Sixty-three

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"Gute Neuigkeit, du bleibst der unbesiegte Champion Sam. Auch wenn es wirklich ziemlich knapp war", verkündete Markus schließlich und klopfte meinem Dad auf die Schulter, Milan neben mir sackte ein wenig in sich zusammen. Auch ich war ein wenig enttäuscht von dem Ergebnis, doch ich versuchte es mir nicht anmerken zu lassen, denn Milan sollte sich nicht schlecht fühlen.

Mein Braunäugiger zog sich die Handschuhe aus und fuhr dann mit seiner rechten Hand durch seine feucht glänzenden, schwarzen Wellen, ehe er sich mir zuwandt. "Ich schätze, wir sollten den Fight besser sein lassen." Ich zuckte niedergeschlagen mit den Schultern. Der Club war also verloren, wir hatten keinen Boxer der uns das Geld beschaffen könnte-

"Unsinn", brummte mein Dad von der Seite und unser beider Blicke huschten zu ihm, "Du wirst antreten. Was kannst du schon verlieren?"

"Meinen Stolz?"

"Blut", fügte ich ernst hinzu und ignorierte Milan, der die Augen verdrehte.

Ben und Markus lachten leise, doch mein Vater winkte bei meiner Aussage nur ab und sah Milan an. "Wenn du antrittst, kannst du nichts verlieren, denn egal wie es ausgehen sollte, du gewinnst immer an Erfahrung. Aber wenn du dich aufgrund eines Rückschlags weigerst etwas zu tun, dann kommst du im Leben nicht weiter. Merk' dir das."

Ich sah meinen Freund an, der wirklich über die Worte meines Vaters nachzudenken schien und langsam nickte.

"Ich muss dann wieder los ihr zwei. Das war ein großartiger Kampf, gut gemacht", meinte mein Vater und klopfte Milan anerkennend auf die Schulter, dann lächelte er mich an, "Und zwar ihr beide."

"Danke", murmelten wir beide gleichzeitig und Milan schenkte mir ein breites Grinsen, das ich stolz erwiederte. Sein Arm legte sich um meine Taille und er zog mich ein wenig dichter an seinen Körper, was ich gerne zuließ.

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"Sag mal, arbeitet dein Dad eigentlich neben dem Club noch irgendwo anders?", fragte mich Milan spät am Abend, als wir beide gerade dabei waren unsere benutzten Trainingsutensilien wieder aufzuräumen. Wir beide waren die letzten im Club, die meisten waren schon vor einer Stunde verschwunden weil entweder Frau oder Freundin mit dem Essen warteten.

Ich runzelte verwirrt die Stirn. "Nein, zumindest nicht dass ich wüsste. Wieso fragst du?"

"Eigentlich nur weil ich neugierig bin", meinte er und ächzte leise, als er den schweren Boxsack gegen den zwanzig Kilo leichteren austauschte. Wir mussten auf ein höheres Gewicht umsteigen, da Milan die leichten immer gegen die Wand geschlagen hatte, und ich hatte wirklich keine Lust noch ein Loch zuspachteln zu müssen.

"Du meinst, weil er immer wieder völlig überraschend verschwindet und nie anwesend zu sein scheint?"

Er schenkte mir einen entschuldigenden Blick. "Ähm, ja. Nur wollte ich es nicht so direkt ausdrücken."

Ich winkte ab und rollte seine Bandagen auf. "Schon gut. Ich würde wirklich auch zu gerne wissen, wohin er wirklich verschwindet. Seine Ausrede von wegen, er würde nur einem Kumpel helfen, glaube ich nämlich kein bisschen." Leise seufzte ich, ehe ich den Kopf schüttelte und meinen Freund dabei beobachtete, wie er die Handpratzen in den Schrank warf. "Wegen dem Fight nächste Woche... Du sollst wissen, dass ich dir keine Vorwürfe mache, wenn du nicht teilnehmen willst."

Mein abrupter Themenwechsel schien ihn kurz zu überfordern, doch schließlich nickte er leicht lächelnd. Milan kam zu mir und stand nun direkt vor meiner Wenigkeit. "Ich hoffe eher du machst mir keine, wenn ich trotzdem teilnehmen will."

Grand Mal - Break your chainsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt