Situationen werden verschieden aufgenommen und verarbeitet. Manche verdrängen Erlebnisse durch Träume - Tagträume, die von der jetzigen Situation geprägt sind oder durch Träume, die wir im Tiefschlaf erleben-, wiederum andere gehen offen damit um. Sie zeigen ihren Schmerz, ihre Ängste. Was die bessere Variante ist, muss jeder für sich entscheiden, denn du bist der Leidende, du kannst entscheiden wie du damit umgehst! Sei es lieber still und heimlich oder offen und ehrlich. Du hast die Zügel in der Hand!
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Als ich am nächsten Morgen aufwachte war Joshua weg. Arbeiten wahrscheinlich. In letzter Zeit kam er immer häufiger vor, dass er plötzlich weg war, ohne Bescheid zu geben. Ich meine, natürlich war er alt genug, aber es war nicht so, dass ich mir keine Sorgen machte. Seit dem Flugzeugabsturz fängt es wieder an. Er verfällt wieder in sein altes Muster. Damals hat es sehr lange gebraucht bis er wieder vollständig normal war. Wieder aufrichtig lächeln konnte, ohne seine Muskeln zwingen zu müssen. Es tut mir im Herzen weh, ihn so zu sehen. Doch ich konnte nur abwarten.
Nach meinem Frühstück wagte ich es erneut auf die Straßen. Die Reporter sollten mich nicht abhalten können, sie sollten keine Macht über mich haben. Ich bin der bestimmende und nicht sie. Die Straßen waren überfüllt, voller Menschen mit unterschiedlichen Gesichtsausdrücken. Genervt, wütend, gleichgültig oder fröhlich blickten sie drein, schauten um sich und aßen was. Männer mit Anzügen, Kinder mit Uniformen der diversen Schulen Londons, überall war reges Treiben zu sehen. Kein Ort blieb unberührt. Und keiner unbewacht - so scheint es mir jedenfalls. Wächter der Queen mit komisch aussehenden Hüten und Uniformen. Eine Art Besen hatten sie auf dem Kopf. Mir schien das alles surreal. In Kanada hatte ich von solchen Leuten gehört und auch im Fernseher Reportagen erblickt, aber ich hielt es eher für Humbug, als für die Wahrheit. Leute mit steinharten Mienen und Besen auf dem Köpfen, die dieses Mal nicht als Frisur fungieren soll, sondern als Helm. Darüber konnte ich nur den Kopf schütteln. Komische Engländer, dachte ich mir.
Ich bog in eine enge Gasse ein, die immer wieder Abzweigungen hatte, als ich Musik hörte. Sanfte Trompeten Musik erklang in meinen Ohren. Ich folgte ihr, wie ein Hund auf Beutesuche, und sah tanzende Paare. Überall. Sie alle schwebten regelrecht über dem Boden als sie sich sanft zu der Musik bewegten und der Stimme lauschten. Ein Pavillon war über ihnen gespannt und strahlte in einem leuchtenden Rot. Hier und da wurden Personen zum Tanzen aufgefordert und auf die Londoner Einkaufsstraße gelotst, die nun als Tanzfläche fungierte.
Hektisch kramte ich meine Kamera aus meiner Tasche und filmte dieses ganze Spektakel, wie viele andere ebenso. Ich fixierte ein junge Frau und einen Mann, die sich lachend drehten und immer wieder Pärchen rammten, die sie mit bösen Blicken straften. Aber ihnen kümmerte es nicht weiter, da sie sich tief in die Augen blickten und die Zeit schien für sie still zu stehen.
,,Süß!", flüsterte ich entzückt und schwenkte die Kamera weiter. Ich filmte weitere Minuten fasziniert meine Umgebung, als plötzlich ein Hand direkt in meinen Blickwinkel geschossen kam. Augenblicklich schreckte ich auf und klappte die Digitalkamera zu.
,,Verzeihung, ich wollte dich nicht erschrecken." Ein Mann steht vor. Groß, muskulös und mit einem Piercing an der Augenbraue. Er sah gut aus, keine Frage ,,Aber ich habe dich hier alleine rumstehen sehen und da dachte mir, dass ich dich frage ob du mir einen Tanz schenkst."
Charmant lächelte er mich an und entblößte gerade weiße Zähne. Wenn alle Bewohner auf dieser Insel so verdammt gut aussehen, dann ist das mein Untergang! Nickend stimmte ich zu und ließ mich von ihm mitziehen. Er war ein guter Tänzer, jedenfalls dachte ich das, da ich mit meinem nicht vorhandenen Tanztalent nicht der hellste Stern unter Tanzenden war. Ich trat gerne ab und zu auf seine Füße, woraufhin ich mich immerzu entschuldigte, aber er winkte nur schmunzelnd ab.
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NO NAME VOICE (One Direction Fan-Fiction)
Fanfiction〰〰〰〰〰〰〰〰〰〰〰〰〰〰〰〰 Das Leben verändern sich, die Menschheit verändert sich. So auch ich mich verändere. Ich wachse, lerne dazu - liebe. Jeder Mensch lebt nur einmal und daraus sollte man etwas machen. Das Leben ist nicht unendlich, so wie es scheint...