Ready to Race (Fabio Quartararo FF)

Runde 5

Am nächsten Morgen wache ich total entspannt und ausgeruht auf. Es hat wirklich gut getan Fabio alles zu erzählen. Ihm gegenüber kann ich total offen und ehrlich sein, ich bin echt froh ihn jetzt als Teil meines Lebens zu haben. Nachdem ich genug über Fabio nachgedacht habe, stehe ich auf und mache mich fertig. Ich entscheide mich für eine hellblaue skinny Jeans und ein einfaches schwarzes Top, meine Haare binde ich zu einem messy Dutt zusammen. Schminken tue ich mich heute nicht da wir eh den ganzen Tag mit aufbauen und streichen zu tun haben. Bevor ich mich auf den Weg zum Frühstück mache, schlüpfe ich noch schnell in meine roten Converse.

"Guten Morgen" rufe ich im SingSang während ich die Küche betrete und gebe Francesca und Valentino jeweils einen Kuss auf die Wange. Die anderen zwei Herrschaften scheinen noch zu schlafen, also nehme ich mir in aller Ruhe eine Tasse Kaffee und setze mich an den Tisch. "Alles gut bei dir?" fragt Valentino und mustert mich skeptisch. Etwas verwirrt über diese Aussage frage ich "Ja warum soll denn nicht alles gut sein?" Francesca die hinter Vale steht grinst wissend. "Du bist so gut gelaunt, dass bin ich gar nicht von Dir gewohnt so am frühen Morgen. Aber es ist schön Dich so zu sehen." meint Vale, "leider habe ich eher weniger erfreuliche Nachrichten. Und eigentlich will ich es dir gar nicht sagen wenn du so gute Laune hast." Mit den Worten "So schlimm kann es schon nicht sein." fordere ich ihn zum weiter reden auf. Nach einem kurzen Seufzen fängt er an zu erzählen "ich hatte dir doch von dem Event erzählt, was hier statt finden soll, mit den MotoGP Fahrern von Ducati und Yamaha. Die Fahrer sollten alle her kommen und für 3 Tage hier bleiben und wir fahren ein kleines Rennen hier. Ich habe da vielleicht etwas falsch verstanden." Ich ahne schon das schlimmste und mein Verdacht bestätigt sich sofort als er die nächsten Worte ausspricht "Es werden nicht nur Ducati und Yamaha Piloten sein, sondern alle MotoGP Fahrer, auch Honda. Und da ich das nicht wusste hatte ich zugesagt, dass alle Fahrer hier schlafen können. Hätte ich das gewusst hätte ich dem nicht zugestimmt." "Ist schon okay. Ich werde es überleben. Schau nur, dass er möglichst weit von mir weg bleibt, dann ist alles gut." unterbreche ich seinen Redefluss. Es wird zwar nicht leicht, aber an der Strecke muss ich ihn auch immer ertragen, da schaffe ich das hier auch.

Gerade als wir fertig mit unserem Gespräch sind betritt Fabio und kurz danach auch Maverick die Küche. Sie setzen sich auf die Stühle rechts und links von mir und fangen sofort an zu essen. Wir unterhalten uns über alles mögliche und unter anderem auch über das Event. Ich erfahre, dass die restlichen Fahrer heute Abend anreisen, morgen das Rennen und Abend eine Party statt finden soll und das wir dann alle gemeinsam Donnerstag nach Barcelona fahren. Nachdem wir noch alles geplant haben wie es ablaufen soll machen Fabio und ich uns auf den Weg in mein Reich um dort endlich mal fertig zu werden. Das Streichen vom Wohnzimmer dauert mit Abkleben und allem drum und dran noch ca. 2 Stunden und es landet teilweise mehr Farbe auf uns, als an den Wänden. "Du hast da etwas Farbe an der Wange" meint Fabio lachend und zeigt mir ins Gesicht. Ich nehme mir ein küchentuch und versuche damit die Farbe weg zu wischen, was aber ohne Spiegel nicht so wirklich klappt.

"Warte ich helfe dir." sagt Fabio der meinen kläglichen Versuch amüsiert beobachtet hat. Er nimmt mir das Tuch aus der Hand und streicht mir damit ganz vorsichtig über die Wange "So fertig, jetzt siehst du wieder wunderschön aus." spricht er leise während er das Tuch langsam sinken lässt. Wir stehen so nah beieinander, dass ich seinen Atem auf meiner Haut spüren kann. Seine Hand liegt inzwischen wieder auf meiner Wange und er streift sachte mit seinem Daumen über diese. Wir kommen uns immer näher, doch kurz bevor sich unsere Lippen berühren können stoppt er. Er schaut mir tief in die Augen, so als Suche er nach einer Antwort ob er mich küssen darf. Auch wenn ich kurz mit mir selbst ringe nehme ich all meinen Mut zusammen und schließe die letzte Lücke zwischen uns. Es ist kein langer oder besonders leidenschaftlicher Kuss, es ist kein Geknutsche und es gibt keinen Zungenkontakt, aber es ist ein Kuss mit einer ganzen Menge Gefühlen. Dieser Kuss war für uns beide unglaublich wichtig und er war grandios. Vorsichtig lassen wir wieder ein Stück voneinander ab, lösen uns aber nicht aus der Umarmung. Obwohl dieser Kuss wirklich toll war merkt man Fabio eine leichte Anspannung an. "Was ist los?" frage ich leicht verunsichert. "Geht dir das auch nicht zu schnell? Ich meine ich will mich nicht beschweren dieser Kuss war unglaublich, aber wenn du noch nicht soweit bist..." mit einem weiteren kurzen Kuss unterbreche ich ihn.

"Es war perfekt." sage ich nur knapp dazu, was ihn zu beruhigen scheint. Ich weiß nicht woher mein plötzlicher Sinneswandel kommt. Jedes Mal wenn ich die letzten 2 Jahre nur an einen Kuss gedacht habe ist mir schon schlecht geworden. Aber bei Fabio ist es anders, ich habe diesen Kuss wirklich genossen. Allgemein hat er mir jetzt schon in vieler Hinsicht weiter geholfen meine Ängste los zu werden. "Auch wenn ich gerne noch länger mit dir hier so stehen würde, sollten wir langsam mal weiter machen, dass wir fertig sind bevor die anderen kommen." kommt es nach einer Weile von Fabio. Leider hat er damit recht und so machen wir uns an die Arbeit alle Möbel im Wohnzimmer aufzubauen. Nach getaner Arbeit lassen wir uns erschöpft auf die Couch fallen. "Ich kann nicht mehr." sage ich erschöpft "nur gut, dass wir endlich fertig sind." mit diesen Worten kuschel ich mich etwas an ihn heran und genieße einfach nur die Ruhe und Wärme die er ausstrahlt.

Ich muss verrückt sein, anders kann ich mir nicht erklären, wie ich 2 Jahre ohne großen Körperkontakt auskommen konnte, diesen Mann neben mir aber eigentlich gar nicht mehr loslassen will. Leider müssen wir, denn bis jetzt weiß außer uns niemand, dass wir ein Paar sind. Die nächsten Tage müssen wir noch viel vorsichtiger sein. Es werden eine Menge Presseleute hier unterwegs sein und ich habe keine Lust denen eine große Story zu liefern. Vorallem möchte ich nicht, dass Vale es weiß. Nach dem letzten Mal, wo ich etwas mit einem Fahrer hatte, ist er nicht so besonders gut drauf wenn er mich mit einem Fahrer sieht. Aber das Alles kriegen wir irgendwie hin. Mit einem Seufzen richte ich mich langsam wieder auf "Wir sollten wohl mal duschen gehen bevor die anderen hier auftauchen." sage ich da wir beide immernoch mit Farbe bekleckert sind.

Eine Stunde später sitze ich frisch geduscht und gestylt auf der Terrasse. Die ersten Fahrer sind schon eingetroffen, die vom Honda Team zum Glück noch nicht. Auch wenn ich aus Manager-Sicht echt froh über solche Events bin, da sie einfach extrem gut bei der Presse ankommen, habe ich echt keinen Bock auf diesen einen Menschen. Aber es sind nur 3 Tage und für die Jungs halte ich das aus, ohne Drama, ohne Panik. Ich unterhalte mich gerade mit Jack, Fabio und Maverick, als Vale raus kommt. Er kommt zu mir und legt mir die Hände auf die Schulter bevor er sagt "Ich habe gerade einen Anruf vom Portier bekommen, die Honda Jungs sind gerade rein gefahren." keine 3 Minuten später hält der schwarze Jeep, mit den komplett dunkel getönten Scheiben auf dem, der Terrasse gegenüberliegenden Parkplatz an. Valentino und Maverick haben sich so hingestellt, dass es nicht direkt auffällt das ich auch mit draußen sitze. "Danke für die Einladung Vale" begrüßt Marquez ihn freundlich und danach alle anderen anwesenden. Nachdem auch Takaaki alle begrüßt hat bietet Maverick sich an den beiden ihre Zimmer zu zeigen.

Als sie aus dem Blickfeld verschwunden sind lässt Vale sich neben mich fallen und legt einen Arm um meine Schulter "Alles gut?" flüstert er mir zu. "Mach dir keine Sorgen. Ich schaffe das schon irgendwie." antworte ich ihm, auch wenn ich selber nicht so überzeugt davon bin. Er verstärkt den Druck von seiner Umarmung und ich kuschel mich änger an ihn. Es tut gut zu wissen, dass ich so viele Leute, die auf mich aufpassen, an meiner Seite habe. Mit ihnen gemeinsam kann ich alles schaffen. Der restliche Abend verläuft weitest gehend ruhig. Nachdem endlich alle da waren haben wir mehrere Pizzen kommen lassen und den Abend gemütlich ausklingen lassen. Gegen 22 Uhr entscheiden sich die meisten dafür langsam ins Bett zu gehen um fit für den kommenden Tag zu sein. Auch ich mache mich auf den Weg in mein Reich, aber so richtig wohl fühle ich mich heute hier nicht.

Silia:
Kannst du irgendwie unauffällig her kommen?

Wenige Sekunden später habe ich schon die Antwort und kurz darauf streckt Fabio seinen Kopf zur Tür rein "Alles gut?" fragt er besorgt, nachdem er leise die Tür wieder geschlossen hat und sich zu mir auf die Couch gesetzt hat. Ohne auf seine Frage einzugehen stelle ich meine eigentliche Frage "Kannst du heute Nacht vielleicht hier bei mir bleiben?" "Natürlich, wenn du dir wirklich sicher bist, dass du das willst, bleibe ich so lange du willst." antwortet er und zieht mich in eine Umarmung. "Danke" flüstere ich an seiner Brust. So liegen wir noch eine Weile bevor mir so langsam die Augen zu fallen. "Wir sollten ins Bett gehen." bemerkt Fabio nachdem er meine Müdigkeit mitbekommen hat. "Ich zieh mich kurz um und schminke mich ab. Wenn du magst kannst du schon mal ins Schlafzimmer gehen." sage ich zu ihm bevor ich mich auf den Weg ins Badezimmer mache. "Ist es für dich okay, wenn ich nur in Boxershorts schlafe?" fragt Fabio mich in dem Moment in dem ich das Schlafzimmer betrete. "Ja ist okay." antworte ich ihm und kuschel mich sofort mit unter die Decke und an ihn ran. Da ich etwas an habe macht mir die Berührung seiner nackten Haut nichts aus. Wir geben uns noch einen gute Nacht Kuss bevor wir seelenruhig aneinander gekuschelt einschlafen.