Geschenk

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Marcs Pov

Jemand hatte uns verraten. Es gab keine andere Erklärung dafür warum meine Großmutter und der ganze beschissene Rat vor meiner Tür stand. Ich konnte sie riechen. Sie hatten es noch nicht gewagt das Haus zu betreten.

Ich glaube ich war noch nie in meinem Leben so wütend gewesen. Mein ganzer Körper vibrierte. Mein Rudel spürte es, ich konnte sie knurren hören. Ich riss die Badezimmertür auf.

"Marc, rede mit mir!"

Antonia versuchte mit mir Schritt zu halten als ich in die Küche stapfte. Sie standen alle nur da, angespannt, bereit zu töten.

"Der Rat ist wieder da. Sie wissen dass das Rudel auf dich hört. Ich weiß nicht wer geredet hat."

Es fühlte sich an wie ein Eimer kaltes Wasser. Es dauerte ein paar Momente bevor ich bemerkte dass ich gerade Antonias Schock fühlte.

"Was bedeutet dass? Was will der Rat?"

"Ich weiß es nicht. Aber ich glaube sie werden versuchen Serena weg zu nehmen. Also musst du jetzt..."

Ich stockte mitten im Satz. Antonias Rage war wie ein Schlag im Gesicht. Verdammt, diese Frau hatte echt keine Kontrolle über ihre Gefühle. Ich musste meine ganze Konzentration darauf lenken das Rudel unter Kontrolle zu kriegen. Sonst hätten sie die sechs Werwölfe vor meine Haustür zerfleischt. Dies bedeutete jedoch dass ich keine Kapazität dafür hatte Antonia vor ihrer eigenen Dummheit zu retten. Mit Horror musste ich zugucken wie sie die Tür aufriss und auf die Ratsmitglieder los ging wie eine Furie.

"Ich hab euch Kaffee gegeben ihr Scheißer und ihr wollt versuchen mir meine Tochter wegzunehmen?!"

Philip, der sich von niemanden außer Fassung bringen ließ zuckte zurück.

"Antonia...."

"Nein! Ich rede nicht mir dir!"

Plötzlich wurde es unheimlich still. Ich bekam Augenkontakt mit meiner Großmutter die mit dem Rat stand. Sie sah genau so geschockt aus wie ich mich fühlte.

"Was...was hast du getan?"

Ich sollte wirklich stolz auf mich sein. Es gab weniges was meine Großmutter wirklich schocken konnte.

"Sie ist ein Mensch..."

Antonia fletschte die Zähne.

"Wenn du etwas zu sagen hast dann rede mit mir du Schlampe!"

Okay. Alles klar. Antonia hatte absolut ihren Verstand verloren. Aber meine Großmutter griff nicht an. Sie sah aus als wäre sie gerade gegen eine Wand gelaufen.

Augustus trat vor. Sogar in ihrer Rage war Antonia klug genug ihn nicht anzugreifen. Er war älter als die meisten Bäume im Garten, seine Augen waren hart.

"Wir sind nicht hier um deine Tochter weg zu nehmen, liebste Antonia."

Mir fiel die Kinnlader herunter. Hauptsächlich weil dieser Werwolf noch nie zu irgendeinem Lebewesen nett gewesen war. Aber er schie Antonia zu mögen. Was mir echt Sorgen machte.

"Ellen, beruhige dich."

Befahl er meine Großmutter. Sie knurrte leise, zog sich jedoch zurück. Antonia senkte die Schultern leicht, der Druck und die Wut meines Rudels nahm ab.

"Wir bringen dir ein Geschenk, Antonia."

Ich wusste sofort was seine nächsten Worte sein würden. Eine Welle von Gefühlen und Gedanken schwappte über mich, aber ich konnte nichts sagen. Ich starrte nur. Mein Rudel jaulte verwirrt.

"Der Rat hat beschlossen meine liebste Antonia dich zu einem von uns zu machen. Wir werden dir das Geschenk des Bisses machen."

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Königin ohne KroneWo Geschichten leben. Entdecke jetzt