•17• {[ Ein Wunder? ]}

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Mr.Mason blickte sich um und, nachdem er keinen seiner Schüler mehr in Menschengestalt entdecken konnte, erhob er die Stimme. „Heute machen wir etwas ganz besonderes nur für...

Zoey! Da sie ja nun endlich am Unterricht vollwertig teilnehmen kann. Es geht heute darum das gegnerische Team kampfunfähig zu machen. Dabei ist die einzige Regel, dass ich kein Blut sehen will! Ansonsten ist alles erlaubt. Das Ziel des Spiels ist es, das Banner des gegnerischen Teams zu erobern und zu mir zu bringen. Es wird nacheinander angetreten. Haben das alle verstanden?" erklärte er.
Zoey schluckte, nickte jedoch trotzdem.
„Die anderen können doch ihre Elemente benutzen, ist das nicht unfair?" fragte sie.
„Du bist doch ein Greif oder nicht? Du wirst das schon hinbekommen." meinte er spöttisch.
„Ja natürlich bin ich das, aber..."
„Dann ist ja gut," unterbrach er sie.
„Wer möchte beginnen?" fragte er ohne Zoey weiter zu beachten.
Mehrere ältere Schüler meldeten sich, doch er ignorierte sie und blickte Zoey an.
„Zoey, möchtest du beginnen?"
Ohne eine Antwort abzuwarten rief er: „Wer ist ihr Partner?"
Sam drängte sich zwischen zwei weiteren Drachen nach vorne und stellte sich neben Zoey.
„Das wäre dann wohl ich," sagte er herausfordernd und blickte in Richtung von Mr.Mason.
Dieser nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis und wandte sich der restlichen Klasse zu.
„Wer tritt gegen die beiden an?" fragte er.
Ein Phönix und ein Einhorn traten vor.
Zoey hatte zwar das Gefühl die beiden beim Verwandlungsunterricht gesehen zu haben, allerdings fiel ihr kein menschliches Gesicht zu den beiden ein.
Mr.Mason deutete auf einen kleinen Haufen von Flaggen und Bannern. „Nehmt euch für jedes Team jeweils eins und dann versucht es in Sicherheit zu bringen."
Vorsichtig griff sich Zoey eine der Flaggen mit dem Schnabel.
Fragend blickte sie Sam an. „Wohin?"
Mit einem Wink seiner Flügel zeigte er ihr an, dass sie ihm folgen sollte und erhob sich in die Luft.
Nicht weit entfernt landeten sie wieder und Zoey versuchte umständlich, mit ihrem Schnabel, die Flagge in den sandigen Boden zu stecken.
Nach mehreren Fehlversuchen hatte sie es geschafft und sagte: „Wir sollten uns aufteilen. Einer muss am Boden bleiben und einer muss in die Luft. Wie wollen wir das machen?"
Sam antwortete mit einem Grollen. „Ich werde am Boden bleiben!"
Zoey wunderte sich, warum Sam so gegen das Fliegen sei, wo er eben doch selbst zuerst abgehoben war, sagte aber nichts dazu und schwang sich in den Himmel auf.
Sie war noch nicht weit geflogen, als sie auch schon den Phönix aus dem anderem Team sehen konnte.
Kurz darauf hatte der Phönix sie auch entdeckt und schleuderte ihr einen Feuerball entgegen.
Mühsam konnte Zoey ausweichen, sehr viel Übung im Fliegen hatte sie ja schließlich auch noch nicht.
Wütend antwortete sie mit einem Kreischen.
Ihr Gegner blieb ruhig und ließ sich nicht beeindrucken.
Zoey stürzte auf ihn zu, aber er konnte ohne große Mühe ausweichen.
Sie fuhr herum und funkelte ihn wütend an. Sie stürzte mehrmal auf ihn herab, aber er wich immer und immer wieder aus. Ihre Wut begann immer heißer in ihr hochzukochen.
Langsam kam sie außer Atem, ein letztes Mal versuchte sie ihn zu attackieren, doch auch dieses Mal wich er aus und versetzte ihr einen harten Schlag mit seinem Flügel, während sie an ihm vorbei brauste.
Sie wurde aus dem Himmel gefegt und begann zu fallen.
Sie hatte keine Kraft mehr. Sie sah den Boden näher kommen und schloss die Augen.
Sie erwartete den Aufprall, aber nach mehreren Sekunden, in denen nichts passierte, öffnete sie die Augen.
Sie schwebte fast zehn Meter über dem Boden ohne sich zu bewegen. Kein Lufthauch wehte und keine Welle im nahen Meer rührte sich. Sie versuchte sich zu bewegen, aber das einzige, was sie bewegen konnte, waren ihre Augen, die hin und her zuckten.
Sie war wie fest gefroren und so stark sie auch versuchte sich zu bewegen, sie konnte es nicht.
Nach einigen Versuchen kam ihr ein Gedanke und sie schloss wieder die Augen.
Sie ging in sich und dachte sich an den großen See zurück, an dem sie auch augenblicklich stand, aber als Mensch, was sie wunderte.
Sie bemerkte eine große Kugel aus Wasser, die in der weißen Leere über dem See schwebte.
Sie konnte spüren, wie eine Art pulsieren von dieser Kugel ausging, aber trotzdem bewegte sich das schwebende Wasser nicht einen Millimeter.
In dem Wasser eingeschlossen schien ein silberner Gegenstand zu schwimmen.
Verwundert darüber betrachtete sie das Gebilde näher und sie bemerkte, dass es sich um das Medaillon handelte, das sie zu ihrem Geburtstag erhalten hatte.
Einem Gefühl folgend streckte sie eine ihrer Hände nach der Kugel aus, die darauf hin begann auf sie zu zu schweben.
Ihre Hand berührte das Wasser und glitt hindurch ohne sich zu verwandeln. Die Hand kam am Medaillon an und schloss sich um dieses.
Dann begann sich der Raum um sie herum weiß zu färben.

