Kurz bevor Michi, Lin und Oliver losfuhren
Chloe stand neben dem Auto, in dem bereits Lin und Michi saßen. Genauer gesagt stand sie neben der offenen Kofferraum Tür und wartete darauf, dass ein paar andere Bedienstete die Koffer ihrer Herrinnen in das Auto brachten. Dabei hakte sie auf einer Liste, welche sie in der einen Hand hielt, alles ab, was sich bereits in der Limousine befand. ,,Ein wirklich schöner Tag", dachte sie sich. Die Sonne schien, die Bäume Wogen sich leicht im Wind und die Blumen im großen Vorgarten des Anwesens machten den Anschein, noch hübscher zu sein als sonst.
Sie erschrak leicht, als Oliver die Autotür hinter sich schloss, nachdem er eingestiegen war, und richtete ihren Blick direkt wieder auf ihre Aufgabe. Es dauerte eine Weile, bis alles im Auto war: die beiden Koffer der Mädchen, Olivers Koffer, Dinge, die Oliver zur Sicherheit mitnahm, um auf ALLES vorbereitet zu sein (erste Hilfe-Kit, Survival Rucksack,..) und allerlei andere Sachen. Als die Limousine bereit zur abfahrt war, begab sie Chloe zu dem Fenster, hinter dem Olivier saß. Er öffnete es, wodurch Chloe das Innere der Limousine sehen konnte. Sie sah, wie Lin gerade Süßigkeiten aß und Michi an Lins Ärmel zog, um auch etwas zu bekommen. Ansonsten sah sie eben das Interior einer Limousine...
,,Und die Zwei regieren unser Land...", dachte sich Chloe. Sie hätte ihr aufgesetztes Lächeln fast verloren, wurde aber von Olivier aus ihren Gedanken gerissen. (Zum Glück, denn sonst hätte es wohl problematisch für sie werden können. Oliver hätte schließlich live gesehen, wie sie Michi und Lin grimmig angesehen hätte...) ,,Ist alles bereit zur Abfahrt?" fragte Olivier sie ernst und sie nickte leicht. ,,Auch der Survival Rucksack und das aufblasbare Boot?" fragte er nochmal nach und rückte seine graue Krawatte zurecht. Chloe antwortete mit einem kurzen ,,Ja, Herr Morel". Dann bedankte er sich noch kurz und schloss auch wieder das Autofenster.
,,Der stellt auch wirklich sicher, dass den zwei kleinen PrInZeSsChEn Nichts und Niemand etwas anhaben kann..." sagte sich Chloe leise und rollte mit den Augen. Sie sah noch zu, wie das Auto wegfuhr und begab sich dann, zusammen mit den anderen Bediensteten, die die Limousine beladen haben, zurück in das Haus.
Da sie nun nichts mehr zutun hatte, musste sie nur noch in ihr kleines Zimmer im Haus gehen und ihre Sachen holen. Dann könnte sie nach zwei Monaten endlich wieder nach Hause in ein kleines Häuschen am Rande der Stadt. Nach einer Weile kam sie auch in dem Kämmerchen an, das ihr in Michis und Lins Anwesen zugeschrieben wurde. Es war nicht sooo schlecht, sie hatte eigentlich das Nötigste: Ein Bett mit einem braunen Nachttisch in der einen Ecke, ein Kleiderschrank mit einem Spiegel in der anderen Ecke und ein kleiner Tisch mit einem Stuhl unter einem kleinen Fenster (zu mindestens verglichen mit den meisten anderen Fenstern im Anwesen). Das Problem war allerdings, dass sie für die zwei Diktatorinnen ihrer Heimat arbeiten musste und die Arbeitsbedingungen nicht die Besten waren. Sie musste aber zugeben, dass es trotzdem schlimmer sein könnte.
Chloe zog eine Tasche unter ihrem Bett hervor und begann ihre Sachen zu packen. Sie hatte hier nicht viel, was sie mitnehmen musste. All ihre Kleidung hier bestand aus kleidern und Schürzen, die sie HASSTE und viele persönliche Dinge, die sie nicht in Schwierigkeiten bringen würden, hatte sie nicht. Zum Beispiel waren die meisten Bücher, die sie laß, anti-MichiLin und auf die meisten Gemälde, die sie gemalt hatte, traf das ebenfalls zu. Desshalb nahm sie nur ihr Lieblingskissen, welches sie immer mit zum Anwesen nahm um etwas Zuhause dabei zu haben, und das Bild ihrer Familie mit. Als sie es vom Nachttisch hob, betrachtete sie es kurz: Da war zum Einen ihr Vater, der einen kleinen Laden in der Innenstadt betrieb. Er war recht groß, hatte ebenfalls braune Haare. Zum Anderen ihre kleine Schwester, Silvia. Auf dem Bild hatte sie ein grünes Kleid an, da wirklich gut zu ihren langen, oragenen Haaren passte und neben ihr stand eben sie selbst, Chloe. Eigentlich hieß sie ja Veronika aber im Anwesen mussten alle einen Französischen Namen haben, weil Olivier für Michi und Lin einen Französisch-Altertümlichen Flair schaffen wollte. Es würde Allem ,,Klasse" geben, wie Olivier ihr an ihrem ersten Tag erklärte... Dann packte sie das Bild schnell weg, warf sich die Tasche über und ging kurz danach auch schon aus der großen Vordertür des Hauses hinaus.
Als sie durch den Vorgarten ging, konnte sie die Gärtner sehen, die noch im Garten arbeiteten. Einer goß die Geranien, wenn sie sich den Namen der Blume richtig gemerkt hatte, und zwei andere schnitten die Büsche zurecht. Hinter diesen, glaubte sie noch einen weiteren Gärtner ausmachen zu können, der den Rasen mähte.
Sie taten ihr leid, denn sie konnten nicht einfach nach hause gehen wie Chloe selbst. Sie hatten nur sehr wenige freie Tage, da der Garten sehr viel Pflege brauchte. Chloe aber konnte immer dann nach Hause, wenn Lin und Michi auf Reisen waren. Sie konnte denn Gärtnern.. und auch den ganzen anderen Bediensteten aber eh nicht helfen, dachte sie sich schnell. Zu viel Mitleid würde ihr nicht helfen, denn viel besser dran war sie ja auch nicht. Das wichtigste war sowieso, dass es ihrer Schwester gut geht und, dass sich ihr Vater nicht überarbeiten müsse. Er musste nämlich oft Nebenjobs annehmen, da der kleine Lebensmittelladen, den ihre Familie besaß, nicht viele Einnahmen einbrachte. Das ist der Grund, warum sie für Lin und Michi arbeitete. Sie hätte vielleicht auch eine andere Stelle finden können, es hätte aber zu viel Zeit gebraucht und sie brauchten das Geld wirklich. Jetzt geht es ihnen aber ganz gut, könnte man sagen.
Da die Stadt weit entfern war, musste sie noch ihr Fahrrad aus dem Schuppen in einer Ecke des Gartens holen und begab sich dorthin. Sie war gut befreundet mit einem der Gärtner (Thomas) und konnte es deshalb dort abstellen, solange sie im Anwesen war. Michi würde sich nämlich ansonsten aufregen, da der Garten mit dem Fahrrad ,,unordentlich" wäre. Sie nahm das Fahrrad also aus dem Schuppen, legte die Tasche in den Fahrradkorb und fuhr los.
Sie fuhr durch die dichten Wälder und grünen Wiesen, die das Anwesen umgaben und auch, wenn sie eigentlich alle Entscheidungen Michis und Lins für fragwürdig befand, musste sie zugeben, dass sich die zwei Mädchen den Ort ihres Anwesens gut ausgesucht hatten. Zuerst fuhr sie über eine kleine Brücke die über den Kiesel führte (ein kleiner Bach, der irgendwann in einem großen Fluss münden würde). Dann, nach kleinen Wäldchen und Wiesen kam sie an den Nächsten markanten Punkt, an dem sie immer Vorbeifuhr: Eine alte Mühle. Hier gabelte sich der weg, also bog sie nach Rechts ab um zur Stadt zu gelangen. Kurz vor der Stadt musste sie nur noch durch den großen Wald, der die gesamte linke Seite der Stadt umgab.
In diesem setzte sie sich auf einen Stein am rande des Weges, um sich kurz auszuruhen und beobachtete, wie sich die Blätter der Bäume im Wind wogen. Sie mochte es sehr, hier im Wald zu sitzen und zu malen oder einfach der Natur zuzuhören. Sie mochte das Geschäftige Treiben in der Stadt aber sie schätze von Zeit zu Zeit auch ein wenig Ruhe. ,,Hach.. Endlich frei!" dachte sie sich, auch wenn sie wusste, dass sie wieder zurück musste, wenn Michi und Lin von ihrer Reise zurück sind.
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MINERVAS
FantasyAuf einem Kontinent (Minervas) existierten viele verschiedene Länder; normale, kurios geformte, EINE MAGISCHE FARB-INSEL?! und Buntiland. Von Außen könnte man denken, es sei wie jedes andere Land, das jemals existiert hatte (im Gegensatz zur eben ge...