"Was ist das?" "Wenn ich meine Tabletten nicht nehme, dann fange ich bei jeder Bewegung an zu zittern und dann mach ich immer Sachen kaputt oder kann nicht schreiben und kurzgesagt nichts wirklich machen. Wir hatten eine Zeit lang mal kein Geld für die Tabletten.", erklärte ich leise. "Luke, ich weiß, dass du es nicht einfach hast, aber wenn du es noch drei Jahre aushälst, kannst du studieren und dir ein neues, besseres Leben aufbauen.", meinte Calum und setzte sich neben mich. Ich blieb still und sah auf meine Hände, bevor ich aufsah. "Und du hast einen Job?", fragte er dann und ich nickte. "Was machst du?", ich schluckte und sah unsicher in sein Gesicht. Seine braunen, schönen Augen sahen mich aufmunternd an und er lächelte leicht. "Kann ich dir nicht sagen.", murmelte ich. "Warum nicht?", hakte er nach. "Du würdest mich hassen.", meinte ich nur. "Hey, ich werde dich nicht hassen.", sagte er und legte einen Arm um mich. "Das sagst du jetzt.", lachte ich humorlos. "Sag' es mir einfach, ich werde dich schon nicht schlagen.", lachte er leise. "Ich strippe...oder so.", gab ich zu. "Was meinst du mich 'strippen... oder so'?", Cal sah mich etwas geschockt an. "Ich tanze vor älteren Männern.", meinte ich und sah ihm unsicher in die Augen. "Nur tanzen?", hakte er nach. "Nein.", nuschelte ich und lehnte mich dann an ihn.
Cal ließ sich aufs Bett fallen und ich tat dasselbe. "Du bist aber noch Jungfrau oder?", fragte Cal plötzlich besorgt. "Ja. Ich hab auch nur heute mehr gemacht. Ich brauchte das Geld, immerhin können wir nicht für immer hier wohnen und Dad muss irgendwie die Wohnung bezahlen. Ich meine, es waren 5.000 Dollar!", erklärte ich und gestikulierte mit meinen Händen, wobei mir auffiel, dass sie leicht zitterten. "Du hast deine Tabletten heute schon genommen oder?", versicherte sich Cal und ich schüttelte den Kopf, bevor ich in die Tasche griff, wo die Sachen drin waren, die Dad mir mitgebracht hatte. Ich suchte nach der kleinen Dose und fand sie auch schnell. Aber als ich sie rausnahm fiel mir auf, dass sie leer war. Schnell suchte ich nach einer weiteren, aber es war die Einzige. "Shit. Shit shit shit.", murmelte ich und stand auf. Ich lief in das Gästezimmer, wo Dad zum Glück nicht war und suchte in seiner Tasche. Nix. Verzweifelt fuhr ich mir durch die Haare, meine Hand zitterte wieder, bevor ich aufstand und zu Cal lief. "Meine Talbletten sind leer. Cal, ich brauch sie.", meinte ich unsicher und fuhr mir wieder durch die Haare. "Die Apotheken haben heute schon zu, aber wir können morgen welche Kaufen, bevor wir zur Schule fahren.", bot er an und ich nickte unsicher, immerhin blieb mir nichts anderes Übrig. "Was hast du für die 5.000 gemacht?", fragte Cal dann und sah mich intensiv an.
"Schlag' mich nicht, wenn ich es dir sage." "Warum sollte ich dich schlagen?", er sah mich überrascht und verwirrt an. "Dad hat.", begründete ich. "Luke, ich schlage nie jemanden, außer Ashton, wenn er irgendwelche Scheiße labert.", versicherte er mir und ich seufzte. "Ich hab ihm einen Blowjob gegeben... irgendwie.", seufzte ich und sah wie Calum auf mich zu kam. Ich duckte mich und versteckte mein Gesicht in meinen Händen, verängstigt, dass er mich schlagen wollte, aber dann fühlte ich seine Arme um meinen Hüften und seinen Atem in meinem Nacken. Vorsicht schlang ich meine Arme um ihn, atmete unauffällig seinen Duft ein und seufzte. Er roch so gut. Es war irgendein Parfum, ich wusste nicht welches, aber es roch göttlich. "Gott, ich könnte dich stundenlang umarmen, du bist so knuffig.", schwärmte er plötzlich und ich wurde rot. "D-Danke.", antwortete ich mit glühenden Wangen. "Shit, hab ich das laut gesagt?", Cal ließ von mir ab und sah mich erschrocken an. Ich lachte leise und nickte. Daraufhin wurde er rot. "Schon okay. Du magst es mich zu umarmen und ich liebe dein Parfum.", lachte ich und dachte nicht mehr an die Sachen bevor. "Eh..Danke. Ehm es ist schon spät, wollen wir... schlafen?", schlug er dann vor, immer noch errötet und ich nickte, bevor ich mich bettfertig machte.