Sie öffnete die Augen und blickte sich um. Sie lag in einem weißen Raum. Sie dachte schon, dass es nun das Ende mit ihr gewesen sei, aber in diesem Moment kam Mr.Miller in den Raum.
„Gut das du wieder wach bist. Ich glaube, ich muss nochmal mit Mr.Mason reden, woher hätte ich denn auch wissen sollen, dass er bei deinem ersten Mal direkt so übertreibt. Geht es dir gut?" fragte er.
Sie blickte an sich herunter. „Ich denke schon."
Er atmete auf. „Gut, du weißt, wie wichtig du bist. Wenn dir ernsthaft was passiert wäre, hätten wir ein Problem."
Zoey nickte, blieb aber auf der Hut, da sie ihm seitdem, was sie bei ihrer letzten Stunde von ihm gehört hatte, nicht mehr traute.
Sie richtete sich vorsichtig auf und schwang ihre Beine aus dem Bett. Kurz wurde ihr nochmal schwindelig, aber auch dies verflog schnell und sie stand auf.
„Ich sollte dann auch wieder zum Unterricht gehen," sagte sie.
„Ich glaube, da muss ich dich enttäuschen. Es ist Wochenende. Du hast fast zwei Tage im Koma gelegen. Du hast dich bei deinem Sturz wohl zurückverwandelt und dir drei Rippen, einen Arm und die Beine gebrochen, von den anderen Verletzungen wollen wir gar nicht reden, allein, dass du noch lebst, ist ein reines Wunder. Niemand hat richtig daran geglaubt."

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1065 Wörter

Ich habe es im letzten Kapitel vergessen, also mache ich es jetzt: Vielen Dank für ganze 1Tsd. Reads!!!!🥳
Wenn es euch gefallen hat, hoffe ich, wir sehen uns beim nächstem Mal.

Ciao und Peace out

Melodie

Der letzte GreifWo Geschichten leben. Entdecke jetzt