Das wiedersehen

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Ich musste stark bleiben. Er hatte mich physisch und psychisch kaputt gemacht. Ich saß da also im Flieger mit gemischten Gefühlen. Einerseits freute ich mich auf meine Mutter und meine Familie, aber anderseits hatte ich ein mulmiges Gefühl wegen Adam. Würde er auch wirklich ohne mich klarkommen? Bei dem Gedanken Cem vielleicht wieder zu sehen schmerzte mir meine Brust. Dieses Gefühl war unbeschreiblich. Der Flieger kam in Deutschland an und als ich den ersten Schritt auf dem deutschen Boden machte kamen mir die Tränen. Ich verließ das Land als Glückliche Frau und kam als ein Wrack zurück. Ich entschied mich erstmal eine Nacht im Hotel zu verbringen bevor ich mich nach Hause traute. Es war eine Schlaflose Nacht. Zu viele Gedanken schwirrten mir in Kopf rum. Meine Gefühle spielten verrückt. Jedes mal brach ich in tränen aus. Endlich sah ich meine Familie wieder. Ich schämte mich dafür was ich ihnen angetan hatte. Ich hoffte sie würde mich noch als Tochter akzeptieren. Am nächsten morgen machte ich mich fertig und checkte früh aus. Ich kaufte mir mit meinem letzten Geld ein teuren Strauß Blumen und ihre Lieblings Pralinen. Ich stieg in die Bahn nach Hause und ich hatte nichts um meine Familie zu kontaktieren. Mein Handy ließ ich in Deutschland. Ich stand paar Meter vor meiner Haustüre und sah viele Autos vor unserem Haus. Wir hatten Besuch da. Ich zitterte am ganzen Körper und wusste nicht wie meine Familie reagieren würde. Nach knapp zwei und halb Jahren sahen sie mich wieder. Ich hatte mich äußerlich komplett verändert. Ich nam all meinen Mut zusammen und klingelte. In diesem Moment empfand ich ein Gefühlschaos. Ein Junge machte die Türe auf. Ich erkannte ihn auf dem ersten Blick nicht. Ich fing an zu weinen es war mein Jüngster Bruder. Er war so groß geworden. Er erkannte mich nicht wieder und rief meinen anderen Bruder zur Türe. Ich schaute ihn an und erkannte ihn ebenfalls schwer wieder. Er war Mashaallah ein Mann geworden. Er musste paar mal hingucken um zu merken wer ich war. Ich fing an zu schreien und brach in tränen aus. Er rief meine ganze Familie zur Türe. Alle fragten sich was passiert sei und stürmten zur Türe. Sie sahen mich alle an und fingen an zu weinen. Ich zitterte und ging auf die Knie. Dieser Moment war zu emotional. Meine Mutter kam als letzte zur Türe und sah mich an. Sie hielt ein Tablett fest mit Atay und gläsern. Sie schaute mich an und ließ das Tablett fallen. Meine Lippen zitterten vor Aufregung und der rest meines Körpers auch. Mit einer zittrigen Stimme begrüßte ich sie. Sie brach in tränen aus. Der Anblick schmerzte ihr. Alle weinten und bitteten mich ins Haus. Sie gaben sofort was zu essen. Alle fragten sich was ich gemacht hatte. Mich so zu sehen schmerzte jedem in diesem Raum. Sie fragten mich wo ich all die Jahre war, aber ich weinte. Ich weinte mir so sehr die Seele raus, dass mir die Stimme weg blieb. Sie sahen die spuren meiner Verletzungen und fragten mich auch danach. Doch meine Mutter schickte jeden nach Hause bis auf meinen Onkel. Er trug mich ins Bett, weil ich selber keine kraft mehr hatte. Da Lag ich in meinem Bett. Alles war so wie ich es verlassen hatte. Meine Mutter verändere nichts. Sie war traurig darüber was aus mir geworden sei. Ich erzählte ihr alles was geschehen sei wie ich mich von Adam verführen ließ und er mich regelmäßig vergewaltigte und ich schwanger wurde, auch von meiner misslungenen Flucht. Sie musste diesen Schock erstmal verkraften genau so wie mein Onkel. Ich fragte nach Cem, doch meine Mutter meinte ich soll erstmal schlafen. Ich wusste irgendwas sei geschehen, sonst hätte sie mir sofort was erzählt. Ich bat sie drum mit mir im Bett zu schlafen und das tat sie auch. Mein Onkel war auf 180 und fuhr zu Adams Eltern. Er berichtete von den Ereignissen und Adams Mutter Fatima bekam fast einen Herzinfarkt. Sie wollte mich unbedingt sehen, doch mein Onkel verbietete ihr den Kontakt zu mir. Er sagte dass unsere Familien nichts mehr miteinander zu tun hätten. Eine ganze Woche blieb ich bei meiner Mama und meine Familie blieb jede Minute mit mir. Jede Stunde sagte ich ihnen wie sehr ich sie vermisst hatte. Am meisten meine Mama. Sie war auch nach einer Woche immer noch geschockt. Sie wollte mich in der schweren Zeit nicht alleine lassen und sie riet mir eine Therapie anzufangen, damit ich diese traumatischen Ereignisse besser verarbeiten konnte. Am nächsten Tag machte ich mich mit meiner Mama und meinen Brüdern auf dem Weg zum Arzt.....

Wenn die Liebe dir zum Verhängnis wirdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt