Inzwischen hatte ich mich für ein Dekolleté marineblaues kurzes Satinkleid entschieden.
Meine blonden Haare kamen durch das marineblau hervorragend zum Vorschein und kombiniert sah es total atemberaubend aus.
Ich glättete meine langen Haare und ließ sie offen.
Davor verpasste ich mir, das erste mal in meinem ganzen Leben, einen Pony.
Dies würde jeden überraschen.
Wie gesagt, ich werde mich noch weiterhin ändern, sei es meinen Look oder meinen Charakter.
Meine Absicht war, jede Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen.
Geliebt habe ich es, wenn man sich die Augen von mir nicht wegnehmen konnte.
Meine Brüste waren mir einwenig zu groß, was in dem Ausschnitt mehr zur Geltung kam.
Koreanische Mädels waren deswegen eifersüchtig
auf mich.
Koreanische Jungs hingegen, verrückt nach mir.
Zur guter Letzt vervollständigte ich meinen Outfit mit schwarzen High-Heels und goldenem Schmuck.
Es war immer noch kalt draußen.
Selbst im Frühling war es in Korea gefühlt Winter.Bevor ich das Haus verlassen wollte, rief ich Nayeon an.
Jedoch nahm sie auch nach dem dritten Anruf nicht ab.
Vielleicht ist sie schon auf dem Weg.
Ich beeilte mich schnell zum Auto, weil ich vor Nayeon ankommen wollte.Die Bar war fast überfüllt.
Viele Trainees aus unterschiedlichen Entertainments befanden sich dort.
Unter anderem war auch TxT anwesend, was mich zuerst gewundert hat.
Waren die nicht jung für eine Bar?
Die Fantasy Bar war unter den Trainees und Idols sehr berühmt.
Normale Bürger haben kein Zutritt.
Während ich nach Nayeon umschaute, versuchte ich sie, zur selben Zeit, am Telefon zu erreichen.
Wieder ging sie nicht ran.
Sie kommt bestimmt gleich sofort.
Der Barkeeper schenkte mir einen komischen Mix ein, den ich aber nicht annahm.
„Wieso?"
Die Laute Musik übertönte die Frage des Barkeepers.
Da ich ihn ignorierte, machte der Barkeeper eine blöde Anmerkung, die ich wieder ignorierte.
Jeder im Raum hatten die Augen auf mich zugerichtet.
Ich genoss die volle Aufmerksamkeit.
„Girrrrlllllllllllllllllllll."
„Bambam! Hiii!", Bambams Anwesenheit hat mich sehr sehr sehr gefreut.
„Wohowwwwww. Lass mich dich mal ansehen."
Er nahm meine Hand und ließ mich eine Runde drehen.
„Scharfes Outfit."
„Dankeschönnnnn Oppa!!"
„Bist du alleine gekommen?"
„Ja. Ne. Nayeon wird noch kommen."
„Also hat sie dich auch eingeladen."
„Was genau meinst du?"
Die Musik war einfach zu laut.
„Sie hat heute eine Überraschungsfeier vorbereitet und uns alle eingeladen."
Bambam schrie mir ins Ohr. Fast dachte ich, ich werd noch schwerhörig.
„Davon weiß ich nicht, wessen Überraschungsfeier-?"
„Schatz. Warte, wir reden gleich weiter. Meine Jungs sind da."
„Oki."
Nach zehn Minuten kamen Got7, day6, Twice in die Bar.
Alle sahen sehr glücklich und aufgeregt aus.
Nur einige Minuten später sah ich Stray Kids kommen.
MEIN HERZ!
Ruhig bleiben!!!!
Ruhig bleiben!
Ich sehe gut aus! Ich bin heute sexy wie noch nie!
Noch bevor Stray Kids in die Bar reinkam, mischte ich mich in die Menge ein und tanzte zum geilen Beat.
Ich bewegte meinen Körper langsam aber sicher.
Egal wie, ich musste sexy sein und jeden in den Wahnsinn treiben.
Han.
Er musste mich sehen.
Denn ich verhielt mich daneben und das würde ihn verrückt machen.
Ich fühlte die Musik und die Musik fühlte mich.
Plötzlich hielt mich jemand am Arm.
Hyunjin?
„BIST DU BETRUNKEN?!"
Was war das?
Fast hätte ich geglaubt, Hyunjin sei besorgt um mich.
Ohne was zu sagen, schlug ich seine Hand weg und tanzte weiter sexy zum Musik.
Hyunjin konnte die Augen nicht von mir nehmen.
Auf der ‚Tanzfläche' wurde es enger.
Ausersehen rieb ich immer wieder mit meinem Körper an Hyunjins Körper.
Man konnte sehen, dass ihm das gefiel.
Wenn er jetzt die Möglichkeit hätte, hätte er mich schon längst geschnappt und irgendwo in einer Gasse ausgekostet..
Ich tut das alles aus Absicht.
Ich wollte, dass Han uns so sieht.
Betrunken war ich nicht, aber ich tat so, als sei ich es.
Die Musik wurde leiser.
Noch bevor Hyunjin was sagen konnte, drängte ich mich aus der Menge heraus und eilte auf die Toilette.
Wenn ich jetzt anhalten würde, würde Hyunjin hinter mir her kommen und Gott weiß, was er mit mir machen würde.
Er kennt keine Gnade.
Ihm ist es auch egal, wer oder was jemand mitbekommt.
Auf der Toilette frischte ich mich auf.
Mein Gott sah ich brutal aus!
Wow. Wow. Wow.
Von draußen hörte ich, wie jemand eine Ansage machte.
Sobald ich die Toilette verließ, sah ich, wie jeder auf die Bühne schaute.
Dort stand Nayeon(?) und sprach in das Mikro rein.
Was hat die jetzt vor?
„NOCHMAL DANKE, DASS IHR ALLE GEKOMMEN SEID! MEIN FREUND WIRD SEHR ÜBERRASCHT SEIN! ER IST SEHR EMOTIONAL, DA ER SEIT KURZEM WIEDER IN KOREA IST! WIR ZÄHLEN BIS ZEHN, DANN HOLT MAN IHN REIN! UND LOS GEHTS!"
Freund?
Nayeon ist in einer Beziehung?
„ZEHN!"
„NEUN!"
„ACHT!"
Wieso habe ich gerade ein mulmiges Gefühl?
„SIEBEN!"
„SECHS!"
Wieso schaute Hyunjin mich mit fragend an?
„FÜNF!"
„VIER!"
„DREI!"
Hä?
Was ist hier los, Gott verdammt?
„ZWEI!"
„EINS!"
„NULL!"
„WUHUUUUUU HAPPY BIRTHDAY TO YOU HAPPY BIRTHDAY TO YOU."
Noch war niemand zu sehen-.
Doch.
Jetzt schon.
H-han.
Han?
„HAPPY BIRTHDAY LIEBER HAN JISUNG HAPPY BIRHTDAY TO YOUUUUUUUUUU."
W-wartet mal haha.
Han ist Nayeons was?
Guter Freund.
Ah stimmt.
Dass sind gute Freunde.
Oder?
Ja, oder?
Han sah überglücklich aus.
Alle waren am jubeln. Die Musik war wieder laut.
Es lief Hans Mixtape.
„KISS KISS KISS KISS KISS KISS KISS."
Alle wollten die beiden küssen sehen.
Aber wieso?
Freunde küssen sich doch nicht?!
In der hintersten Reihe musste ich mir leider zusehen, wie Han auf Nayeon zuging, sie am Gesicht fasste, zu sich zog und einen intimen Kuss verwirklichte.
Fasst hätten sie sich aufgefressen.
Hyunjin schaute zu mir rüber.
Ohne es zu bemerken fingen meine Beine an zu zittern.
Mein Atem ging mir aus.
Schnell zog ich mir meinen Spray aus der Tasche heraus und zog ein paar mal dran.
Obwohl ich mich zur Wand gedreht hatte, damit es niemand mitbekommt, hat es Hyunjin dennoch gesehen.
Bevor ich hier noch in Kollaps falle muss ich hier raus und zwar, auf der Stelle!
Wieder drängte ich mich durch die Menge.
Bevor ich die Bar verließ, warf ich noch einen letzten Blick auf die Bühne und merkte, dass es ein großer Fehler war.
Han schaute direkt zu mir rüber.
Er sah, wie ich keine Luft bekam.
Er sah auch, wie ich kraftlos versuchte, durch die Menge rauszudrängen.
Aber wie gesagt. Er sah. Er schaute nur zu.Draußen waren auch sehr viele Idols.
Zum Teil kannte ich die nicht mal.
Bis zum Auto musste ich es aushalten.
Wieso habe ich auch so weit geparkt, ich dumme!
Die Straßen waren sehr dunkel.
Die High-Heels konnte ich nicht länger ertragen, also zog ich sie aus und nahm sie in die Hand.
Ab und zu schaute ich nach hinten, weil ich Angst davor hatte, von Hyunjin oder sonst wem, verfolgt zu werden.
Von Hyunjin erwartet man so etwas.„HEY SCHLAMPE."
An meinem Auto standen drei Unbekannte Mädchen.
Noch nie hatte ich die gesehen.
„Entschuldigung?"
„IST DAS DEIN DRECKSAUTO?"
Ich hielt an.
Ich musste zurück laufen.
Ich wusste, sie werden mir wehtun.
Langsam ging ich rückwärts zurück.
„FANGT DIE HURE!"
„NEIN! HILFEEEEEEEEEEEE!"
Während ich um mein Leben rannte, wusste ich nebenbei, dass mich hier niemand so leicht hören würde.
Sie schnappten mich und schubsten mich erstmal schön auf den Boden.
„Wer seid ihr?! Lasst mich bitte gehen!"
Sie trugen Masken, um nicht erkannt zu werden.
„Wir sind deine besten Freunde HAHAHAHA."
Und schon ging es los.
Sie schlugen gegen meinen Bauch. Gegen die Brust.
Auch schlugen sie auf mein Kopf und ins Gesicht.
Mehrmals.
Blut konnte ich herausschmecken.
Durch das Mondlicht erkannte ich, wie die eine etwas Silber glänzendes aus der Hosentasche herausnahm.
In dem Moment packte sie meine Haare und zog sie zu sich.
„NA DANN WOLLEN WIR DIE MAL EINE NEUE FRISUR VERPASSEN HAHAHAHAHA."
„NEIN!"
Noch bevor sie mir mit dem scharfen Gegenstand an die Haare drankam, konnte ich mich mit den Armen währen.
Stattdessen schnitt sie mich am Arm.
Es tat höllisch weh.
Der Schnitt war sehr tief, man spürte das.
„DU SCHLAMPE!"
Eine Andere holte weit aus, um mir wieder eine zu verpassen, jedoch wurden sie alle aufgehalten.
„HEY! STOPP!"
Noch bevor sich die besorgte Männerstimme uns nähern konnte, flohen die Mädchen weg.
Ich sah wie dieser jemand hinter den Mädels nachrannte.
Nun lag ich da.
Auf dem kalten Asphalt, im stockdunkeln.
Ohne mich zu betrachten, wusste ich, dass ich überall am bluten war..
Wow.
Was für ein Leben.
„NEIN! ALLES IN ORDNUNG! HEY HEY!"
Die Männerstimme kam mir näher.
Jetzt erkannte ich ihn.
Hyunjin.
Sehr besorgt.
„W-war das deine Idee..?"
„WAS?! NEIN!"
„K-kannst du mir h-helfen?"
Er half mir hoch und hielt meine Haare zusammen, während ich das ganze Blut ‚rauskotzte'.
„Ich fahre dich ins Krankenhaus!"
„Nein."
„WAS NEIN?!"
„Bitte. Fahr mich nur nach Hause."
„Tz."Die Schmerzen wurden immer schlimmer und schlimmer.
Trotzdem versuchte ich inne zu halten.
Sobald ich irgendwie schreien oder eine Anmerkung machen sollte, würde mich Hyunjin keine Sekunde nach Hause fahren, sondern zum Krankenhaus.
„WER WAREN DIE?!"
Ich war sehr überrascht auf Hyunjins Reaktion.
Er war sehr aufgebracht.
Alle zehn Sekunden schaute er zu mir rüber und fragte, wie es mir geht.
Fast dachte ich, wir würden noch einen Unfall bauen.
Am Haus nahm er mich auf die Arme und brachte mich bis zu meinem Haus.
„Wo ist dein Zimmer?"
„Geradeaus. Die erste Tür rechts."
Vorsichtig ließ er mich auf das Bett fallen.
„Willst du wirklich nicht zum Krankenhaus- WAS IST DAS?! DEIN ARM!"
Jetzt bemerkte ich es auch, wie tief die Wunde war.
Hyunjin rannte hastig in die Küche und holte sehr viele Papiertücher, um das ganze Blut abzuwischen.
„So geht das nicht. Du musst dich ausziehen."
„Egal."
„Sei still."
Er ging sofort zum kleinen Schrank und suchte nach bequemeren Sachen.
Nachdem er Shorts und T-Shirt ausgesucht hat, kam er wieder zu mir aufs Bett.
„Wehe du sagst jetzt was."
Was meinte er-
Schon zerriss er mir das Kleid von vorne bis nach unten.
„BIST DU BESCHEUERT?!"
„Diesen Kleid kannst du eh nie wieder anziehen, bedanke dich bei den Weibern."
„Schau wenigstens nicht so direkt darauf.."
„Worauf?"
Er zeigte mit dem Zeigefinger auf meine halbnackten Brüste.
„Darauf?"
„HYUNJIN!"
„Okay okay."
Er hatte was sehr warmes an sich.
Obwohl wir nie so waren, wie jetzt, fühlte es sich in dem Moment so an an, als wären wir schon immer so gewesen..
Er zog mich an und putze meine Wunde sauber.
Außerdem verpasste er mir eine Salbe und einen Verband.
Mir fiel wieder Han ein..
„H-Hyunjin.."
„Ja."
„Sind Nayeon und e-er wirklich zusammen?"
Er schaute mir wieder tief in die Augen.
„Ja."
Stop.
„S-seit wann?"
„Seit fast zwei Jahren schon."
Seit.
Fast.
Zwei.
Jahren.
Schon.
Hatte Han nicht noch vor kurzem Gefühle für mich?
Okay.
Ich gebe auf.
Jetzt gebe ich wirklich auf.
Denn, ich verstand die Welt nicht mehr.
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Mein Trainee Leben
Teen FictionIch wusste nicht, dass ein von mir verfasstes Tweet, so etwas großes verursachen würde..