Verwirrt sah Jimin Taehyung an. "Ein Glaselefant?" Tae nickte schüchtern. "Wusstest du, dass Elefanten nie etwas vergessen? Daran hab ich gedacht, als ich den gekauft habe. Ich hab übrigens zwei davon, der zweite gehört mir. Und er hat auch eine Bed...
Der Schnee gab irgendwann langsam den ersten Sonnenstrahlen nach, und man konnte erahnen, dass der Winter bald vorbei sein würde. Und zum ersten Mal seit langem brachte mir das neue Jahr etwas gutes. Denn ich hatte Taehyung, und war so glücklich wie schon lange nicht mehr. Zum ersten Mal, seit ich den Glauben an eine heile Welt verloren hatte, wachte ich morgens auf und hatte etwas, auf das ich mich freuen konnte. Hin und wieder meldete sich noch die Stimme in mir, die hartnäckig fragte, wann ich all dies endlich beenden würde. Doch zum ersten Mal seit langer Zeit sah ich keinen Grund dazu.
Taes unschuldiges, so von Grund auf glückliches Lachen gab mir jeden Tag etwas, wofür es sich zu leben lohnte. Ich wusste, dass ich mir eigentlich vorgenommen hatte, so etwas nie wieder zu fühlen, doch ich würde alles für ihn tun. Wirklich alles. Und diesmal war es anders als beim letzten Mal, redete ich mir ein. Es war kein Verliebtsein. Es war einfach nur Freundschaft, pure Freundschaft. Doch als der Februar kam, schien mich das Universum erneut zu testen.
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"Ein Valentinstagsball? Hier? Bei uns? JIMIN! Sieh dir das an!"
Tae stand mit seinem breiten Lächeln vor einem Plakat an der Flurwand, dasüber Nacht dort aufgehängt worden war. Aufgeregt hopste er auf und ab und entlockte mir ein bis vor kurzem noch so seltenes Lächeln. "Jimin! Guck doch! Die machen einen Ball! Zum Valentinstag! Mit tanzen und allem!" Ich trat neben meinen besten Freund und blickte auf das Plakat, das er und einige andere Waisenkinder begeistert betrachteten. Und tatsächlich, da stand es:
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"Ich muss da unbedingt hin! Ich war noch nie auf einem Ball..." Tae starrte entrückt ins Leere und strahlte vor sich hin. Ich beschloss, mich von seiner Begeisterung anstecken zu lassen. "Das wird bestimmt unglaublich... die vielen Lichter... die tanzenden Pärchen... das wird so cool, Tae!" Doch als ich das ausgesprochen hatte, verschwand der träumerische Blick und Taes Miene wurde traurig. "Aber Jimin... Ich hab doch gar kein Date..."
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"Also, denk nach. Es gibt doch sicher ein Mädchen, dass du nett fndest." Wir waren im Speisesaal angekommen und sahen uns um. Tae biss sich auf die Lippe, der Gedanke, einfach ein Mädchen zum Ball zu bitten, schien ihm nicht zu behagen. "Ich weiß nicht", antwortete er vorsichtig, "ich kenne die doch alle gar nicht..." Ich schüttelte sofort den Kopf. "Das stimmt doch gar nicht. Guck, da drüben", ich nickte zu einem großen Mädchen mit langen Haaren hinüber, "ist Seoyoung, du hast letzte Woche auf dem Wandertag mit ihr gesprochen, und sie schien dich lustig zu finden. Und da... ich kenne ihren Namen nicht, aber sie setzt sich beim Abendessen manchmal zu dir und ihr redet über Geschichten, die ihr gelesen habt." Ich deutete auf ein Mädchen mit schwarzem Bob, die in ihrem Stuhl kauerte und in ein Buch blickte. Tae wirkte nicht überzeugt. "Ich weiß nicht... ich kann mir das irgendwie nicht... nicht so ganz vorstellen. Wahrscheinlich, wahrscheinlich sind Mädchen und diese ganze Liebe einfach nichts für mich", schlug er halbherzig vor. "Blödsinn", widersprach ich. "Du wolltest doch so unbedingt zu diesem Ball. Jetzt gib dir einen Ruck und frag sie!"
