Die Bar

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Ich wusste nicht, dass ein von mir verfasstes Tweet, so etwas großes verursachen würde.

An einem Freitagabend rief mich Nayeon an und zwang mich, mit ihr zu einer Bar zu gehen, welche neu eröffnet hätte.
Da sie mich jedes Mal aufs neue angebettelt hat, wollte ich sie nicht mehr länger leiden lassen und gab ihr mein Wort.
Eigentlich hatte ich noch vieles vor an dem Abend und am Tag darauf hatte ich schedules.
Daher machte ich mir klar, dass ich kein Alkohol zu mir nehmen durfte und stattdessen lieber alkoholfreies trinken sollte.
Nun stand ich von meinem Schreibtisch auf und ging direkt zum Ankleidezimmer.
Da ich noch ein Trainee bin und mich, mehr oder weniger, viele andere JYP-Trainees kennen, muss ich heftig aussehen.
Mein Ankleidezimmer ist fast am überschwemmen mit ganz vielen Kleidern und co.
Überall, wirklich überall liegen irgendwelche Sachen rum. Selbst mein Schminktisch ist vollbedeckt mit Kleidungsstücken, die mir zum Teil Fremd sind.
Ob sie wohl meinem Roommate gehören?
Ich sollte mal Dayena am besten morgen fragen, jetzt schläft sie bestimmt.
Nachdem ich mich fast eine ganze Stunde umgeschaut und an- und ausprobiert habe, entschied ich mich für mein knappes Lederkleid.
Hastig pflegte ich die Kleidungsstücke, welche auf meinem Schminktisch ruhten, aufs Boden und fing an, mich zu schminken.
Ich verpasste mir einen sexy MakeUp-Look. Mit süßlich roten Lippen und schwarzem Augen-MakeUp macht man alles richtig!
Meine Haare, die mir bis zum Po gehen, glättete ich mit meinem neuen Glätteisen und bund es zu einem strengen Pferdeschwanz.
Zum Kleid trug ich die passenden Knie-Pumps und vervollständigte mein Outfit mit goldenem Schmuck.
Um Dayena nicht aufzuwecken zog ich einen Herbstmantel an, da sich unsere Wintermäntel in ihrem Zimmer befinden.
Letztendlich packte ich die wichtigsten Sachen in meine kleine Umhängetasche ein, wie Handy; Geldbeutel; Hausschlüssel und einwenig MakeUp zum auffrischen.
Kurz griff ich nach einem Pfefferspray, aber legte es sofort wieder weg und lachte mich erstmal selber aus. Wie albern bin ich eigentlich?
Als ob was in paar Stunden passieren würde.
Haha!

Draußen fing es wieder an zu schneien und ich merkte auf dem Weg zum Auto, wie mich die Kälte langsam umfasste.
Zum Glück war mein Auto nicht eingefroren.
Schnell machte ich die Tür auf und stieg ein. Trotz das mein Auto nicht eingefroren war, sprang es nicht an.
So viel Glück muss man aber auch haben, oder?
Mir blieb nichts anderes übrig, als einen Taxi zu rufen.
Nachdem ich gefühlt zehnmal anrufen musste, wurde mir gesagt, dass man in fünf Minuten bei mir sein wird, was aber nicht der Fall war.
Nachdem ich fast 20 Minuten im Auto gewartet und meinen Hintern abgefroren habe, wollte ich wieder nach Hause. Doch in dem Moment sah ich endlich meinen bestellten Taxi, der geplant 15 Minuten früher kommen sollte, kommen sehen.
Mit großer Freude und einer kleinen Erleichterung sprang ich aus meinem Auto heraus und machte eine Handbewegung zum Taxifahrer, um zu zeigen, dass ich diejenige war, die ein Taxi bestellte.
Der Fahrer entschuldigte sich mehrmals für sein verspäten, was ich auch so richtig fand.
Denn in Korea sind die meisten Menschen- insbesondere ältere- kaltherzig.
Im warmen Taxi roch es sehr streng nach neu gekauften heißen Americano, welche mit einem Hauch Lavendel harmonisierte.
Ich liebe Kaffee!
Da ich mich verspätet hatte, rief ich Nayeon an, um ihr Bescheid zu geben, dass ich gerade auf dem Weg bin.
Am Telefon drosselte die Laute RnB Musik, aber von Nayeon war kaum was zu hören.
„Nayeon!! Ich höre dich nicht! Kannst du mal kurz wohin, wo es nicht so laut ist?"
Endlich hörte ich wie die Musik im Hintergrund leiser wurde.
„DU WEISsT NICHT WER HIER IST!" war das erste was ich von ihr hörte. Ihre Stimme klang sehr aufgeregt und glücklich zur selben Zeit.
„Wer denn?"
„STRAY KIDS! ALLE SIND HIER. Okay I.N und Seungmin habe ich noch nicht gesehen ABER FELIX UND HYUNJIN SEHEN KRANK AUS, OMG!!!"
„Nayeon, jetzt krieg' dich mal ab. Was hast du auch erwartet? Kommt davon, wenn du unbedingt zum JYP's Bar gehen wolltest.."
„Boah, sei doch keine Spaßbremse, du Spaßbremse. Wo bleibste eigentlich?"
„Du, das fragst du aber recht früh. Haha. Bin auf dem Weg. Mein Auto sprang nicht an-„
„WARTE MAL! OMG, HYUNJIN SCHAUT ZU MIR RÜBER! AHHHHH- ICH WARTE DRINNEN AUF DICH. LOVE YOU!"
Und weg war sie. Typisch Nayeon. Seitdem ich sie kenne hat sie ein crush auf Hyunjin...
Ich lächelte wie eine Dumme vor mich hin, bis ich merkte, wie der Taxifahrer mich am Innenspiegel heimlich beobachtete.
Ich meine, ich würde auch nicht wegschauen, wenn ein halbnackt angezogenes Mädchen mit einem super langen Pferdeschwanz in meinem Auto sitzen würde.
Aber seine Blicke wollten etwas ansprechen..
Etwas gruseliges versteckte sich dahinter, aber ich konnte nicht ahnen was.
Wahrscheinlich bemerkte der Taxifahrer, dass ich ihn erwischt habe, denn er fing plötzlich an zu reden.
„So ganz nach Koreanerin sehen Sie nicht aus. Woher kommen Sie, wenn ich fragen darf?"
„Eh.. ja. Dankeschön. Ich komme aus Deutschland, aber meine Eltern kommen ursprünglich aus der Türkei."
„Ahh, verstehe. Daher kommt also das asiatische Aussehen."
„Ja.. Haha. Höchstwahrscheinlich."
Ich fühlte, das etwas nicht stimmte.
Die Gegend kam mir sehr Fremd vor. Um ehrlich zu sein, hatte ich sehr große Angst, ihn zu fragen, wo wir eigentlich sind.
Ich beschloss vorerst die Ruhe zu bewahren.
„Echt hübsch sehen Sie aus. Sind sie ein Idol oder so was?"
„Waass?? Haha. Ach quatsch. Schön wärs."
„Was sind Sie dann?"
Ich musste lügen.
„Studentin."
„An welcher Uni?"
„Naja, um ehrlich zu sein, weiß ich noch nicht wo ich studieren will. Bin auch erst Zeit kurzem hier und daher will erstmal arbeiten und Geld verdienen. Danach will ich mit dem Studium anfangen."
„Schön schön."
Ganz unbemerkt schrieb ich Han auf KakaoTalk: >>Bin im Taxi. Werde entführt.<< und schickte ihm mein Live Standort.
Nicht mal zehn Sekunden vergingen bis Hans Antwort kam:
>>Zehn Min. entfernt. Ich komme.<<

Ich wusste nicht mehr, wie ich atmen soll, als plötzlich der Taxifahrer in eine Gasse fuhr und anhielt.
„Ich muss mal. Ganz dringend."
„Ja.. eh. Ja, nur zu."
Der Mann stieg aus dem Auto aus, nahm die Autoschlüssel mit, machte eine Runde um das Auto und blieb an meiner Tür stehen.
Ich versuchte nicht meine Angst zu zeigen, doch fing an leise zu weinen, als er meine Tür aufmachte.
„Soo. Wir machen jetzt ein Deal mit dir." währenddessen zog er seinen Gürtel aus und zog sich die Hose herunter.
„Nein.. Bitte.."
Meine Stimme war zu zittrig. Selbst ich habe mich schwer hören können.
„Du wirst mir jetzt eine blasen, danach lasse ich dich gehen. Deal?"
Dreckig lachte er vor sich hin.
Ich konnte mich kaum bewegen. Auch konnte ich vorerst nicht realisieren, in was für einer gefährlichen Situation ich mich eigentlich befinde.
Sterbe ich jetzt?
Werde ich wirklich auf diese Weise umgebracht?
Wo bleibt nur Han..
Der Mann packte mich mit seiner linken Hand an meiner Schulter und zog mich aus dem Auto heraus.
Mit voller Wucht fiel ich auf die Knie, ins eiskalte Schnee.
Komischerweise war der Schnee gar nicht so kalt.
Nein. Ganz im Gegenteil. Er war schön warm.
„Los! Erledige dein Job, du kleine Schlamp*!"
Als ich mit großer Anstrengung meinen Kopf zu ihm aufrichten wollte, sah ich sein P****, der darauf wartete, in den Mund genommen zu werden.
So wie es aussieht wird sich Han verspäten..
„W-werde ich sterben?"
„Wenn du alles richtig machst und mich befriedigen kannst, dann wirst du leben. HAHA."
Ich will leben. Wie geht das eigentlich? Niemand wird es je erfahren, oder?
Niedergeschlagen hob ich meinen rechten Arm und streckte nach seinem P****, um den Wunsch zu erfüllen, was  ich jedoch nicht vollbringen musste, da wir plötzlich von einem Riesen Van mit offenem Scheinwerfer und lautem Hupen, ganz geschwiegen vom Tempo, angehalten wurden.
Es war Han.

Mein Trainee LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt