Kurz vor dem Sterben

39 3 0
                                    

Ich konnte nicht anders, als mein Training zu schwänzen.
Zwar wird diese Tat schwere Konsequenzen bringen, aber ich hatte wirklich keine andere Wahl.
Dieser ‚kleine' Fehler kann sogar dazu führen, dass ich ein für alle mal rausgeschmissen werde, aber alles woran ich gerade denken konnte, war nur Han.

Ich saß meine Maske und setze meine Pulloverkapuze auf.
Draußen herrschte der Chaos.
Es schneite wie verrückt.
Da ich nicht mehr zurück zum Trainingsraum konnte, da höchstwahrscheinlich mein Trainer dort auf mich wartete, beschloss ich ohne meine Winterjacke und Winterstiefel loszuziehen.
Gott sei Dank, befand sich JYP nicht im Haus, sonst würde er uns jede Stunde zum kontrollieren kommen und somit hätte ich es mit dem Schwänzen viel schwerer.

Draußen standen mehrere Taxis zur Verfügung.
Schnell lief ich zum ersten Taxi rüber und bat den Mann, mich zu der gewünschten Adresse, in Gangnam, zu fahren.
Das ich ein Tag nach dem Vorfall wieder ein Taxi nehmen würde, hätte ich nicht gedacht..

An der gewünschten Adresse angekommen, fühlte ich mich plötzlich unwohl.
Nun stand ich vor dem großen Gartentor.
Zwei Wächter bewachten die Tore.
Da sie mich durch Han kannten, erlaubten sie mir den Durchgang.
Im Dorm war kein Licht an.
Nur die Gartenlaternen und die vielen Lichterketten sorgten für eine ruhige und entspannende Atmosphäre.
Sobald ich mich dem Haus näherte, wuchs die Angst in mir auf.
Wenn Han nicht hier ist, wo ist er dann?
Nachdem ich zweimal tief ein- und ausgeatmet habe, klingelte ich an der Tür.
Hans Manager kam mir entgegen.
Er sah nicht gerade erfreut darüber aus, als er mich sah.
„Wie kann ich dir helfen?"
„Ehm. I-ch wollte nach Han sehen-„
„Er ist nicht hier.", schon wollte er die Tür wieder zumachen, aber ich stellte ein Fuß dazwischen.
„BITTE! ICH BIN GERADE SO VERZWEIFELT. IRGENDWAS IST FAUL, ICH MERKE ES DOCH!", und da fing es wieder an..
Mir kullerten die Tränen wie sonst was.
„Hör zu. Ich weiß nicht, wieviel du schon über Han Bescheid weißt oder ob du überhaupt etwas mitbekommen hast, aber alles was ich dir nur sagen kann, ist, dass er sich nicht mehr in Korea befindet.
Er hat das Land verlassen."
Es war wie ein Schlag ins Gesicht.
Nein.
Schlimmer.
Es war viel schlimmer als das.
Es war wie als hätte man mir ein Messer in den Hals gerammt.
Mein Kopf pochte und mir wurde schwarz vor Augen.
Ich versuchte weiter nach Luft zu schnappen, aber merkte, dass ich stattdessen unter Atemnot litt.
Ich merkte nicht mal, dass mir überhaupt der Atem geraubt wurde.
Alles woran ich mich noch erinnern kann, war, wie Hans Manager in Panik viel, während er versuchte mich aufzufangen, als ich das Gleichgewicht verlor und mit dem Kopf an die Veranda schlug.

„HILFE! WÄCHTER! SIE BLUTET STARK!"

Mein Trainee LebenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt