9. Wenn dir das Leben Zitronen gibt, dann mach daraus Limonade

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Stürmisch drückte Dabi den Helden gegen die Tür, die einige Sekunden zuvor geschlossen wurde, und umfasste seine Hände, um sie über dessen Kopf festzusetzen.

Der Blonde stöhnte gegen die Lippen des Schurken, der als Antwort darauf leicht lächelte und sich für einen Moment von ihm entfernte, um dem bewegungsunfähigen Mann in die Augen schauen zu können. In ihnen spiegelte sich Unzufriedenheit, hervorgerufen durch seine aktuelle Position, doch gleichzeitig sah er auch das Verlangen, das er alsbald stillen wollte.

Nachdem er seine Lippen erneut befeuchtet hatte, kam er dem Blonden wieder näher und versenkte sie in der zarten Haut des Helden, hinterließ dabei einige rote Flecken auf ihr.

Keigo verfluchte sich Gedanklich. Mirko würde ihm vermutlich keine Ruhe mehr lassen, wenn sie das zu Gesicht bekommen sollte. Dem war er sich sicher. Ähnlich wie dem, dass er in diesem Moment eine viel interessantere Beschäftigung hatte, als darüber nachzudenken, was am nächsten Tag sein würde.

»Da-Dabi.« Das Aussprechen seines Namens war schwieriger als der Blonde angenommen hatte. Denn neben den feuchten Küssen schob der Schwarzhaarige ihm seinen Schenkel zwischen die Beine und mit jeder Sekunde übte er mehr und mehr Druck auf seinen Schritt aus.

Trotz der angenehmen Neckereien wollte er ihn zurück, er wollte die heißen Lippen auf seinen spüren. Sie waren wie zwei Puzzleteile, die perfekt zueinander passen. Dabi wusste es genau, weshalb er seine Lippen gleich darauf auf die des Helden presste und ihm seine Zunge entgegen schob.

Ihre Zungen fochten daraufhin einen Kampf aus, den keiner von beiden verlieren wollte. Keigo fühlte, wie mit jeder Sekunde seine Beine weicher wurden und sein Verstand nur noch nach dem einen schrie. Er wollte ihn. Er wollte ihn so, wie jedes Mal, wenn sie sich so annäherten.

Jedes Mal begleiteten ihn die gleichen Emotionen, die mit der Zeit immer stärker wurden. Jetzt, während ihres euphorischen Zustandes, waren sie besonders mächtig, sie verbanden ihre Seelen zu einer Einheit.

Dabi zog Keigo vom Eingang weg, half ihm beim Ausziehen seiner Oberbekleidung, was keine Schwierigkeit war, im Gegenteil zum ersten Mal, wenn man die Flügel beachtete. Der Blonde warf sein Shirt irgendwo in die Ecke, schlang seine Arme um den Hals des Schwarzhaarigen und vereinte ihre Lippen erneut.

Währenddessen streifte er ihm den schwarzen Mantel von den Schultern, der schlussendlich auf dem Boden landete. Und genau das war ihr Fehler. Denn einige Sekunden später verhedderte sich der Schurke mit seinen Füßen in diesen und fiel hintenüber.

Natürlich zog er den desorientierten Keigo mit sich. Unglücklicherweise passierte, was passieren musste. Keigo landete unweigerlich auf dem Bauch des Mannes, der daraufhin die Zähne zusammenbiss und seinen Kopf in den Nacken legte.

»Dabi, es tut mir leid.« Der erschrockene Held versucht direkt sich von ihm zu erheben, doch der Schurke reagierte nicht weniger schnell und griff an sein Handgelenk. Er konnte sich nicht mehr aufhalten. Die Sorge in der Stimme des Helden war wie Balsam für seine Ohren. Doch das trieb ihn nur noch weiter an und er schob den Schmerz beiseite. Genauso wirkte Hawks Stimme auf ihm.

»Wo willst du denn hin, Little Bird?«, fragte er und neigte seinen Kopf zu den Jüngeren. Keigo sah das gerissene Lächeln und atmete erleichtert auf. Dabei hatte er wirklich geglaubt, dass er dem Schurken etwas getan hätte, schließlich war noch nicht viel Zeit vergangen, seit er dessen Wunde genäht hatte.

Doch Dabi war wie immer stur, selbst – oder vor allem – in dieser Situation. Mit einer Bewegung warf er seinen Partner von sich herunter, nur um sich im nächsten Moment über ihm vorzufinden und seine Hände neben seinem Kopf zu platzieren. Ihre Rollen wurden vertauscht.

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