Michi wachte auf und schaute sich um. Sie verfiel eine Sekunde in Panik, bis sie sich erinnerte, dass sie gestern in Coopa angelangt sind und sie in ihrem Haus dort waren. Nach dem üblichen Aufsteh-Prozedere entschied sie sich also, sich umzuschauen.
Michi war eine dieser Personen, die sich ihre Umgebung genau anschauen und so musste sie natürlich auch jeden Raum dieses Hauses inspizieren.
Sie betrat also den Flur nachdem sie aus ihrer Tür hinaus kam und ging diesen hinauf. Die Wände waren weiß und etwas karg. In regelmäßigen Abständen hingen Bilder an der Wand und Schränke standen hier und da. Neben den Fenstern, die von der linken Seite licht in den Flur ließen, standen Blumentöpfe mit Pflanzen. Ein paar Türen waren in dem Flur zu sehen, gegenüber der Fenster. Michi interessierte sich aber mehr dafür, was um die Ecke am Ende des Flurs lag.
Während sie also zu besagtem Ende des Flurs ging, schaute sie sich den Boden etwas näher an. Es war ein sehr dunkler, grau-brauner Holzboden. Sie bog dann nach links ab, da von dort Licht in die Fenster schien. Die andere Seite war zwar nicht dunkel, es kam dort aber nicht so viel Licht durch die Fenster.
,,Dort links muss dann wohl irgendwo Osten sein... Also ist dort in die Richtung irgendwo Japan!", sagte sich Michi leise, als sie zu einem der Fenster ging.
Zu sehen war ein Atrium mit einem Großen Baum in der Mitte. Rings um diesen waren Blumen und zwei Bänke, eine an der linken Hauswand und eine and der Rechten. Zu diesen führte ein Weg der das ganze Atrium umrundete und zu drei Türen führte. Diese befanden sich (von Michi aus gesehen) auf der ganz anderen Seite des Atriums und an den Wänden Links und recht - genau dort, wo Michi gerade nicht war...
Sie suchte also gerade nach einer dieser Türen, um in diesen Innenhof zu gelangen, als sie auf Oliver stieß.
,,Guten Morgen, Michi. Wie immer früh unterwegs, nicht wahr?", fragte er mit zwei Tabletts in jeweils einer Hand. Eines dieser Tabletts, mit einem Käsebrot, einem Glas Milch und einer Orange hielt er Michi entgegen:
,,Hier, ihr Frühstück. Lin ist vermutlich noch in ihren Räumlichkeiten und schläft?"
Michi nickte und bedankte sich anschließend für das Frühstück. Oliver ging gerade an ihr vorbei um Lin aufzuwecken, als Michi ihn noch kurz etwas fragen wollte:
,,Uhm.. Warten Sie noch kurz! Also, wo genau ist das Klo?" ,,Können Sie dies auch auf Französisch fragen?", erwiderte Oliver. Nach einer kurzen Pause fragte Michi dann auch erneut: ,,Où est la toilette?" und Oliver antwortete auf Französich, dass sie neben ihren Zimmern sei. Er ging fort während sich Michi aufregte, dass sie an ihnen vorbei gelaufen war, was Oliver kurz zum Kichern brachte.
Michi entschied sich nun aber erstmal, diese Tür zum Atrium zu finden und dort zu essen. Nachdem sie noch einmal um eine Ecke bog, fand sie diese Tür schließlich und setzte sich auf eine der Bänke im Atrium. Sie aß ihr Frühstück und ärgerte sich immer noch, dass sie zuvor einfach an der Tür zur Toilette vorbei gelaufen ist. Als ihr dann auch noch bewusst wurde, dass sie ebenfalls an der Tür zum Atrium gegenüber ihren Zimmern vorbei gelaufen war, schrieb sie diesen Morgen komplett ab.
Sie ist umsonst diesen ganzen Weg gelaufen und ist jetzt praktisch dort, wo sie los gelaufen war: neben der Tür zum Atrium, die bei ihren Zimmern war. Nur jetzt auf der anderen Seite.
,,Hätte ich doch nur früher darauf geachtet, was außerhalb der Fenster liegt....", ärgerte sich Michi, wie so oft, über ihre Fehler.
Als dann Oliver diese Tür zum Atrium aufmachte, erschreckte sie sich, merkte aber schnell, dass es Oliver war.
,,Sie haben Lin bereits aufgeweckt?", fragte sie, worauf Oliver den Kopf schüttelte. Er hatte es versucht, wollte sie aber nicht dazu zwingen aufzustehen. Ohne hin hätten sie noch ein wenig Zeit, bis sie zu Getschockts Residenz aufbrechen müssten.
,,Hat Ihnen das Frührstück gemundet?", fragte er noch, worauf Michi auch nur lächelte und nickte.
Für eine Weile war es still. Oliver wusste, dass Michi manchmal lieber leise ist und so war er es auch. Er wundere sich nur, wie Michi manchmal aus dem Nichts laut wird (wenn sie wütend ist oder sie etwas freut) und doch die Stille mag. Lin und Michi sind wirklich merkwürdig. Nichts geringeres, als was sich für die Anführerinnen Buntilands geziemt , dachte sich Oliver voller Bewunderung.
,,Oliver?", beendete Michi die Stille, worauf sich Oliver zu ihr drehte. ,,Sie haben doch gestern von dem Viertel in Coopa erzählt, dass an die Zeit vor diesem ganzen technologischen Fortschritt erinnern soll. Können Sie mir vielleicht mehr darüber erzählen?
Oliver war etwas verwundert davon, dass Michi aus freien Stücken nach einer seiner Lektionen fragte, unterrichtete sie aber natürlich gerne in der Geschichte Tschockistans, wenn sie es so wünschte: ,,Natürlich kann ich Ihnen etwas über dieses Viertel erzählen. Ich werde diese Unterrichtsstunde jedoch wohl mit Lin nachholen müssen... Wie auch immer."
Er räusperte sich dann also, wie vor nahezu jeder seiner Lektionen und begann zu sprechen. Dieses Mal allerdings, sträubte sich Michi nicht, sondern war interessiert an dem, was Oliver zu erzählen hatte.
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MINERVAS
FantasíaAuf einem Kontinent (Minervas) existierten viele verschiedene Länder; normale, kurios geformte, EINE MAGISCHE FARB-INSEL?! und Buntiland. Von Außen könnte man denken, es sei wie jedes andere Land, das jemals existiert hatte (im Gegensatz zur eben ge...