Mutation || Yoonmin||

4❜

Öder Schulalltag

Jimin

Ich betrat das Schulgebäude. Hätte meine Mom mich heute morgen nicht nochmal ins Zimmer geschickt, damit ich mir was anderes anziehen, wäre ich heute mit Jogginghose in die Schule gekommen. Schule stresste bereits und dabei hatte diese noch nicht mal richtig begonnen.

Ich seufzte und setzte mich in meinen Politikkurs. Ich war knapp dran, weshalb unsere Lehrerin kurz danach den Raum betrat.
«Zwei Minuten, dann beginnt unser Unterricht.» teilte sie uns mit.

Ich holte mein Handy hervor und schrieb in die Gruppe, in der Taehyung gefragt hatte, welchen Tisch wir uns dieses Schuljahr nehmen sollten. Ich schrieb, dass es mir egal sei und ging dann auf den Chat mit Yoongi.
Der Gute hatte mir heute Morgen sofort geschrieben, was ich unglaublich süß fand.
Wir hatten gestern zum Glück noch Nummern ausgetauscht.

Ich lächelte vor mich hin, bis sich jemand neben mich setzte. Ich steckte mein Handy in meine Jackentasche und lehnte mich zurück.
Mein Banknachbar starrte mich an. Ich hob den Kopf und begann blöd zu grinsen.

«Yaaa du hier?!» fragte ich fröhlich.

«Naaa du Spast?!» quietschte mein Banknachbar Hoseok und wir fielen uns laut quietschend in die Arme.

«Was müssen Schwuchteln immer so laut sein?» seufzte irgendjemand Männliches aus der letzten Reihe.

«Halt's Maul, im Bett findest du es geil, wenn man laut ist!» zickte ein Mädchen aus dem Kurs den Typen an und alle Mädels und natürlich Hobi und ich lobte sie durch lautes Jubeln und Klatschen.

Unsere Lehrerin erhob sich und klatschte in die Hände. «Ruhe bitte! Wir fangen an.»

Hobi und ich drehten uns nach vorne und begannen halbwegs zuzuhören.
«Eyy ich hab gesehen du hast Yoongi an der Angel?» fragte Hoseok und zwinkerte. «Ein heißer Feger, wenn du mich fragst!»

«Und was einer! Glatt zum Verlieben. Boyfriend material.» stimmte ich ihm zu.

«Hast du ihn also bald?» fragte mein Sitznachbar aufgeregt. Doch ich schüttelte seufzend den Kopf. «Darum geht es nicht...»
Hoseok war sofort ganz Ohr. «Aha...da kommen wir dem Kern näher! Um was geht es?»

Ich kratzte mich am Hinterkopf. «Komm Chimchim, du kannst mir vertrauen, du Spast. Sandkastenfreunde trauen einander, richtig?» - «Hobi, wir kennen uns drei Jahre.» - «Und haben auch schon zusammen Sandburgen gebaut!»

Ich kicherte und nickte dann. «Das war in Minecraft du Idoit, aber gut...ich sag es dir. Da gibt es diesen Typen. Spielt ebenfalls Basketball, ein richtiger Hottie. Hobi, not gonna lie, aber der Typ sieht sogar beim Schwitzen heiß aus! Und er geht neuerdings auf unsere Schule.»

Ich geriet ins Schwärmen und ich fühlte schon die Schmetterlinge in meinem Bauch umher flattern. «Und? Das ist noch mehr!»

Meine Laune sank wieder. «Naja...der Typ ist wohl straight, denn er hat Ryujin die Zunge in den Hals gesteckt.» - «Aishhh...diese straighten Jungs...» seufzte Hobi und ließ sich langsam nach hinten sinken. «Und du kleiner Schlingel machst dich jetzt an Yoongi an, um an ihn heranzukommen? Tztztz Jiminie-Baby du enttäuschst mich nie! Eine Bitch durch und durch!» Ich deutete ihm an leise zu sein, denn Hwang Hyunjin saß garnicht weit von uns entfernt.

Hoseok grinste und klopfte mir auf die Schulter. «Ich bin bei dir. Mal sehen, wo ich helfen kann, hm?» flüsterte er zwinkernd. «Uff lass das, Taehyung und Jungkook sind da auch schon mit Eifer dabei.» - «Ah, ah,ah! Ich - mein Lieber - ich habe keinen Boyfriend, den ich alle zwei Minuten abschlecke.»

«Die beiden sind nicht zusammen.» - «In Gedanken schon und da schlecken sie sich bestimmt auch dauernd ab, so wie die sich angucken. Aber zurück zu dir. Lass mich dir helfen.»

Ich pustete mir meine vorderen Haare aus der Stirn und sah ihn skeptisch an. Unsere Lehrerin räusperte sich. «Ich bitte die beiden Herren der mittleren Reihe aufzupassen!»

Hoseok und ich sahen nach vorne und nickten.
«Lass das später im Training besprechen.» murmelte ich und griff nach einem Stift.

Der Rest des Tages zog sich wie Kaugummi. Außer der letzten Stunde. Da hatten wir nämlich Sport. Ich war durchgängig nervös, jedoch schenkte er mir nicht eine Sekunde Aufmerksamkeit. Das frustrierte mich so sehr, besonders, weil Ryujin auch in unserem scheiß Kurs war und er ihr dauernd auf den Arsch glotzte.

Meine Lippe hatte ich am Ende der Stunde fast komplett durchgebissen und sie blutete teilweise, so sehr nervte mich diese ganze Situation. Mein Herz versetzte mir dauernd einen Stich, wenn er sie ansah. Ich blieb in der Halle sitzen, als alle sich umziehen gingen, da ich gleich noch Tanztraining hier hatte.

Ryujin kam bei mir vorbei und sah mich besorgt an. «Alles okay? Deine Lippe blutet.» sagte sie und kniete sich vor mich. Wie gerne hätte ich jetzt bissig geantwortet und sie verflucht. Ihr gesagt wie nervig und scheiße sie war! Und jetzt schien sie so nett und besorgt um mich.

Ich zwang mich zu einem Lächeln. «Nein, danke.» sagte ich. «Wirklich nicht? Ich hab Lipgloss dabei, sonst reißt sie noch mehr auf.» vor sie mir an.

Fick dich, Ryujin! Warum bist du so verdammt nett?!

«Nein, wirklich. Alles okay. Vielen Dank für dein Angebot.» sagte ich. «Ryujin!» hörte man und wir beide drehten uns um. Hyunjin stand am Ausgang der Turnhalle und streckte die Hand aus. Uff, und wie er da stand. Wie gern wäre ich jetzt zu ihm gelaufen und hätte seine Hand gegriffen.

Doch er meinte Ryujin, die auch sofort aufstand, sich von mir verabschiedete und zu ihm eilte. Er ergriff ihre Hand und gab ihr einen Kuss auf die Wange. Die beide verschwanden in Richtung der Kabinen.

Ich seufzte und ließ mich auf den Hallenboden sinken. Ich unterdrückte die Tränen und ignorierte den Kloß in meinem Hals, der mir die Luft abzuschnüren schien. Das Atmen wurde schwerer, weil mein Herz plötzlich viel mehr zu wiegen schien.

Ich strich mir durch die Haare. Dieses Schuljahr würde die Hölle werden.