Im Badezimmer putzte ich meine Zähne und Cal besetzte das Bad danach, während ich mich schon in meine Decke einmummelte. Als die Zimmertür aufging sah ich hoch und erwartete Calum, fand aber meinen Dad vor. "Luke, du gehst morgen nicht zur Schule.", sagte er direkt. "Was? Warum?", ich setzte mich aufrecht hin und sah ihn verwirrt an. "Wir machen einen Ausflug.", damit verließ er das Zimmer und ich sah ihm verwirrt nach. Was war das? Ich wollte in die Schule! Abgesehen von dem Mobbing, ging es mir dort am Besten. Obwohl, es ging mir noch besser, wenn ich bei Calum war. Schnell schüttelte ich meinen Kopf, von meinen Gedanken. Klar, ich meinte es freundschaftlich, aber Calum war 17 und war wahrscheinlich nur nett zu mir, weil ich hier 'wohnte'. "Gute Nacht, Lukey.", hörte ich ihn dann kichern und lächelte daraufhin. "Gute Nacht, Cal.", lächelte ich und er grinste auch. Dann legte ich mich hin und schloss die Augen. Ich dachte über die Worte von meinem Dad nach und über Calum und mich. Calum war immer nett zu mir und selbst jetzt, wo er von meinem Job wusste, lächelte er mir gegenüber und verabscheute mich nicht. Vielleicht waren wir ja doch Freunde? Ich wollte es. Er war einer der wenigen Leute, die mir wichtig waren. Michael und Ashton waren auch nett, aber ich kannte sie noch nicht so gut. Ich konnte mir vorstellen mich auch mit ihnen anzufreunden, aber ich hatte Angst, dass sie mich für irgendein kleines Kind hielten.
Okay, ich war ziemlich klein für mein Alter, aber ich war auch ziemlich dünn für mein Alter. Ich drehte mich im Bett um und sah Calum, der schon schlief. Seine Hand lag unter seiner Wange und sein Mund stand offen. Sein Bein hing unter der Decke heraus und sein Fuß berührte mich. Dabei fiel mir auf, dass er seine Beine rasierte. Etwas komisch für einen nicht-schwulen Jungen, aber ich fand es trotzdem süß. Vielleicht mochte er Beinbehaarung einfach nicht. Er schmatzte und drehte sich um, sodass ich seinen Rücken sah. Er war trainiert, aber nicht übertrieben, nur leicht. Trotzdem sah man es und er wirkte so gesund im Gegensatz zu mir. Er war groß, muskulös und wirkte nicht untergewichtig, so wie ich. Andererseits hatte er auch ein normales Leben. Er ging zur Schule, musste sich keine Sorgen um Geld und Essen machen und tanzte nicht für 30-Jährige und ältere Männer, die ihn angafften und ihm Geld zuwarfen. Ich wollte aber auch nicht, dass er so lebte. Ich wusste wie schlimm es war und so etwas hatte niemand verdient. Ich drehte mich erneut rum und seufzte, bevor ich versuchte einzuschlafen. Mit einem letzten Gedanken an Calum schlief ich ein.
Was denkt ihr über Luke und seinen 'Job'? :/
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»Fight 'til the end« || Cake
FanficJedes Jahr, wenn die neuen Schüler an die Norwest High kommen, führen die Juniors ihren jeweils zugeteilten Paten durch die Schule. Calum lernt durch diese Tradition Luke kennen, einen armen, dünnen Jungen, der dem 17-Jährigen viel zu schnell ans He...