ˋˏ ༻ 7 - Metanoia ༺ ˎˊ-

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(n.) to turn from the darkness and face the light

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Ihm rutschte beinahe das Herz in die Hose, als er unmittelbar vor jener verheißungsvollen dunklen Holztür zum Stehen kam hinter welcher diejenige Person saß, die darüber entschied, ob er ein Leben hier oder im Jenseits weiterführen dürfe. 

Ein letztes Mal holte er tief Luft, ehe er nach dringlichem Blick des weißhaarigen Kkankpaes neben ihm, die kühle Türklinke in die Hand nahm und bedächtig eintrat. 

Sofort kam ihm der vertraute Anblick des Raumes entgegen, jedoch stockte Seokjin, als ihn auf einmal ein dunkles Paar Augen betrachtete, gefolgt von einem dermaßen tiefen Knurren, welches in ihm den Wunsch aufkommen ließ äußerst zügig und vor allem plötzlich wegzurennen, was der Weißhaarige hinter ihm jedoch gekonnt verhinderte.

Das Tier vor ihm blitze seine schneeweißen Zähne und trat näher an ihn heran, als er schluckend die Augen von dem schwarz-braunen Hund nahm und hoffte, dass dies nicht die Art sein würde, welche Shadow für ihn vorgesehen hatte, wie er sterben müsse. Denn tatsächlich könnte er sich nichts Schlimmeres vorstellen, als bei lebendigem Leibe von einem Dobermann zerfleischt zu werden.

Das Halsband um den Hals des Tieres, wirkte dabei teurer und geschmackvollen, als alles, was Seokjin je besessen hatte; dunkelbraunes Wildlederimital auf welchem ein schwarzer Baumwollstoff mit aufwendigen gelb, braun, weißen bestickten Mustern in Perlenoptik zu erkennen war, was alles mit goldenen Ösen und einem dazugehörigen Ring für Steuermarke und Leine abgerundet wurde. Der Anblick erinnerte Seokjin an ein Afrikanisches Muster und auch, wenn er dieses Halsband mit den Kreisen und weiteren gradlinigen Mustern, sehr ansprechend fand, konnte er das von dem knurrenden Hund nicht gerade behaupten.

„Buddy, Bett." Die Clanleaderin saß dort, wo er sie schon erwartet hatte; mit monotonem Blick und scharfen Augen, auf ihrem weißen Lederstuhl, hinter ihrem Schreibtisch, während sie aufmerksam und als würde sie ihn nicht bemerken, dass er einträte (Wobei es Seokjin selbst klar war, dass sie es ganz genau mitbekam) in einer unnormalen Geschwindigkeit auf die Tastatur ihres Laptops tippe und erst, als ihr Vertrauter im mauve-farbenen Hemd rasch die Tür hinter Seokjin zuzog, von ihrem Bildschirm aufsah und mit einem langen gedehnten Seufzen jenes Gerät zuklappte, auf welchem bis vor ein Paar Sekunden noch ihre gesamte Aufmerksamkeit lag.

Insgeheim hoffte Seokjin, dass sie ihr Augenmerk wieder auf das Gerät vor sich richten würde, solange sie ihn nicht so direkt und durchdringend taxieren würde, als stelle sie sich jede erdenkliche Art vor, wie sie den 25-Jährigen am geschicktesten und effizientesten quälen könne. Eine davon trabte gerade neben sie und ließ sich sogleich in ein so bequem wirkendes Bett fallen, welches sich so mancher Mensch sicherlich gewünscht hätte.

„Kommen wir gleich zur Sache." Ihre Stimme war ruhig, völlig frei von jenem unbekannten Akzent, welchen sie noch mit sich trug, als sie so erbost bekunden hatte, dass sie ihn am liebsten erschießen würde, während sie sachte den Kopf ihres Hundes streichelte, welcher offenbar den interessanten Namen Buddy trug. Und dennoch konnte Seokjin nicht anders, als auf jene umschmeichelnde Andeutung ihrer Herkunft zu warten, ob gleich es ihm möglich war, zu sagen woher, empfand er die ruhige und beinahe melodische Art, wie Ihre zarte Stimme die runden Vokale seiner Muttersprache ausdrückten, als äußerst Stilvoll.

.°•Shadow•°.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt