour zu erkunden, da ich die letzten Wochen fast kein Fuß vor die Tür gesetzt habe. Also zog ich mir meine Sportsachen, bestehend auf einer schwarzen Jogginghose und einen roten Sport-BH an und sprintete mit einem neuen Ziel durch die Haustür.

***
Die Gebäude zogen nur so an mir vorbei, die Läden strahlten um die Wette, der Regen prasselte auf mich hinunter und meine Playlist trällerte mir gerade irgendein Dupsteplied, das laut durch meine, nun um den Hals hängenden, Kopfhörer erklang.

Was ich im Regen rennend in der Oxford Street mache, lässt sich ganz einfach erklären. Gewisse Paparazzi haben mich wohl nur so beim London Eye erwartend und wollten Bilder schießen, welchen ich aber geschickt auswich, als ich mich hinter Touristen versteckte.

Seid dem sind sie mir auf den Fersen, wie gierige Hyänen auf Essenssuche. Immer wenn sie ein Bild machen wollten versteckte ich mich irgendwo dahinter, sodass sie immer nur die Passanten erwischten. Die waren aber echt hartnäckig und schnell, wenn ich das mal so sagen darf. Die könnten ja glatt bei einem Marathon mitmachen, soviel Ausdauer haben sie. Vielleicht waren sie früher einmal als Sportler tätig?

Egal.

Jedenfalls renne ich im Zickzack durch die Einkaufsstraßen und über die befahrenen Straßen, immer dicht verfolgt von den Känguruschweineschwänzen. Innerlich bin ich mit den Nerven am Ende und könnte den Arschgeigen gerade eine klatschen, aber ich möchte ja eigentlich kein schlechtes Licht auf mich und meinen Bruder werfen, also bleibt mir nur wegrennen. Nein es gibt natürlich nicht weitere Stars hier in London die sie verfolgen könnten, obwohl ich genau genommen nicht einmal ein Star bin- vielleicht ein bisschen, aber ich drehe ja nur Covers, die dazu noch gut besucht sind- warum auch immer. Da bin ich Rose, ein ganz normales Mädchen, die nicht auf jeden dahergelaufenen Typen steht und immer steht's einen frechen Spruch auf Lager hat.
Aber hier sehen sie mich schon als Berühmtheit an und Rennen MIR hinterher. Verrückt, dachte ich mir und strich mir eine Strähne hinters Ohr. Wenn ich nicht in so einer schweren Lage wäre, würde ich jetzt los lachen und die Paparazzi dumm anschauen, aber ich will lieber keine Bekanntschaft mit dem kaltem Betonboden machen.

Als ich einen Blick nach hinten wagte sah ich drei weitere, die mit ihren Kameras herumfuchtelten, als wollten sie damit winken. Außerdem schrieen sie mir die ganze Zeit Fragen hinterher, die sie dennoch nur hechelnd stellen konnten. Wenn wir also so weiter rennen, würden sie vielleicht zusammen klappen und dann... ja dann wäre ich sie los. Aber da ich bezweifelte, dass sie nicht doch noch Verstärkung holen würden, musste ich irgendwie eine Lösung finden sie loszuwerden.

Ich schaute links und rechts, konnte aber als meinen einziger Fluchtweg, die befahrene Straße ausmachen, also steuerte ich auf sie, immer noch sprintet, zu.

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Song: [Drumstep]- Tristam & Braken - Flight

NO NAME VOICE (One Direction Fan-Fiction)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt