8. Manche Verräter sind schlimmer als andere.

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Lebende (wahrscheinlich): Dner (Felix), Taddl, MrMore (Pascal), Rotpilz (Felix),Delay (Dario), Zombey (Michael), Osaft, Herr Bergmann

<<Herr Bergmann/ Tim>>

„Was zur Hölle?“ Wir waren dem Knall gefolgt. Offenbar war das nicht der erste Knall gewesen. Und dass es nicht der letzte Kanll gewesen war, hatten wir auf dem Weg hierher gehört. Warum wir die anderen nicht gehört hatten? Das lag wahrscheinlich daran, dass wir zu weit weg gewesen waren und die Schüsse mit dem Knacken von Zweigen oder so verwechselt hatten. Und jetzt standen wir hier vor einem Massaker und fragten uns, wie es sein konnten, dass wir noch am Leben waren. Denn wir wären echt einfache Opfer gewesen. Wir waren laut und hatten uns einen Scheißdreck um irgendwas gesorgt. Wir hatten den total verängstigten Zombey getroffen, aber der war uns mit seinen Panikattacken auf den Sack gegangen. Deshalb haben wir ihn einfach eiskalt mit einer Pistole bedroht und so getan, als wären wir Traitor. Ich hatte fast Angst, seine Leiche hier zu finden. Denn dann wären wir für seinen Tod verantwortlich gewesen.

More stieg über die erste Leiche drüber.

„Debitor. Also Peter.“ Ich nickte. Ich realisierte gar nicht richtig, dass wir hier auf einer Lichtung voller Leichen stand. Pascal und ich hatten uns über Zombey lustig gemacht. Und der Junge hatte einfach recht gehabt.

„Manu. Also GLP.“ Ich runzelte die Stirn. Manu war dann doch jemand, den ich noch nie gesehen hatte.

„Und Dario.“ Ich sog scharf die Luft ein. Manu und Peter hatte ich halt gekannt. Wir hatten manchmal Projekte zusammen gehabt und ab und an mal geredet, aber nichts übermäßiges. Mit Dario war das komplett anders. Dario und ich waren befreundet. Projekte zusammen, nächtelang geskypet. Wir hatten uns einfach gut verstanden. Und auch wenn ich wusste, dass ich das eigentlich nicht sehen wollte, spürte ich wie meiner Füße mich auf seine Leiche zu trugen. Vielleicht hoffte ich, dass er noch am Leben war. Vielleicht hoffte ich, dass Pascal sich geirrt hatte.

Ich sah in Darios bleiches Gesicht. Oh Shit. Dario war kein besonders brauner Mensch gewesen, aber so bleich wie er jetzt war... es war unheimlich. Ich rechnete auch fest damit, dass er gleich die Augen öffnen würde und einen auf Vampir machen würde. Das hätte mir jetzt irgendwie geholfen.

„Er war Innocent“, sagte More hinter mir. Ich hatte nichts anderes erwartet. Dario und Traitor war einfach abwegig.

„Und die anderen?“

„Schau doch nach.“ Ich wollte nicht nach schauen. Um ehrlich zu sein, wollte ich einfach einen Fehler entdecken. Einen Fehler, der mich davon überzeugte, dass all das hier nur ein Traum war. Denn wenn hier wirklich reale Leichen lägen, dann... was weiß ich.

„Lass uns abhauen. Der Mörder kann jederzeit zurück kommen.“ Pascal sah mich an.

„Kannst du da hoch klettern?“

„Was?“ Ich sah ihn verständnislos an. Er nickte in die Richtung eines Baumes. Wow. Ich wollte weglaufen und er schickte mich auf einen Baum.

„Ob du da hoch kommst. Vielleicht siehst du irgendwas“, wiederholte und erläuterte Pascal. Das war natürlich nicht dumm. Ich schätzte die Höhe des Baumes ab. Das müsste tatsächlich machbar sein.

„Räuberleiter“, sagte ich knapp. Ich schaffte es irgendwie noch nervöser zu klingen, als ich mich fühlte. Und das will was hei0en, denn schließlich stand ich gerade in einem Meer aus Leichen. Gut, es waren drei. Aber es kam mir mehr vor. Weil ich die Jungs kannte.

Ich stellte meinen Fuß auf Mores Hände, bekam den ersten Ast zu fassen und zog mich hoch. Der Rest war ein Kinderspiel. Wenn man in der Baumkrone war und der Baum auch nur annährend stabil war, dann schaffte man es auch mit zitternden Fingern sich einen Überblick zu verschaffen. Ich sah nicht viel. Eigentlich nur Bäume und... da! Im Norden (zumindest dem Stand der Sonne, die ja gerade irgendwo im Western unterging, zu urteilen) stand ein Haus. Es war schon relativ dunkel und deswegen konnte man das hell erleuchtete Haus auch so gut erkennen.

Trouble in Terrorist Town - Caught in a simulationWo Geschichten leben. Entdecke jetzt