Als auch dieser Abend geschafft ist, helfe ich Josh die Bar in Ordnung zu bringen.
"Hey Josh, wäre es ok wenn ich nacher noch etwas spiele?"
"Klar doch, ich muss eh noch Ordnung in mein Büro bringen und komme so schnell nicht nach Hause. Tob dich nur aus!"
"Du bist der beste, danke!"
Er grinst und zwinkert mir zu dann ist er auch schon verschwunden. Ich wische noch die Tische ab und stelle die Stühle auf.
Langsam gehe ich wieder auf die Bühne und stelle mich mit meiner Gitarre hinter das Mikro.
Ich kremple die Ärmel nach oben und starre auf die dicken Narben die nicht nur meine Unterarme zieren.
Vorsichtig streiche ich mit meinen Fingern darüber und versinke in meinen Gedanken.Diese Narben habe ich mir selbst zugefügt, manche sind im Drogenrausch passiert andere wiederum als ich bei vollem Bewusstsein war. Und viele sind Einstichstellen von Nadeln.
Ich habe echt üble Zeiten hinter mir, da ist im Auto schlafen echt noch das kleinste Problem."Was hast du genommen?"
Ich schrecke auf als ich Dylans Stimme höre. Er sitzt etwas entfernt auf einem der Tische, ein Bein noch auf dem Boden.Langsam kommt er auf mich zu und zieht seine Jacke aus, dann krempelt er die Ärmel nach oben und zeigt mir seine vernarbten Armbeugen.
"Ich erkenne Drogennarben wenn ich sie sehe."
"Pep, Heroin und zum Schluss Meth."
Schuldbewusst lasse ich den Kopf hängen und unterdrücke die Tränen.
Eine Hand an meiner Wange lässt mich aufschrecken, ich richte den Blick nach oben und schaue wieder direkt in diese unglaublichen Augen die soviel Wärme ausstrahlen."Mach dir keine Vorwürfe deswegen, die Hauptsache ist das du davon weg bist."
"Wie wissen beide das ich nicht die Kohle dafür habe!"
Dylan lacht leicht los und ich versuche mich an einem schiefen Grinsen.
Langsam kommt er mir näher und sein Blick liegt auf meinen Lippen. Kurz bin ich versucht dem Verlangen nach zu geben, dann aber lege ich meine Hand auf seine Brust und schiebe ihn sanft von mir weg."Dylan, .......das ist glaube ich keine gute Idee." Meine Stimme ist kurz davor zu brechen.
"Warum?" flüstert er heiser und schaut mich unter halb geschlossenen Liedern an.
"Ich habe gerade ziemlich viel um die Ohren. Ich weiß nicht ob ich dafür bereit bin...."
"Ist man jemals für irgendetwas in seinem Leben bereit?"
Seine raue Stimme bringt mich fast um den Verstand und ich schließe überfordert die Augen.Ich weiß das er spürt das ich nicht gänzlich abgeneigt bin. Aber mein Kopf blockiert mich, schreit mich förmlich an es nicht zu tun. Während mein Körper mich in die entgegengesetzte Richtung zieht.
"Warum wehrst du dich dagegen?"
"Keine Ahnung, mein Kopf fleht mich an es nicht zu tun." keuche ich als ich sanft gegen die Wand hinter mir gedrückt werde. Ich habe garnicht bemerkt das er mich weiter zurück gedrängt hat.
Sein Körper presst sich nun nah an meinen und ich glaube zu verbrennen. Seine eine Hand liegt an meiner Wange während die andere sich vorsichtig an meine Hüfte legt.
Meine Hand ruht immer noch auf seiner Brust über seinem schnell pochenden Herz."Dylan...." flüstere ich als er mir immer näher kommt.
"Eve?"
Josh läuft suchend aus seinem Büro und sieht mich und Dylan dann bei der Bühne.
Schnell lösen wir uns von einander und ich räuspere mich während ich versuche wieder normal zu atmen."Oh sorry,....... ich habe keine Musik gehört und wollte nur wissen ob alles ok ist." er nickt Dylan grinsend zu und geht dann wieder in sein kleines Büro.
Dylan nimmt sich seine Jacke und dreht sich dann wieder zu mir. Ein siegessicheres Lächeln liegt auf seinen Lippen.
"Ich werde dich schon noch kriegen, das verspreche ich dir!"
Dann dreht er sich um und verschwindet aus der Tür.
Zuerst starre ich nur auf die Tür aus der er gerade verschwunden ist, dann grinse ich breit.
Verrückter Kerl, verrückt aber scharf!Ich spiele und singe dann noch etwas und als Josh fertig ist verabschieden wir uns und ich gehe zu meinem Auto das ich um die Ecke geparkt habe.
Am Mittag werde ich durch ein klopfen an meiner Scheibe geweckt. Völlig neben der Spur schrecke ich auf und stoße mir den Kopf am Autodach.
"Fuck,....so eine verfickte Scheiße.....dämliches Auto...." suchend schaue ich mich um als ich Dylan vor meinem Auto stehen sehe wie er mit zwei Kaffeebechern winkt.
Ich muss schmunzeln und öffne ihm die Beifahrertür während ich auf den Fahrersitz krabble."Morgen." grinst er und verkneift sich das Lachen.
"Ja, ja, lach nur. Ich hätte es auch getan." sage ich während ich vorsichtig an dem heißen Kaffee nippe.
"Was machst du hier?"
"Dir Kaffee bringen."
"Aber warum?"
"Du schläfst in Deinem Auto, defakto hast du keine Kaffeemaschine, das wiederum bedeutet das du keinen Kaffee am Morgen trinken kannst. Und ohne Kaffee am Morgen kann man nicht überleben."
Stutzend schaue ich ihn an und er richtet den Blick aus meiner Frontscheibe und beobachtet die Leute die an uns vorbei laufen.
"Du hast nen Knall! Eindeutig."
Ich muss kichern als er grinst und bestätigend nickt.Wir sitzen den ganzen Mittag zusammen und unterhalten uns über Gott und die Welt als auf einmal Josh vorbei läuft. Zuerst bemerkt er uns garnicht, wir beobachten ihn wie er weiter läuft. Dann stoppt er aprubt und dreht sich nach einigen Sekunden um, läuft zurück und schaut zur Beifahrerseite durch das Fenster. Dylan öffnet es und grüßt ihn.
"Was zum Teufel macht ihr hier? Sag mal wohnst du in deinem Auto?" fragt er total schockiert und noch bevor ich antworten kann grätscht Dylan dazwischen.
"Ja tut sie, ich habe ihr schon angeboten das sie bei uns wohnen kann bis sie was neues gefunden hat, aber sie will nicht."
"Ach du,......das geht doch nicht."
Jetzt schauen mich beide ernst an und ich ziehe nur die Schultern nach oben."Ihr beiden kommt jetzt erstmal mit rein, wir bestellen uns was zu essen und dann überlegen wir uns was für das Desaster hier."
Ich will schon wiedersprechen als Josh mir über den Mund fährt und mich ernst anschaut."Ok, ok...." ergeben hebe ich die Hände und steige aus.
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remember me 2 - Follow Your Dreams
RomansaACHTUNG SPOILER- Teil 1 sollte zuerst gelesen werden. Zwei Jahre sind vergangen seit Liz gestorben ist. Die Jungs blieben in Trauer zurück und versuchen nun ihr Leben ohne ihre Freundin weiter zu Leben. Dylan und Jo machen seit einem Jahr wieder, zu...