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Noch halb im Schlaf streckte ich mich und sah mich in meinem abgedunkelten Zimmer um. Kurz blieb ich noch liegen, setzte mich dann auf und wurde sogleich von einem kleinen Lichtstrahl, der sich einen Weg durch meine Jalousien gebahnt hatte, geblendet. Mit einem genervten Geräusch hielt ich meine Hand zum Schutz dem Licht entgegen.
Nach einem langen Gähnen, schlug ich meine Bettdecke zur Seite und stand auf. Zu meinem Übel jedoch viel zu schnell.
Ein pochender Schmerz breitete sich in meinem Kopf aus. Ich hatte wohl einige Gläser zu viel getrunken, um den Kater vermeiden zu können. Auch musste ich feststellen, dass diese Menge an Getränken gereicht hatte, um paar Erinnerungen an gestern Abend zu löschen.
Ich blieb neben meinem Bett stehen und dachte nach, was das Letzte war, woran ich mich erinnerte. Schlagartig schoss mir die Röte ins Gesicht, als mir meine letzte Erinnerung von vergangener Nacht in den Sinn kam.
Ich hatte verdammt nochmal meinen Lehrer geküsst!
Ich setzte mich wieder auf mein Bett, um diese Information erstmal zu verarbeiten. Dann fiel mir ein mir bekannter Geruch auf, der sich im Normalfall nicht in meinem Bett befinden sollte. Verwirrt beugte ich mich nach unten zu meiner Bettdecke, um daran riechen zu können. Und ich irrte mich tatsächlich nicht. Es war kein Wunschdenken oder Ähnliches. Damons Geruch hing an meiner Bettwäsche. Wieso war er hier gewesen und was war passiert? War überhaupt etwas passiert?
Um den Fragen auf den Grund zu gehen, beschloss ich Kito anzurufen. Vielleicht wusste er etwas. Vorher sollte ich jedoch duschen und mir etwas anderes anziehen.

Endgültig wach nach der Dusche und in frischen Klamotten hatte ich Kito angerufen, welcher mir jedoch keine Auskunft geben konnte, da er mich nur kurz aus den Augen gelassen habe und ich dann spurlos verschwunden wäre. Weil mein Magen sich nun beschwerte, machte ich mich auf den Weg nach unten, wo mir dann meine Mutter begegnete, welche mich besorgt musterte und mir mit verschränkten Armen die Tür zur Küche blockierte. Ich blieb stehen und sah sie fragend an. Sie seuftze. »Kannst du mir versprechen, nächstes Mal nicht so betrunken zu sein, dass dich dein Klassenlehrer nach Hause bringen muss?« Verwirrt und mit erneuter Röte im Gesicht sah ich meine Mutter an. »Er...er hat was?« Sie seuftzte erneut. »Er hat dich nach Hause gebracht, weil du zu betrunken warst, um selbst zu gehen. Und dann musste er die Nacht bleiben, weil du ihn in dein Bett gezogen und ihn nicht gehen lassen hast.« »Oh, Gott«, murmelte ich. Die Blondhaarige sah mich nun zufrieden lächelnd an und machte mir den Weg frei. Während ich an ihr vorbei ging, fügte sie hinzu: »Keine Sorge, er ist schon gegangen.«

Nach dem Frühstück musste ich meinen Kopf frei bekommen, also zog ich mich um und ging Joggen.
Einige Minuten später, in denen ich mit Musik über Kopfhörer vor mich hin joggte, kam ich am Park an. Hier war ich nicht mehr von den Schatten der Gebäude vor der Sonne geschützt. Noch stand sie zwar nicht hoch, dennoch brachte mich die Wärme zum Schwitzen. Ich war froh, mich für ein weißes Tank-Top statt ein schwarzes T-Shirt entschieden zu haben. Ansonsten müsste ich jetzt eine Pause einlegen. Da dies aber nicht der Fall war, lief ich bis zum anderen Ende des Parks und ließ dabei meinen Blick schweifen. Einige Familien hatten sich in das saftig grüne Gras in die Schatten der Bäume niedergelassen, picknickten und unterhielten sich. Auch liefen einige Hunde auf der Wiese rum und spielten. Manche von ihnen sahen mich für Einen Moment neugierig an, widmeten ihre Aufmerksamkeit aber dann wieder ihren Spielkameraden.
Nachdem ich am Ende des Parks angekommen war, verließ ich diesen und joggte wieder nach Hause.
Auf dem Weg kam ich an einer Eisdiele vorbei. Spontan beschloss ich, mir ein Eis zu kaufen, weshalb ich das kühle Innere des Gebäudes betrat und mich in die Reihe stellte. Während ich wartete, schaltete ich die Musik ab, nahm meine Kopfhörer aus den Ohren und hängte mir diese um meinen Nacken. Bis sich die Kinder an der Theke endlich entschieden hatten und es weitergehen konnte, verbrachte ich die Wartezeit damit, mich umzusehen. Dabei fiel mir auf, dass die Tische im Inneren, im Gegensatz zu den draußen, überraschend leer waren.
Schräg vor mir saß eine kleine Gruppe aus drei Leuten, welche bezahlten und nun aufstanden. Der Mann, der dem Pärchen gegenüber saß, sodass ich nur seinen Rücken sah, drehte sich um, wodurch ich feststellte, dass ich ihn kannte. Er  war derjenige, den ich heute am wenigsten sehen wollte. Kurz bevor ich mich wegdrehen und hoffen konnte, dass er mich nicht sah, geschah genau dieses. Er hielt inne, als er den Stuhl an den Tisch schieben wollte, wobei sein Blick an mir hängen blieb.
Ich bereute es, mich spontan für ein Eis entschieden zu haben.
Nach einem kurzen Räuspern drehte ich mich wieder zu der Theke, da ich nun endlich an der Reihe war.
Nachdem ich meine Bestellung entgegengenommen und bezahlt hatte, war die Gruppe bereits gegangen.
Dachte ich jedenfalls, bis ich wieder ins Warme trat. Der Dunkelhaarige hatte sich von der Gruppe gelöst, worauf diese etwas weitergegangen war, während er an der Wand angelehnt auf mich gewartet hatte. Ich wollte so tun, als hätte ich ihn nicht gesehen und einfach weitergehen, jedoch stellte er sich mir in den Weg und sprach mich an. »Jonathan, können wir kurz reden?« Als ich zur Antwort nickte, fragte er: »Erinnerst du dich noch an gestern?« Schlagartig stieg mir die Röte ins Gesicht, was ihm als Antwort zu reichen schien. »Wir müssen da-« »Hey, Jonathan!«, unterbrach ihn plötzlich Hope, die spontan hier aufgetaucht war und mich nun von der Seite umarmte. Überfordert versuchte ich mein Eis zu beschützen, indem ich es von ihr weghielt und antwortete ihr verwirrt: »Hey?«

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⏰ Letzte Aktualisierung: Oct 12, 2022 ⏰

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