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Sonnenuntergang

Jimin

Wir aßen Kimchi mit Reis und Suppe. Etwas sehr alltägliches in Korea, aber mit Yoongi war es einfach anders. Was soll ich es noch weiter erklären? Es war wunderschön gewesen. Wir verließ das Gebäude händchenhaltend. Die Sonne ging unter und ich blieb einfach stehen.

Yoongi bemerkte es sofort und drehte sich zu mir um. «Gucken wir den Sonnenuntergang an?» fragte ich ihn. Yoongi sah in die gezeigte Richtung. «Natürlich, komm ich hab auch schon eine Idee wo.»

Ich hüpfte zu ihm und folgte ihm. Er sperrte sein Auto auf und öffnete die hintere Tür. «Aufs Dach?» fragte ich und Yoongi nickte.  Ich kletterte hinauf und Yoongi kam mir nach. «Magst du lieber Sonnenuntergänge oder Sonnenaufgänge?» fragte ich ihn und legte meinen Kopf auf seine Schulter.

«Hmmm...ich glaube Untergänge finde ich besser. Sonnenaufgänge verbinde ich mit frühem Aufstehen und das ist nicht wirklich mein Ding.» erzählte mir Yoongi. Ich lächelte und sah zu ihm auf. «Du kannst es dir ja auch leisten auszuschlafen.»

«Stimmt schon, ja. Meine Eltern sind da aber dennoch hinterher, weshalb ich auch in ihrem Café arbeiten muss.» seufzte Yoongi und legte einen Arm um mich. «Ich sollte deine Mutter mal anrufen.» sagte er plötzlich. Ich sah ihn verwirrt an.
«Meine Mutter?» Yoongi nickte und antwortete:«Klar. Sie soll sich auf keinen Fall sorgen.»

Er tippte auf seinem Handy herum und hielt es sich ans Ohr. «Hallo Frau Park....ja uns geht es gut- nein, nein wieso sollte ich?......Naja die Idee fand ich dann doch zu voreilig. Ja klar, er sitzt neben mir. Wo? Naja wir sehen uns den Sonnenuntergang an. Klar...dein Mom will mit dir reden.»

Ich ergriff sein Handy und sah ihn unsicher an, bevor ich mir das Telefon ans Ohr hielt. Seit wann sind die beiden so gut? «Hey Mom?» - «Jimin! Schatz!
WAS MUSSTE ICH DA HÖREN?»

«Was?! Ich hab nichts falsch gemacht?» - «Von wegen! Hört Yoongi zu?!» Ich warf ein Blick zu Yoongi. «Ehh nein?»
«Du mein Lieber, gehst heute mit ihm nach Hause und schläfst dort. Und wenn ihr nicht bis morgen zusammen seid, schmeiß ich dich raus!»

«Mom! Was ist das denn für eine Drohung?! Du kann mich doch nicht zwingen.» - «Doch, wenn du blind bist schon. Der Kerl würde so einen perfekten Ehemann abgeben und du schiebst ihn immer von dir! Seine Eltern haben so gute Arbeit geleistet und du bist dir deiner dämlichen Gefühle nicht sicher.»

«Mom....» - »Nichts Mom!! Ich hab deinen idiotischen Vater damals blind vor Liebe geheiratet, war mir 100% sicher, dass das was wird,  und siehe da: ich hasse ihn und stehe auf Frauen. Also kannst du dich auch auf eine Beziehung einlassen und du hast sogar Gefühle für ihn.»

Ich seufzte, meine Mom war echt kompliziert. Besonders liebte sie es, sich in alles einzumischen. «Mom, ich war mir bei dem ganzen selbst schon fast sicher, aber danke. Ich gebe dich nochmal an Yoongi.» Ich reichte das Handy zurück. Ich zog meine Knie an und schlang meine Hände darum. Warum musste meine Mom nur so sein?

Jetzt stand ich nur unter Druck. Dabei wollte ich Yoongi heute wirklich von meinen Gefühlen erzählen. Ich war mir schließlich sicher, dass ich mich in ihn verliebt hatte. «Okay, natürlich. Bis morgen.» Yoongi legte auf. Ich sah schüchtern zu ihm. «Tut mir leid....sie ist ziemlich unentspannt in letzter Zeit. Sie sieht Seulgi vermutlich zu selten.»

Yoongi kicherte und strich mir durchs Haar. «Sie meinte, dass das Haus schon abgesperrt sei und sie zu faul ist die Tür zu öffnen, wenn du kommst. Deshalb sollst du bei mir übernachten.» Ich rollte mit den Augen. «Ach...meine Mom...» seufzte ich.

«Ich glaub sie mag mich.» sagte Yoongi und sah zum Horizont. «Natürlich, wenn es nach ihr ginge würden wir morgen heiraten.» ich kicherte über die Idee.
«Würdest du ein Kleid tragen?» fragte Yoongi. Ich überlegte. «Vielleicht, aber dann nur für dich.» antwortete ich.

Wir lachten und Yoongi griff nach meinem Kinn. Er gab mir einen Kuss, den ich sofort erwiderte. Wir legten unsere Stirnen aneinander und Yoongi fuhr mir sachte mit seinem Finger über die Unterlippe. Ich lächelte. «Ich mag dich Yoongi. Sehr, sehr. So sehr, dass ich mich vielleicht in dich verliebt habe...» meine Stimme wurde immer leiser und ich kniff meine Augen zu.

Yoongi löste sich von mir und lachte. Dann zog er mich in eine Umarmung. «Ach mein Jiminie...ich freue mich, dass du mich magst.» - «Ich mag dich nicht nur...»murmelte ich. Yoongi strich mir über den Hinzerkopf. «Natürlich, ich liebe dich auch.»

Ich drückte mich von Yoongi. Er wollte etwas sagen, doch ich hielt ihm den Finger auf den Mund. «Ich liebe dich Yoongi. Das sollst du wissen. Von ganzem Herzen. Und heute hatte ich wirklich Angst, dass ich es vielleicht doch nicht tue. Doch ich bin mir sicher, dass ich Gefühle für dich habe. Egal was du machst, ich fühle ein Kribbeln im Bauch, das gar nicht mehr aufhören will. Das solltest du wirklich wissen. Es tut mir wirklich leid, dass du so lange auf mich warten musstest. Ich bin wirklich schwierig und eine Dramaqueen noch dazu. Und ich hab jetzt ziemlich oft wirklich gesagt, aber trotzdem hoffe ich, dass wir zusammen kommen können.»

Ich biss mir auf die Unterlippe und sah Yoongi nur kurz in die Augen. Dieser grinste breit über meine Worte, löste meine Unterlippe von meinen Zähnen und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
«Ich liebe dich. Und das nicht erst seit gestern. Ich kenne dich Jiminie. Um ehrlich zu sein schon ziemlich lange. Seit dein Bruder bei mir trainiert, bist du mir aufgefallen. Deshalb bin ich mir wirklich sicher, also: Willst du mit mir zusammen kommen?»

Mutation || Yoonmin||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt