Nicht schon wieder eine Prophezeiung.
Geht es darin um mich? Werde ich sterben?
Höchstwahrscheinlich... Moment, so richtig erwähnt wurde ich gar nicht.
Percys Sicht
Ein lautes Geräusch unterbrach meine Gedanken und Erinnerungen. Juhu, endlich Frühstück. Ich riss die Tür der Poseidon Hütte auf und lief schnell zum Essenspavillon. Seit dem Sieg über Gaja, war zum Glück die Regel nur an den Tischen seines jeweiligen Elternteils sitzen zu dürfen aufgehoben worden, sodass ich nicht mehr allein am Poseidon Tisch sitzen musste. Meistens saßen wir dort zu siebt. Leo, Jason, Piper, Annabeth, Will, Nico und ich. Wenn Hazel und Frank zu Besuch aus Camp Jupiter kommen, setzen sie sich natürlich noch dazu. Als ich jetzt am Tisch ankam, saßen schon Jason, Piper, Leo, und Annabeth vor ihren gefüllten Tellern und warteten auf mich und die anderen. Schnell wünschte ich mir blaue Pancakes und opferte ein paar davon meinem Dad. Er isst sie übrigens fast genau so gern wie ich. Danach lief ich zurück zu unserem Tisch und begann auch sofort zu essen. „ Hey, Algenhirn, wir haben die ganze Zeit auf euch gewartet mit dem Essen und du kommst an und beginnst direkt, dir dein Frühstück reinzustopfen, als gäbe es den nächsten Monat nichts mehr." Beschwerte sich Annabeth. „ Eher als gäbe es das nächste Jahr nichts mehr." Zog mich Leo auf. „ Meinetwegen hättet ihr nicht warten brauchen, schließlich ist mir selbst, wenn es um Essen geht alles andere egal, außer vielleicht ihr." Daraufhin mussten alle lachen, außer Annabeth die dafür keine Zeit hatte, weil sie damit beschäftigt war, darüber zu grübeln, ob sie das jetzt als Kompliment oder doch eher als Beleidigung aufnehmen sollte. Das brachte die Anderen aber noch mehr zum Lachen und am Ende lachten dann auch noch Annabeth und ich mit. „Hey, was ist denn hier so lustig? Wir wollen mitlachen." Ertönte plötzlich die Stimme von Will hinter mir. Ich drehte mich um und sah Nico und Will Händchen haltend vor uns stehen. Leider konnte ihnen keiner von uns antworten, da wir alle kaum Luft bekamen und uns noch lange nicht von unserem Lachflash erholt hatten. Nach kurzer Zeit fing Will einfach an mitzulachen, anscheinend ist Lachen wirklich unglaublich ansteckend. Zumindest wusste er ja nicht mal im Geringsten, worum es ging. Selbst Nico musste grinsen, und das kam wirklich nicht häufig vor, außer vielleicht, wenn Will bei ihm war. Das ganze Frühstück verlief weiterhin sehr lustig und danach ging ich direkt in die Arena, um zu trainieren. Mal kämpfte ich gegen Annabeth, mal gegen Jason. Seit ich gegen Gaja gewonnen hatte, fielen mir alle Kämpfe viel leichter. Nicht mal mit Jason musste ich länger als fünf Minuten kämpfen, um ihn zu entwaffnen. So verging der Vormittag wie im Flug. Beim Mittagessen kündigte uns Chiron an, dass Rachel am Abend ankommen und eine Weile bleiben würde. Wie lange genau stand zwar noch nicht fest, aber ich freute mich schon sehr, das ein wenig verrückte, aber dennoch sehr liebenswerte Mädchen endlich wiederzusehen. Dabei war es mir auch egal, ob sie nur ein paar Tage bleiben würde. Auch wenn sie unser Orakel war, verbrachte sie die meiste Zeit bei sich zu Hause und mit ihrem Vater. Nur in den Ferien, war sie eigentlich dauerhaft bei uns. Der Nachmittag zog sich für mich aufgrund der Vorfreude sehr lange hin und das ging auch vielen meiner Freunde so, die Rachel lange nicht mehr gesehen hatten. Endlich wurde es dann Abend und wir saßen alle am Lagerfeuer, als sie endlich ankam. Sie rannte auf uns zu und wurde erst einmal in eine Gruppenumarmung gezogen. „Hilfe, ich bekomme keine Luft mehr." Röchelte sie nach ein paar Minuten, in denen sie von uns allen zerquetscht worden war, grinsend. Nachdem sie wieder einigermaßen zu Luft gekommen war umarmte sie nochmal jeden einzeln. Zuerst Annabeth, Leo, Jason, Piper, Will und Nico. Danach wurde sie von Clarisse fast umgeworfen, da diese ihr anscheinend etwas zu doll auf den Rücken klopfte. Nach ihr kamen noch Chris, Malcom, Nyssa, und noch ein paar Andere. Ich hatte mich während der ganzen Zeit ein bisschen im Hintergrund gehalten, aber jetzt wo alle anderen fertig waren, lief ich auf sie zu und umarmte sie fest. Plötzlich merkte ich wie sie sich verkrampfte und um uns herum alle die Luft scharf einsogen. Schnell löste ich mich von ihr und wich ein paar Schritte zurück. Ihre Augen leuchteten grün, wie die einer Schlange, und ebenso grüner Rauch schlängelte sich aus ihrem Mund hinaus. Der Rauch waberte auf mich zu und umwickelte meine Fußknöchel. Dann begann Rachel zu sprechen, aber es war nicht ihre Stimme, es war eine uralte und zischelnde Stimme. Ich konnte mir ein entnervtes Seufzen einfach nicht verkneifen. Nicht schon wieder eine neue Prophezeiung. Vor allem nicht über mich. Aber na ja, noch war nicht klar, ob sie schon wieder mich betreffen würde, allerdings musste das Orakel sich natürlich dann zu Wort melden, wenn ich vor Rachel stand, aber es gab noch Hoffnung für mich und die starb bekanntlich ja zuletzt. Egal, jedenfalls fing Rachel, oder besser gesagt das Orakel von Delphi, an, die Prophezeiung zu verkünden:
Der letzte der Wächter wird wiedergefunden,
Nach all den Jahren noch immer tief mit seiner Göttin verbunden.
Er wird alles retten oder alles verderben,
wenn er falsch wählt werden die Götter ein letztes Mal sterben.
Seine Macht ist groß und sein Herz ist rein,
so soll es bis in alle Ewigkeit sein.
Er wird der Silbernen treu zur Seite stehen
Und ihr zuliebe an ihrer Seite vergehen,
Gegen eine ehemals zerstörte Macht,
Die nach langer Zeit wieder zusammengebracht.
Doch gibt es Hoffnung für ihn wenn er zu Boden sinkt
Wenn ihr zu dieser Stund das für sie schwerste Geständnis über die Lippen dringt.
Doch wenn sie es nicht wagt auszusprechen,
Wird der Bann, der ihn am Leben hielt endgültig brechen.
Nachdem die Prophezeiung beendet worden war, zog sich der giftgrüne Rauch langsam in Rachels Mund zurück. Auch ihre Augen wurden wieder normal, und dann brach sie hustend zusammen. Sofort rannte ich zu ihr und hob sie sanft hoch. „ Ich bringe sie ins Haupthaus, da kann sie sich auf dem Sofa ausruhen." Teilte ich den Anderen noch schnell mit. Danach lief ich mit Rachel in den Armen los. Auf dem Weg trafen wir niemanden. Alle saßen am Lagerfeuer und so war es im restlichen Camp sehr still, selbst das Lachen und Reden der Camper war heute nach dieser Prophezeiung nicht mehr zu hören. Als ich am, Haupthaus ankam, stieß ich mit dem Fuß die Tür auf und legte Rachel vorsichtig auf dem Sofa ab. Nach kurzer Zeit kamen auch Chiron und Mr. D ins Haupthaus. Chiron sah ziemlich geschockt und mitgenommen aus, und selbst Mr. D sah nicht wie sonst immer total gelangweilt aus sondern eher sprachlos, wenn nicht sogar komplett fassungslos. Was konnte Dyonisos denn bitte so aus der Ruhe bringen? Bisher hatte ich immer gedacht, dass das unmöglich sei, aber jetzt sah er ganz und gar nicht gelassen aus. Zumindest lebe ich schon ziemlich lange hier und habe ihn noch nie fassungslos gesehen, also muss die Prophezeiung wirklich sehr, sehr, sehr wichtig sein oder einfach nur sehr, sehr gefährlich oder einfach beides. Egal, ich musste wissen, was es mit den paar Zeilen auf sich hat. „Chiron, was ist an dieser Prophezeiung so besonders, dass sie sogar Mr. D. aus der Fassung bringt?" fragte ich. Der Zentaur antwortete mir jedoch nicht und lief bloß mit leerem Blick im Raum auf und ab. Mr. D. hatte sich in der Zwischenzeit wieder einigermaßen unter Kontrolle. „ Ich werde sofort zum Olymp aufbrechen, wir müssen schnellstens einen Rat abhalten." Sagte er noch, bevor er verschwand und nur noch der Geruch von frischen Trauben und süßem Wein in der Luft zurückblieb. „ Gut Chiron, dann musst du es mir erklären." Forderte ich ihn auf. Tatsächlich wandte er sich zu mir um, sagte aber nur: „Ich habe geschworen nicht darüber zu reden. Das steht allein den Göttern zu." Meine Güte! Kann es sein, dass Chiron ziemlich oft geschworen hat, über Sachen nicht zu sprechen, die uns schon oft weitergeholfen hätten? Na ja, wenn Chiron geschworen hat, dann wahrscheinlich beim Styx. Das heißt, er kann wirklich nichts sagen ohne sehr hart bestraft zu werden. Na super! Das kann ja noch heiter werden, mit dem Entschlüsseln der Prophezeiung, wenn nur Chiron und die Götter wissen, worum es geht. Chiron kann uns nicht helfen, wegen seinem Schwur, und die Götter helfen uns sowieso nie. Das ist wie ein Naturgesetz, was keiner versteht. Statt uns unsere Aufträge einfach leichter zu machen, stehen sich immer auf dem Standpunkt, dass wir es alleine schaffen müssen und uns zur rechten Zeit schon die Erkenntnis kommen wird. Meistens ist das zwar auch so, aber es wäre einfach einfacher uns schon von Anfang an mit einzuweihen. Prophezeiungen sind meiner Meinung nach ziemlich unnötig, wenn man doch sowieso erst in dem Moment, wo es passiert, checkt, was in der Prophezeiung gemeint war. Nachdem ich jedenfalls merkte, dass ich hier sowieso nicht weiterkommen würde, lief ich frustriert zum Strand und lehnte mich an einen großen Stein. Ich hatte jetzt einfach keine Lust mehr wieder zum Lagerfeuer zurück zu gehen. Das gleichmäßige Geräusch der Wellen ließ mich nach einiger Zeit ziemlich schläfrig werden und so schloss ich meine Augen und fing an zu träumen.
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Der letzte Wächter des Olymp
FanficAlle aus der griechischen Mythologie kennen Perseus Jackson, Sohn des Poseidon, den Bezwinger des Minotaurus, des Ares, der Medusa, und vieler anderer Monster, den zweifachen Retter des Olymp, Überlebender des Tartarus, den inoffiziellen Anführer vo...