Ich verstand absolut gar nichts mehr. Es waren bereits einige Wochen vergangen und es wurde nicht besser. Im Gegenteil: Ich konnte mittlerweile nur schwer meinen Blick von ihm lösen, geschweige denn mal an etwas anderes als nur an ihn denken.
Natürlich hingen meine Gedanken wieder an Damon, als ich nach einer Runde Joggen das Haus betrat. Ich brachte meine Sachen in mein Zimmer, duschte, zog mir was anderes an und ging dann, um zu essen, in die Küche.
Als ich anfangen wollte, fing mein Handy an zu klingeln. Nachdem ich die Gabel wieder sinken ließ, ging ich ran und grüßte Hope. Sie hatte sich bereits gut in der Klasse eingelebt und seit die Sommerferien vor einer Woche angefangen hatten, wollte sie von mir Nachhilfe in Mathe haben, da ich mich, durch Damons Hilfe, verbessert hatte. Es wunderte mich jedoch, dass sie ausgerechnet mich gefragt hatte, da es genug Schüler gab, die besser waren als ich.
Nachdem Hope mir ihr Problem geschildert hatte, erklärte ich ihr die Aufgabe und mit welchem Lösungsweg sie zum Ergebnis kam. Kurz bevor ich auflegen konnte, schien ihr noch etwas einzufallen. »Ehm, Jonathan, willst du vielleicht heute Abend, wenn es nicht mehr sehr warm ist, zum See oder so?« »Das hört sich gut an, aber leider muss ich dir für heute Abend absagen. Ich habe schon etwas vor.« Als sie darauf antwortete, schwang in ihrer Stimme Enttäuschung mit. »Oh, ok, schade. Dann nächstes Mal. Tschüss.« Ohne mir eine Möglichkeit zum Antworten zu geben, legte sie auf. Kurz verwirrt von ihrer Reaktion, legte ich mein Handy wieder weg und aß weiter.
Als ich dann das Geschirr wegräumen wollte, wurde ich wieder unterbrochen. Dieses Mal war es die Türklingel. Meine Schwester schlief noch und unsere Mutter war arbeiten, also blieb es an mir die Tür zu öffnen.
Nachdem ich alles schnell weggeräumt hatte, ging ich zum Eingang und ließ Mika, Linh und Kito ins Haus, welche beim Eintreten »Alles Gute zum Geburtstag!« im Chor riefen und mich dann der Reihe nach umarmten. Nachdem ich mich bei allen bedankt hatte, nahm ich die Geschenke entgegen und ging gefolgt von meinen Freunden ins Wohnzimmer.
Dort legte ich alles erstmal auf dem Beistelltisch ab, auf welchen Linh den Kuchen, den sie gebacken hatte, ebenfalls hinstellte.
Während sich die drei setzten, holte ich eine Kiste Bier und stellte diese neben dem Tisch ab. Danach öffnete ich für jeden eine Flasche und gab ihnen diese. Ebenfalls mit einer Flasche Bier setzte ich mich neben Mika und nahm einen Schluck.
Da wir sowieso in wenigen Stunden feiern gehen würden, konnten wir auch jetzt schon das ein oder andere Bier trinken. Jedoch durften wir nicht zu viel trinken, da wir sonst wahrscheinlich den Weg nicht finden würden. Ich sah auf die Uhr, beschloss, meine Schwester aufzuwecken, entschuldigte mich kurz bei den anderen, stellte meine Flasche zur Seite und ging nach oben.
Nachdem ich vor Annikas Tür stehen blieb, hämmerte ich so lange dagegen, bis meine Schwester genervt und müde ihre Zimmertür öffnete. Grinsend sah ich sie an. »Aufstehen.« Als sie mich nur noch genervter ansah, fügte ich hinzu: »Linh hat Kuchen gebacken.« Diese Aussage brachte ihre Augen zum Glitzern, da sie begeistert von Linhs Kuchen war, wodurch ihre schlechte Laune sofort verflog. »Und das sagst du mir erst jetzt?« gespielt beleidigt sah sie mich an. »Ich wollte dich noch schlafen lassen«, lächelte ich sie an. Annika ging wieder in ihr Zimmer, um sich umzuziehen, worauf ich mich wieder ins Wohnzimmer zu den anderen gesellte und mein Bier weitertrank.
Einige Minuten später, in denen wir uns unterhielten, kam meine Schwester hinzu, grüßte alle und gratulierte mir nun zum Geburtstag.
Einige Stunden vergingen, in denen wir uns alle unterhielten, Kuchen aßen, Bier tranken und gemeinsam lachten.
Nach einem kurzen Blick auf die Uhr, stellte ich fest, dass es bereits Zeit war, mich fertig und mit den anderen auf den Weg zu machen. Also ging ich in mein Zimmer, zog über mein weißes T-Shirt ein ebenfalls weißes Hemd und machte meine Haare zurecht. Als das erledigt war, ging ich nach unten, verabschiedete mich von meiner jüngeren Schwester und machte mich mit Mika, Linh und Kito bereits angetrunken auf den Weg in unseren Lieblingsclub.Wie sonst auch hörte man bereits von draußen die Musik, jedoch konnten wir, nicht so wie sonst, direkt eintreten, sondern mussten uns in der Schlange vor der Tür anstellen. Eigentlich hätten wir damit rechnen können, da erstens Freitag und zweitens Ferien waren. Also warteten wir etwa eine halbe Stunde, bis wir endlich rein konnten.
Wir betraten das Gebäude und wurden sofort von der bereits warmen Luft, der lauten Musik und den Menschen umhüllt. Als erstes steuerten wir auf die Bar zu und bestellten uns Getränke, welche relativ schnell leer waren. Linh und Mika zogen Kito und mich an den Menschen vorbei mit auf die Tanzfläche. Während Linh und Kito ziemlich nah beieinander tanzten, hielten Mika und ich Abstand zu einander.
Nach einiger Zeit gingen wir wieder zurück zur Bar und bestellten uns wieder Getränke. Der vorige Alkohol zeigte bereits seine Wirkung, weshalb sich langsam aber sicher ein Tunnelblick bei mir bildete und ich keinen klaren Gedanken mehr fassen konnte. Das nächste Getränk war leer und darauf folgte ein weiteres, dann machten wir uns wieder auf den Weg auf die Tanzfläche. Während wir wieder tanzten, hob Mika spontan ihre Augenbrauen hoch und richtete ihren Blick auf etwas oder besser gesagt jemanden hinter mir. Ich konnte natürlich nicht widersehen und drehte mich um.
Mein Blick fiel auf den gut gebauten Körper der Person, die mir seit Wochen nicht mehr aus dem Kopf ging. Augenblicklich trieb mir der Alkohol Röte ins Gesicht und mein Körper bewegte sich wie von selbst. Ich steuerte geradewegs durch die Menschenmenge auf Damon zu, welcher sein Getränk abstellte und mir entgegensah, als er mich bemerkte. Ohne, dass ich wirklich merkte, was ich da überhaupt tat, stellte ich mich vor Damon, legte eine Hand in seinen Nacken und meine Lippen auf seine. Als ich realisierte, was ich machte, wollte ich den Kuss abbrechen, Damon jedoch legte ebenfalls eine seiner Hände in meinen Nacken und die andere an meinen Rücken und erwiderte den Kuss. Genauso überrascht wie er am Anfang war, war ich nun auch, durch den Alkohol jedoch legte sich das schnell wieder. Ich blendete währenddessen alles um mich herum aus und konzentrierte mich nur noch auf meinen Gegenüber. Ich genoss das Gefühl seiner Lippen auf den meinen. Jedoch blieb es nicht lange bei einem einfachen Kuss, der Alkohol in unserem Blut brachte uns dazu, übermütig und dadurch verlangender zu werden.
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Loving My Teacher?!
RomanceJonathan bekommt einen neuen Klassenlehrer, Damon Silver. Diesem fallen Jonathan's Noten auf und er muss bei einem Schüler Nachhilfe nehmen. Doch keiner seiner Klassenkameraden kann oder will ihm Nachhilfe geben, also erklärt sich Damon dazu bereit...