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May

Ehe ich realisieren kann, was Liv gerade gesehen hat, ist sie schon aufgesprungen und weinend davon gelaufen. Warscheinlich läuft sie zurück zu unserer Blockhütte.
In so einer Situation weiß ich nie, wie ich mit Liv umgehen soll... Soll ich ihr nachlaufen oder soll ich sie einfach in Ruhe lassen? Und wenn ich ihr nachlaufe, was sage ich ihr dann? Letztendlich entscheide ich mich dazu nach Liv zu schauen.

An unserer Hütte angekommen, stelle ich fest, dass die Tür nur angelehnt ist und ich höre leise Stimmen. Verwirrt bleibe ich stehen. Wer ist auf der anderen Seite der Tür? Sogleich fällt mir die Antwort ein: Katie und Julia sind heute Abend nicht mit auf die Party gegangen. Die beiden reden beruhigend auf Liv ein und scheinen viel mehr Verständnis für ihre Situation zu haben als ich. Kurzerhand schließe ich die Tür vor mir leise, drehe mich um und gehe zum Strand.
Da es schon dunkel ist, hoffe ich einfach, dass es nicht auffällt, wenn ich mich nicht abmelde.

Auf dem Weg zum Strand genieße ich die Stille. Die Musik von der Party hallt immernoch in meinem Kopf. Sie war einfach unaushalbar laut.
Meine Schuhe habe ich mir mittlerweile ausgezogen und wirbel sie nun an den Schnürsenkeln durch die Luft, während ich durch das knietiefe Wasser laufe.

Irgendwann, nachdem ich schon eine gefühlte Ewigkeit einfach nur so am Strand entlang gelaufen bin, nehme ich nach und nach immer mehr Personen wahr, die sich von der Dunkelheit abheben. Anscheinend bin ich doch nicht alleine...

Als die Sonne unterging...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt