Kapitel 49
„Marco? Bevor du weitermachst, willst du dich einmal mit mir vergnügen?", fragte Janette in einem schmeichelndem Ton. „Ich suche schon immer spezielle Männer, die meine Lust befriedigen können", meinte sie verführerisch.
Marco lachte und sah mit jeder Sekunde, die verging unheimlicher und weniger menschlich aus. "Du bist mir zu langweilig", brachte er hervor, wobei seine Stimme seltsam klang. Zudem wuchs er.
Dass er sie mit seinen Worten verletzte, konnte Marco nicht ahnen. Wahrscheinlich war sein Gehirn nicht einmal mehr menschlich.
Die Ärztin wurde wütend und kam hinter Lucien hervor. „Ich bin langweilig? Dann schau dich doch an, du kleiner Nichtsnutz. Brauchst Kräfte von etwas, nur um interessant zu sein. Du bist ein erbärmlicher, kleiner Wicht", sagte sie verächtlich und trat auf ihn zu.
Dafür hob Marco den Arm, der mittlerweile so groß war, wie ein Mensch. Er rauschte in Janettes Richtung und nur, weil Lucien sie packte und als Schild fungierte, wurde die Sukkubus nicht verletzt. Dafür wurden sie beide von den Beinen gerissen.
Benommen rieb sie sich den blutenden Kopf und warf Lucien einen Blick zu, um zu sehen, ob er stark verletzt war. „Schade, dass ich diesem aufgeblasenen Kerl nicht einfach mit einer Nadel stechen kann, damit er wieder schrumpft", knurrte sie fluchend.
"Mach ihn nicht noch wütender", meinte Lucien zähneknirschend. "Das hier ist ernst. Wenn er wirklich explodiert, können wir nicht schnell genug verschwinden."
„Was schlägst du vor?", wollte Janette zischend wissen. Würden sie fliehen, würde er nur hinter ihnen hergehen und sie würden andere in Gefahr bringen.
"Keine Ahnung", knurrte Lucien, weil er nicht wusste, was er tun sollte.
Marco indes wuchs weiter und weiter, bis er schon mehr als doppelt so groß war, wie ein Mensch.
„Sollen wir uns im Rauch verstecken? Oder soll ich ein Loch graben?", fragte sie ernsthaft, da sie nicht gegen Marco ankamen. Also blieb ihnen nur verstecken. Ob er vielleicht mit einer Explosion das, was aus dem Boden kam, zerstören würde?
Oder machte der Rauch, der noch immer aus dem Boden stieg, ihn so stark? „Sollen wir versuchen, den Rauch zu stoppen?", fragte Janette nachdenklich. Er schien nur aus einem Loch zu kommen. Ob sie das zuschütten konnten?
"Ich würde sagen nimm die Beine in die Hand und lauf", meinte Lucien, der sie packte und mit ihr losrannte. Er wusste nicht, was passieren würde und hoffte, schneller zu sein, als Marco.
Hand in Hand rannten sie in der Dunkelheit der Wüstensteppe, doch wohin sie eigentlich genau gingen, konnten sie nicht sagen. Nur das schwache Mondlicht erhellte ihnen den Weg. Die Umrisse von manchen Bäumen oder größeren Tieren waren zu erkennen, genauso wie den klaren Sternenhimmel, der hier besonders schön war.
Alles wirkte surreal und Janette konnte das Knistern hinter sich deutlich hören. Es war Marco, der ihnen folgte und dabei immer wieder seltsame Geräusche von sich gab. Fast, als würden seine Knochen beim Laufen brechen. "Wir müssen warten, bis Raphael kommt", meinte Lucien.
Keuchend stolperte Janette ihm hinterher. „Er ist doch zu Michaela. War es vielleicht eine Falle?", fragte sie nach Luft schnappend. Dass Lucien Recht hatte, wusste sie, denn Raphael war wohl der Einzige, der Marco irgendwie stoppen konnte. Sie selbst und auch Lucien würden es wohl nicht schaffen. Wahrscheinlich blieb ihnen nichts anderes übrig, als vor Marco wegzurennen.
"Er wird kommen", beharrte Lucien, der jetzt lediglich versuchte sich und Janette in Sicherheit zu bringen.
"Hoffentlich bald", schnaufte die Ärztin angestrengt neben ihm. Einen Vorteil hatten sie im Moment noch: Marco war nicht sehr schnell, aber die Vibrationen im Boden waren sehr gut spürbar und brachten Janette beinahe aus dem Gleichgewicht.
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Dämonenblut (Band 1)
FantasyDie Welt ist aufgeteilt in die Gebiete der vier Erzengel und Höllendämonen. Die Erzengel Raphael, Michaela, Gabriela und Uriel. Die Höllendämonen Luxuria, Superbia, Acedia. Das was aktuell passiert, betrifft nicht nur die Engel. Raphael trifft die E...