Kapitel 1 - Teil 2

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Da war sie, saß im einem Café, observierte den ungarischen Minister und einen anderen Mann, die in einem Restaurant auf der anderen Straßenseite saßen und ihre Mittagspause verbrachten.  Sie hatte einen Block vor sich liegen, machte sich Notizen, während sie einen Kaffee trank. Sie hatte Jeans, Stiefel, ein graues T-Shirt und eine schwarze Lederjacke an. Auf ihrem Kopf hatte sie eine graue Cap, die roten Haare zu einem Zopf gebunden. Er konnte sie hier nicht erledigen, zu viele Menschen und er hatte kein back up in der Stadt. Also ließ er das Fernglas sinken und begab sich auf die Straße, als er merkte, dass sie sich bald in Bewegung setzten würde.

Er folgte ihr, wie sie dem Minister folgte. Auch er hatte eine Cap auf, tief ins Gesicht gezogen und einen Stadtplan in der Hand. Der Minister bog in das Bürogebäude ab, sie ging ohne zu zögern weiter. Unvermittelt ging sie schneller, er würde sich verraten, wenn er ihr jetzt genauso schnell folgte. Er bog in eine leere Seitenstraße ab, fing an zu laufen und hoffte, dass er sie einholen konnte. Mist! Sie hatte ihn bemerkt. Trotz der vielen anderen Menschen.

Sie wartete schon auf ihn und griff sofort an. Mit einem Knurren stürzte sie sich auf ihn. Und sie war schnell. Er hatte Mühe, sich gegen sie zu behaupten. Er konnte nur mit Mühe Treffer landen. Sie trat ihm schließlich so hart gegen den Kiefer, dass er zu Boden ging. Für einen winzigen Moment trafen sich ihre Blicke, dann war sie verschwunden. Clint rappelte sich hoch und hastete in die Gasse, in die sie abgebogen war. Wie zu erwarten, war sie verschwunden.  Er strich über seine schmerzende Wange. Gut, die Spiele waren eröffnet. Sie wusste, dass er da war und würde nun ihrerseits versuchen, ihn zu töten. Kein schönes Gefühl, doch er war selbst Schuld, hatte sich verraten.

Wenn sie den Minister nur töten sollte, hätte sie es sicherlich schon getan. Also brauche sie Infos. Er sah sich vorsichtig in der Gegend um, war sich aber sicher, dass sie weg war. Er war sehr angespannt. Sie würde ein Problem darstellen. Und wenn sie wusste, wer er war, dann wusste sie auch, wie er sie erledigen wollte.

Er war auf der Hut, sie konnte überall sein und er wusste nicht, ob sie allein operierte. In der Vergangenheit war sie immer allein gewesen, aber man wusste nie. Es dämmerte schon und er verbrachte den Abend im Hotel um dort Satellitenbilder der Gegend und Infos anzusehen. Immer wieder sah er sich Bilder von ihr an, um sich das Ziel einzuprägen. Eigentlich war sie viel zu hübsch um sie umzulegen. Es waren recht selten Frauen, die er zur Strecke bringen musste, aber eines wusste er; sie spielten immer unfair. Er wertete die Bilder aus und wählte den perfekten Spot aus, um sie im Konsulat umzulegen. Zur Not, wenn die einfach durch den Haupteingang spazierte oder durch ein Fenster des Besprechungszimmers. Das Meeting würde um 11 Uhr morgens stattfinden, aber er würde schon früh vor Ort sein, um zu sehen, was sich sonst tat.

Es begann in BudapestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt