Teil 7

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Um 4:45 piepste ihr Alarm. Sie waren beide sofort wach, hatten in ihren Klamotten und Schuhen geschlafen, falls sie überstürzt hätten aufbrechen müssen. Sie sagte kein Wort, verschwand auf der Toilette, während er seine Ausrüstung anlegte und Sachen packte. Sie kam wieder aus dem Bad, stattete sich aus, checkte ihre Waffen und verbarg sie an verschiedenen Stellen. Dann packte auch sie ihre Sachen in die Tasche und schnallte sie sich als Rucksack auf den Rücken.

"Okay.  Ich geh ein paar Straßen weiter, rufe mir ein Taxi. Den Rest kennst du." Clint nickte. Der Plan war riskant, gerade, wo sie jetzt alleine unterwegs war. Machte er sich etwa Sorgen um sie? Er würde vom Hotel aus auch mit dem Taxi starten und wäre in ihrer Nähe.

Sie sahen sich an, nickten sich zu. "Bis später, Birdboy.", sagte sie und lächelte etwas. Sie warf ihm einen Pager zu. "Nur im Notfall." Dann war sie weg. Clint steckte das Gerät in seine Tasche, sah sich noch einmal um Zimmer um und ging dann auschecken.

Die Fahrt zum Flughafen verlief ohne Probleme. Er lief ein wenig herum, bis er sie "gefunden" hatte. Sie war dabei, ihr Ticket abzuholen und stand in einer Schlange mit anderen Reisenden. Sie wies unauffällig mit dem Kopf nach oben, wo ein Mann, ganz in schwarz, stand. Sie mussten für den Plan aufs Rollfeld kommen. Clint sollte jetzt für ein wenig Verwirrung sorgen. Er nahm eine Rauchbombe, warf sie in die Menge und rief: "Granate!" Die Schlange spritzte panisch in alle Richtungen auseinander. Natasha sprang an der Kofferwaage vorbei und durch den Gepäckschacht. Er sah kurz hoch, der Russe war erstaunt und setzte sich sofort in Bewegung. Clint rannte durch die Wolke und sprang Natasha hinterher.

Er landete in den Eingeweiden des Flughafens zwischen hunderten, tausenden Koffern. Natasha hatte die geschockten Mitarbeiter bereits mit ihrer Waffe in eine Ecke gedrängt. Über ihren schrillte ein Alarm los. "Dachte schon, du kommst nicht mehr.", sagte sie spitzzüngig. "Los jetzt.", entgegnete er.

Sie gingen zur Tür, die direkt aufs Rollfeld führte. Sie riss sie auf, löste noch einen Alarm auf und fing an zu rennen. Er setzte ihr hinterher. Er schoß auf sie und sah sich um. Weit hinter ihnen, in dem angeregtem Gewusel setzten sich 2 Personen ab, die nun auch die Verfolgung aufnahmen. Kugeln von ihr zischten an ihm vorbei. Sie stoppte plötzlich abrupt und musste sich abrollen. "Shit!" Er konnte sie fluchen hören. Verdammt, ein Scharfschütze! Aber zum Glück ein schlechter, sonst wäre es das gewesen.  Im Lauf klappte er seinen Bogen auf, scannte die Gebäude. Er musste schneller sein als sein Gegner. Natasha hatte keinerlei Deckung, lief aber jetzt näher ans Gebäude heran, was eine gute Idee war. So konnte er sie nicht sofort erwischen und musste seine Deckung aufgeben.  Wo war der Bastard? Von hinten schlossen die 2 anderen auf. Es blieben nur Sekunden, denn nun lief er ohne jegliche Deckung auf der Flugbahn. Endlich sah er auf dem Dach etwas blitzen und spannte den Bogen. Schoß. Traf. Der Sniper landete genau vor Natashas Füßen. Sie sprang über ihn und nahm ihm das Gewehr gleich ab. Sie drehte sich kurz zu ihm um, er konnte sehen, dass sie lächelte.

Clint gab ein paar Schüsse aus seiner Pistole nach hinten ab, produzierte aber absichtlich keine größeren Wunden. Natasha lief wie vereinbart in eine große Lagerhalle und gab ein paar Warnschüsse ab, woraufhin einige Arbeiter hinausgelaufen kamen. Er legte noch mal einen Zahn zu und betrat die Halle. Sofort machte er sich auf den Weg nach oben, seine liebste Position. Die Container waren hier doppelt gestapelt und er suchte sich eine gute Stelle aus. Er hatte ein paar Sekunden Verschnaufpause. Es war still in der Halle. Von draußen hörte er Sirenen. Dann Schritte. Die 2 Agenten, die hinter ihm gewesen waren. "Romanoff, komm raus, es ist vorbei.", rief er in die Halle. "Romanoff gehört uns, Yankee.", kam es von unten mit einem schweren russischen Akzent. "Dann holt sie doch!", rief Clint und versuchte, Natasha auszumachen. Sie saß hinter einem Container und wartete. Die Russen teilten sich auf, suchten Natasha. Er schlich auf ihre Position zu. Er signalisierte ihr, von wo sie kamen. Sie lief frontal auf einen zu, mit wutverzerrtem Gesicht. Der Russe war so überrascht, dass er vergaß, zu schießen. Sie kickte ihm die Waffe aus der Hand und brach ihm nach kurzem Handgemenge das Genick. Sie hörten ein Auto mit quietschenden Reifen bremsen und mehrere Personen mit schweren Stiefeln  betraten das Gebäude. Natasha und Clint sahen sich an, sie zog ihre Pistolen. Sie hatten mit 4 Agenten gerechnet, das hier hörte sich nach mehreren an. Clint deutete ihr zu warten und schlich nach vorn. Es waren 6 Agenten, alle bis an die Zähne bewaffnet. Einer von ihnen zückte eine Rauchbombe. Klar, den Trick kannte nicht nur er. Er wollte wieder zu ihrer Position zurück, doch der letzte Agent der ersten Welle war auch auf die Idee gekommen, auf die Container zu steigen. Da er im Vorteil war, schoß er zuerst und verpasste Clint einen Treffer am Bein, der ihn von den Füßen holte. Er hörte 2 Schüsse und der Angreifer fiel zu Boden.  Natasha hatte ihn erwischt, aber er konnte sie jetzt nicht mehr warnen. Der Rauch zog bereits durch die Container Reihen und ihr blieb keine Wahl, als sich in eine bestimmte Richtung zu bewegen. Er hörte sie husten und zwang sich, aufzustehen. Die Russen warteten zu 4 auf sie. Das bedeutete, dass 2 auf dem Weg zu ihm waren. Er legte an und erledigte einen von denen, die auf Natasha warteten. Damit hatte er aber seinen Standort verraten und er hörte, wie russische Anweisungen gebellt wurden, während sie auf ihn schossen.  Er sprang von den Containern hinunter, verärgert, dass er seinen Spot aufgeben musste, hatte ihre damit aber eine Chance gegeben, nach vorne zu kommen. Und das tat sie. Sie sprang schießend zu den 3 Agenten, schoß einem aus nächster Nähe in den Kopf, während sie den nächsten schon zu Boden trat. Der 3. legte auf sie an, aber Clint erschoss ihn von hinten. Sie kniete noch, sah ihn von unten an, richtete dann ihre Waffen auf ihn, er tat das gleiche bei ihr. Ihr Brustkorb hob und senkte sich verführerisch, ihre Haare fielen ihr ins Gesicht. Ihre Lippen waren einen Spalt geöffnet,  ihre Augen direkt auf ihn gerichtet, er konnte sich nicht von ihr lösen. Ein Schuss störte ihren Moment. Gleichzeitig fuhren sie geschmeidig herum und schossen in die Richtung aus der er gekommen war und erledigten den Angreifer. Clint richtete die Waffe wieder auf Natasha. "Wo waren wir?", fragte er und hielt nach dem letzten Gegner Ausschau. Eine Stimme nahe des Ausgangs grollte: "Ihr seid zäh. Zu schade um euch." Mit diesen Worten ließ er das Rolltor hinunter und warf eine Granate hinterher. Clint reagierte geistesgegenwärtig, rannte zu Natasha, schnappte sie an der Taille, zog sie hinter die Container und verbarg sie unter sich. Die Detonation war heftig. Der Boden bebte und die Container stürzten ab oder verschoben sich. Glücklicherweise waren die Gänge so eng, dass sie zwar von oben nicht getroffen werden konnten, aber gefährlich nahe aneinander gequetscht wurden. Sie sah ihn mit schreckgeweiteten Augen an, brachte es aber tatsächlich fertig zu sagen: "Kannst du mal aufhören, mich zu retten?" "Ich fürchte nicht.", sagte er und beugte sich herunter, um sie zu küssen. Sie drückte ihn von sich weg: "Wir haben noch etwas zu tun.", sagte sie und stand auf. Sie lief keuchend durch ein klaffndes Loch in der Wand, nur um in den Lauf einer russischen Waffe zu sehen. "Romanoff... .", weiter kam er nicht, denn Clint schoß ihm die Pistole mit einem Pfeil auf der Hand. Natasha drehte sich zu ihm um und er schoss einen weiteren Pfeil ab. Auf sie. Dieser steckte in ihrer Brust und sie taumelte ein paar Schritte zurück, Blut rann aus ihrem Mund "Sie gehört mir!", bellte Clint den Russen an und hielt ihm seine Pistole an den Kopf. Natasha ließ ihre Waffen fallen und kippte hinten über, regte sich nicht mehr. "Sehen sie?", sagte er und zog ihm eine mit dem Lauf der Pistole über. Er ging zu Boden.

Es begann in BudapestWo Geschichten leben. Entdecke jetzt