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Ich zuckte unter der Berührung zusammen. Seine Hände waren so kalt. Selbst durch meine Klamotten konnte ich es genau spüren. Trotz dessen wurde mir schlagartig heiß. Nur diese einzige Stelle hinterließ eine bittere Kälte. Ich blieb wie erstarrt stehen und mied es ihn dabei anzusehen.

"Was soll das Aras?", die empörte Stimme von Elina holte mich zurück in die Realität und in diesem Moment verschwand auch seine Hand von meinem Körper.

"Ich hab gehört wo du ihr einen Job besorgt hast.", Aras Stimme löste eine Gänsehaut bei mir aus. Ich hätte niemals gedacht, dass mich der Vorfall so beeinträchtigen würden. Es war als würde ich jegliche Kontrolle über meinen Körper verlieren.

"Da sollte ich dich wohl eher fragen, was das soll.", feixte er seine kleine Schwester weiter an. Seine Worte überraschten mich. Was war auf einmal sein Problem?

Ein wenig irritiert beobachtete ich den angespannten Blickwechsel zwischen den Geschwistern. Automatisch legte ich meinen Kopf schief. Es war als hätten die beiden mich komplett ausgeblendet.

"Äh.", meine Stimme klang brüchig, weshalb ich es auch bei diesem einen Wort beließ. Schien es jedoch genügt zu haben, um zu mindestens die Aufmerksamkeit von Elina wiederzuerlangen.

"Dann komm halt mit", murmelte diese nur und schritt missmutig durch die Tür. Mir blieb der Mund offen stehen. Das war's? Sie gab sich einfach so geschlagen? Dabei wirkte sie genau so unbegeistert von der Idee, wie ich. Und was war das überhaupt für ein Job, das so ein Aufruhr entstand?

Erneut kam ich mir wie ein hilfloses Kind vor, über dessen Kopf hinweg Entscheidungen getroffen wurden, an denen es nichts ändern konnte. Meine Gedanken rasten während ich immer noch wie festgefroren vor der Tür stand.

"Adriana?", mein Name bekam aus seinem Mund einen bittersüßen Nachgeschmack. Ich versuchte angestrengt seinem Blick standzuhalten, während ich dabei war meine Stimme wiederzufinden.

"Was? Geh doch schon mal vor.", pampte ich ihn, ohne darüber nachzudenken an, um dann widersprüchlicher Weise vor ihm durch die Tür zu gehen. Wow. Da war ich auch schon mal schlagfertiger gewesen.

Mit hochrotem Kopf holte ich eilig zu Elina auf. Aras brachte mich noch um den Verstand, aber das würde mir gerade noch fehlen, wenn er sehen konnte, wie rot ich wegen ihm geworden war.

Zu gerne würde ich die Blondine fragen, warum sie sein Mitkommen duldete. Doch ich glaubte schon im vorhinein zu wissen, dass sie es mir sowieso nicht sagen würde. Weshalb ich mich fürs Schweigen entschied.

Und genau so liefen wir auch nebeneinander her, bis wir vor einem recht großen Nebengebäude ankamen. Vor dem Tor blieben wir stehen.

"Warten wir hier, Aras holt das Auto.", teilte mir die Prinzessin mit und zog mich dann ein Stück zur Seite. Nur wenige Augenblicke später, öffnete sich das Tor automatisch und gewehrte mir den Einblick auf eine übertrieben große Garage. Es befanden sich mindestens zwanzig Autos darin.

Ich staunte nicht schlecht, auch wenn wir in unserer Tiefgarage ähnlich viele Autos lagerten. Das hier war jedoch weitaus nobler und größer.

Nur Sekunden später fuhr ein schwarzer Mercedes fuhr vor wobei der Auspuff einmal laut knallte. Eine S-Klasse. Geschmack hatte der Prinz wohl, das musste man ihm lassen.

Ich versuchte so unbeeindruckt wie möglich zu wirken, während ich die Hintertür des Wagens öffnete. Jedoch sofort wieder davon abließ, als Aras seinen Kopf aus dem Fenster streckte. "Du sitzt vorne.", seine Augen funkelten mich wild an und er sah genau so entschlossen aus, wie am gestrigen Abend.

"Aras was...?", warf Elina fassungslos ein, auch wenn sie nicht weit kam. Mit einem harschen: "Widersprich mir nicht." wurde sie unterbrochen. Sie strafte ihn mit einem wütenden Blick, denn er allerdings geschickt ignorierte.

Dark - I'm not afraidWo Geschichten leben. Entdecke jetzt