-ˋˏ *.·:· KAPITEL ZWEI ·:·.* ˎˊ-
— DER WINTER IST NAH —1959 | DEUTSCHLAND — Es war Morgenstunde. Der feine Schnee, des Dezembers fiel zugleich sanft, als auch kühl auf ihren Kopf, der Winde streifte ihr durch's weiße Haar. Das Mädchen zog die dunkelblaue Kapuze ihres Umhangs tiefer, doch das Gefühl ihrer eigenen Hände war ihr beinah schon fremd.
Zwar waren ihre geliebten Handschuhe fort, doch sie wurden durch Gedankenmanipulation ersetzt. »Nicht fühlen. Zeig keine Schwäche. Lass keine Gnade walten. Und sei herzlos, sodass sie dich fürchten und hassen lernen.«
Mit einer kurzen Handbewegung über ihre eisblauen Augen, kreierte sie eine Maske. Eine Maske aus schimmerndem Frost, der fast wie feiner, funkelnder Kristallstaub ausschaute. Das Mädchen war, wahrhaftig der Winter geworden. Wunderschön ... und doch so kalt.
Gerade stand sie auf einer Erhöhung eines Gebirges, zusammen mit dem Rest der Truppe HYDRA's. Überall wo sie hinblickte, waren wunderschöne schneebedeckte Berge, die im Winterlicht erstrahlten. Die einzigen Farben die sie zu sehen vermochte, waren Weiß oder hin und wieder mal verschiedene Schwarz- und Grautöne. Und so sollte es auch sein, dies wusste sie.
Ganz dort unten, lag ein verstecktes Lager, in das die Ice-Queen und der Winter-Soldier stürmen sollten. Zwar waren es nur einfache Farben, doch schon bald würde sich gefährliches rot mit auf der Fläche verteilen und große Spuren hinterlassen...
Je tiefer, das Mädchen diese hohe Schlucht hinunter starrte, desto mehr breitete sich ein ihr unbekanntes Gefühl in ihrem Magen aus. Sie konnte es einfach nicht zuordnen, es war als wären ihre Emotion verschlüsselt oder gar verloren gegangen.
Vielleicht hatte sie Angst, dachte sie.
Angst zu fallen ... Doch warum?Sie wusste was mit Sergeant James Barnes passiert war und weshalb er hier war. Vielleicht hatte sie in diesem Moment, starkes Mitleid mit ihm. Vielleicht fand sie seine Geschichte einfach zu traurig, zu tragisch, zu ungerecht. Oder vielleicht, sorgte sie sich um sein Wohl. Oft unterhielten sich die beiden, wenn es keine Missionen für die zwei gab. Sie kannte ihn gut und genauso umgekehrt.
Ob ihn seine Vergangenheit gerade etwa einholte? Vielleicht war es aber, etwas anderes, weshalb sie dieses undefinierbare Gefühl spürte.
Es war eine Mischung aus Schmerz, Leere und Angst. Alles mögliche, außer natürlich schönen Dingen. Spring und beende deine Qualen. Spring und töte das Monster, dass HYDRA erschaffen hat! Spring, damit du niemandem mehr wehtun kannst, Sprach die Reue und Unschuld in ihr, sprach das kleine Mädchen in ihr. War es das vielleicht?
Nicht fühlen. Zeig keine Schwäche. Lass keine Gnade walten. Sei herzlos, sodass sie dich fürchten und hassen lernen, sprach Hydra's Gedicht aus ihr. Es war reine Folter, für sie. Ihr Wille rangelte innerlich mit der Gedankenmanipulation, nur um von ihr übertrumpft zu werden.
Das kleine naive Mädchen in ihr, war am weinen und am schreien.
Doch der starke und mächtige Winter übertrumpfte, das hilflose Mädchen.
Niemand kam gegen den Winter an.
Bevor es sich verschlimmern konnte, wurde sie jedoch aus ihren Gedanken geholt, als sie plötzlich sich nähernde Schritte hörte, die den kalten weißen Schnee, in einem gleichmäßigen Takt platt drückten.
Es war der Winter Soldier, der sein Sturmgewehr auf dem Rücken trug, zusammen mit den anderen Waffen die er an anderen Körperstellen bunkerte – Messer, Granaten, weitere Pistolen. Hauptsache tödlich.
Er stellte sich zu seiner Partnerin und starrte nun, gemeinsam mit ihr auf die tiefe Schlucht vor ihren Füßen hinunter. Die HYDRA Soldaten standen einige Meter hinter ihnen und diskutieren in der Zwischenzeit etwas über den kommenden Überfall. Sie waren es bereits gewohnt, dass sich die Eiskönigin und der Soldat, für wenige Minuten vor den Missionen zusammen bereitmachten.
„Hast du Angst, James?" Fragte das Mädchen und drehte ihren Kopf in seine Richtung. Er trug bereits einen schwarzen Schatten um seine Augen, doch trotzdem erkannte sie die Furcht, die tief in ihnen versteckt lag. Vielleicht auch seine kommende Reue, die er mit Sicherheit spüren würde.
Seine Augen waren blau. Eisblau um genau zu sein. Es war, als würde er ihre eigene Augenfarbe spiegeln.
„Nein." Sprach HYDRA aus ihm, doch natürlich wusste sie dies, tief in ihrem Inneren. Sie wirkte vielleicht Herzlos ... aber niemals ihm gegenüber.
Er war ihr Partner.
Ein Freund.
Jetzt war er an der Reihe, eine Frage zu stellen. „Hast du Angst?" Er klang ruhig, beinah sorglos. Trotzdem hatte er diesen ernsten Tonfall in seiner Stimme, den sie nur allzu gut kannte. „Ja." Antwortete sie fest. „Aber nur vor mir selbst." Sprach ihr wahres ich, dass sich versuchte an die Oberfläche zu kämpfen.
Doch je mehr Kälte sie umgab, je mehr Schnee ihre blasse Haut küsste, desto mehr Winter wurde sie. Der Winter kann herzlos sein. Und der Winter kann tödlich sein.
Die beiden verloren sich, beim Anblick der Schlucht. Sobald sie den Schmerz nicht mehr fühlen wollten, übernahm HYDRA ihre Angst, wie eine Art Schutzmechanismus und ersetzte sie mit Mut. „Bereit?" Fragte sie angstlos und verlor sich wieder ... sie verlor sich innerhalb des tiefen Schneesturms, der in ihr herrschte.
Das Mädchen streckte ihrem Partner, ihre blasse Hand aus, so wie die beiden es immer taten vor jeder Mission und wartete auf seine Antwort. „Hail HYDRA." Stimmte der Soldat ihr zu, schlug stolz mit seinem schweren silbernen Metallarm ein und schüttelte ihre zierliche Hand.
Das kalte Metall, gab ihr Sicherheit und Halt.
Bei ihm, war es fast genauso.
Von ihrer eisigen Kälte, spürte er rein gar nichts. In ihrer Nähe, fühlte sich der Winter-Soldier wärmer. Er fühlte sich sicherer und vertrauter, so als wäre er in guten Händen...
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𝐅𝐑𝐎𝐙𝐄𝐍 𝐇𝐄𝐀𝐑𝐓, steve rogers
Fanfiction( 𝗳𝗿𝗼𝘇𝗲𝗻 𝗵𝗲𝗮𝗿𝘁 ) ❄️🌨️🦌 ─ » Töte mich, na los! « » Du sollst nicht sterben. Ich will, dass du leidest. Es war einmal, eine herzlose Eiskönigin, die Rache an Captain America nehmen will. Zwar ist der Winter wunderschön, und doch so eiska...