„Du hast fünf Minuten Zeit, bis die Presse hier ist."
Ich hatte keine Wahl.
Wenn die Presse wirklich auf dem Weg war, dann würde das nur unnötige Kopfschmerzen verbreiten.
Kurz vor meinem Debüt will ich mir das gar nicht antun.Ungern stieg ich in das teure Wagen ein - natürlich ohne ihn anzuschauen.
Um ehrlich zu sein, hatte ich Angst vor seinen Blicken.
Sie waren immer so kalt und furchterregend zu mir.„K-kannst du bitte langsamer f-fahren."
Ich zog meinen Rucksack vors Gesicht und schloss die Augen.
Er hielt an.
Die Ampel war rot.
Sofort merkte ich, wie er mich von der Seite anstarrte.
Ich richtete mich halbwegs auf und schaute weiterhin auf die Straße.
„Wieso schaust du mich nicht an?"
Was?
Er kann auch mal ‚normal' mit mir reden?
„Ich sehe keinen Grund, dich anschauen zu müssen."
Bohhw, dass war gerade richtig savage von mir.
„Haha. Heute hast du keine Angst vor mir, was?"
Er drückte auf das Gaspedal, sobald die Ampel gelb wurde und wir düsten die Straßen herunter.
Düsen war nicht die perfekte Beschreibung dafür.
Wir flogen allmählich die Straßen herunter.
„BITTE STOP!"
Die Drehzahl nahm immer mehr zu.
„HWANG HYUNJIN, STOP!"
Hyunjin sah so aus, als hätte er vor, uns in den tot zu fahren.
Die Vollbremse sorgte dafür, dass ich mich mit dem Kopf gegen das Handschuhfach einschlug.
„Oh. I-ich. Nein. Tut mir leid."
Er sah sehr besorgt um mich aus, während er sich blitzschnell abschnallte und mir näher kam, um mir meine Wunde zu betrachten.
„Stop. Fass mich nicht an!"
Ich fing mal wieder an zu weinen.
Aber ich weinte nicht, weil ich meinen Stirn aufschlug, sondern, weil ich sehr große Angst hatte.
Als Asthmatikerin habe ich auch das Recht dazu, aus Angst weinen zu dürfen.
Ich schlug Hyunjins Hand von mir weg, da ich mich noch mehr unwohl fühlte, als er mich am Gesicht anfasste.
Er zog sich etwas zurück.
„Wieso?"
Was meinte er denn jetzt mit ‚wieso'?
„Wieso dürfen dich andere anfassen, wie sie wollen, aber ich nicht?"
WAS?
War das gerade sein ernst?
Sicher, dass das DER Hyunjin war, den ich kannte?
„Wenn du mich zum töten einstiegen lassen hast, dann steige ich auf der Stelle wieder aus!"
„Ekelst du dich vor mir? Hasst du mich etwa so sehr?"
„Hyunjin, was redest du da für ein Blödsinn? Ist bei dir noch alles in Ordnung?"
„Egal, wir reden gleich weiter."
„Wo reden wir gleich weiter?"
Keine Antwort.
Hyunjin konzentrierte sich wieder auf die Straße.
„Was wollen wir überhaupt reden? Besprechen?!"
„Halt still. Wir sind gleich da."
Wieso tat er so ein auf Mysteriös?
Ich beobachtete die Straße und die Menschen.
Falls Hyunjin mich entführen sollte, musste ich mich mit der Gegend bekannt machen, für den Fall der Fälle.
Als wir am Han River entlang fuhren, konnte ich meinen staunen nicht zurückhalten.
Es war wunderschön.
Die bunten Lichter an der Brücke wurden eins mit dem Wasser.
„Hier steigen wir aus."
„Und was machen wir hier?"
„Reden."
Ich bekam die Tür nicht auf. Die Tür war aber auch keine normal Autotür, die zur Seite aufging, sondern, sie ging nach oben auf..
„Warte. Mache für dich die Tür auf."
Woho. Was für ein Gentlemen.
Als Hyunjin mir die Tür aufmachte, schaute er mir direkt auf die Beine.
Ich muss zugeben, ich hatte was SEHR kurzes an, aber dass er versuchte, zwischen die Beine zu sehen, machte mir echt wütend.
Wieso sind die Jungs so?
„Schau weg, sonst steige ich nicht aus!"
Er wusste, dass, sobald ich ein Bein nach draußen setze, mir das Kleid weiter höher gehen wird.
Sein dreckiges Lachen machte die Situation viel unangenehmer, aber überraschenderweise drehte er sich von mir weg.
„So und was machen wir jetzt?"
„Kannst du nicht mal für eine Minute still halten?
Wie alt bist du? Drei?"
Wie lustig.
„Manchmal frage ich mich echt: Wie konnte ER es mit dir SO lange aushalten?"
Er meinte Han.
Das tat weh.
Er wusste, dass mir das wehtut.
Er machte das mit Absicht.
„Wenn du mich hierhergebracht hast, um über IHN zu sprechen, dann gehe ich kein Schritt weiter."
„Wer sagt denn sowas? Ich habe keinen Grund, um über IHN zu sprechen."
„Über was willst du dann mit mir sprechen?"
„Über uns."
Etwas war wirklich mit ihm faul.
Niemals würde DER Hyunjin, den ich kenne, so mit mir reden und umgehen wollen.
Geschweige denn, mich ins Auto nehmen und zum Han River fahren UND dann auch noch sagen, dass er ÜBER UNS reden will.Es gab eine wunderschöne Stelle am River.
Dort gab es eine Bank, welche mit mehreren Bäumen und Gebüschen ‚zugedeckt' wurde.
Hyunjin brachte mich zu der Stelle und bitt mich, auf der Bank, platzt zu nehmen.
Während ich Platz nahm, achtete ich darauf auf, dass ich Abstand zu ihm halte.
„Ich will mit dir über alles reden..
Sei es, was in den letzten Monaten passiert ist oder was in den letzten Jahren passiert ist. Einfach über alles."
Endlich, dachte ich mir, haben Hyunjin und ich die Möglichkeit zu ‚reden', da ich erstmal fragen kann, wieso er immer so scheiße gegenüber mir ist.
„Es fing alles damit an, als ich dich das erste mal im Trainingsraum tanzen sah. Du tanztest so gefühlvoll zum Takt, was mich sehr beeindruckte. Ich konnte nie wegschauen.. und seitdem Tag an, habe ich dich immer beobachtet. Du kannst es stalken nennen, wenn du willst.
Nicht nur beim Tanzen habe ich dich beobachtet, sondern auch beim Essen, beim weinen.. einfach in jeder Situation, bei jeder Gelegenheit."
Hyunjin schaute nicht zu mir.
Ich erlebte ihn, das erste mal, so.. so emotional(?).
Jetzt schnaufte er nach ganz viel Luft, als würde er sich für etwas wichtiges vorbereiten wollen.
„Und so habe ich mich in dich verliebt."
Wie vom Blitz erschlagen, schaute ich zu ihm rüber.
Unsere Augen trafen sich.
Seine Augen schimmerten in der Dunkelheit.
Er schaute mich mit einem hoffnungsvollen Blick an, als würde er erwarten, dass ich das selbe für ihn empfinden würde und für ihn, von Kopf bis Fuß falle.
Aber so empfand ich nicht.
Ganz im Gegenteil.
Ich hasste es.
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Mein Trainee Leben
Подростковая литератураIch wusste nicht, dass ein von mir verfasstes Tweet, so etwas großes verursachen würde..