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Romantik

Jimin

Wir fuhren aus der Stadt heraus, bis wir an einem Wanderweg halt machten. «Wirklich? Wir wandern?» fragte ich und lachte. «Klar, da gibt es einen See im Wald, der schön ist.» Wir stiegen aus. Yoongi nahm einen Rucksack von der Rückbank und schulterte ihn.

Dann wartete er auf mich und streckte mir die Hand entgegen. Ich lächelte und ergriff diese schnell. Yoongi lachte über mein Verhalten. Wir gingen los durch den wunderschönen Laubwald, durch den die Sonne kaum durchkam, sodass es nicht zu heiß war.

Wir sprachen über belanglose Themen, aber alles war schön mit ihm. Egal, was er mir über sich erzählte, war mir wichtig zu wissen. Ich wollte ihn so gut kennen wie keiner ihn kannte.

Nach einer halben Stunde Fußweg kamen wir an besagtem See an. Yoongi setzte den Rucksack ab und zog eine Decke heraus. «Gehen wir schwimmen?» fragte ich und ließ mich auf die Decke sinken.

«Ich hab Sachen dabei, aber ich wusste nicht ob du im See schwimmen magst.» Yoongi sah mich erwartend an. Ich schon die Unterlippe vor und breitete die Arme aus. Yoongi sah verwirrt zu mir, kniete sich vor mich und umarmte mich.

«Alles Gut?» fragte er. Ich fuhr durch seine Haare. «Du bist so süß. Danke.» sagte ich. Yoongi lachte und ich wusste, dass er mit seinen Augen gerollt hatte. Er sah das als so selbstverständlich an, doch mir war es wichtig. Ich liebte diese kleinen Dinge, die er unbewusst tat.

Wir lösten uns. Yoongi wuschelte mir durch die Haare. «Du musst dich nicht dauernd für normale Dinge bedanken.» Ich legte den Kopf schief. «Du findest es normal, aber keiner ist so fürsorglich wie du.»

«Vielleicht will ich dich einfach nur beeindrucken und bin garnicht mehr so, wenn wir zusammen sind.» gab er zu bedenken. «Das glaub ich nicht. Und wenn es so wäre, dann könnte ich dich trotzdem nicht verlassen.»

«Wieso nicht? Du solltest jeden Typen verlassen, der dich nicht gut behandelt. Besonders dann, wenn er nur nett zu dir war, bevor ihr zusammen kamt.» Yoongi schien es ernst zu meinen, so wie er mich ansah.

Doch ich widerstand und schüttelte den Kopf. «Ich könnte dich aber nicht verlassen.» - «Solltest du aber.» - «Nein, ich würde es akzeptieren und mich daran anpassen.» - «Du sollst dich aber an keinen anpassen!»

Wir sahen uns an. Und es gab einen stummen Starrwettkampf. «Du solltest mich verlassen, wenn ich nicht gut zu dir bin.» wiederholte er. «Aber ich kann sowas nicht! Ich könnte es nicht. Niemals.» antwortete ich.

«Warum? Es würde dich umbringen.» fragte er. «Weil ich nicht ohne dich kann.» - «Aber es nur eine Beziehung, das ist kein Verprechen für immer. Du kannst nicht so an jemandem hängen. Besonders nicht, wenn er ein Arschloch ist.» Yoongi war wütend über meine Gedanken.

«Min Yoongi! Versteh doch, dass ich nicht ohne dich könnte! Wer würde denn sonst für mich da sein und mir solches Glück schenken wie du es tust!!» warf ich ihm an den Kopf. «Aber ich bin dann der Böse Jimin!» - «Egal! Ich könnte dich nie alleine lassen. Ich will nicht.»

Ich weinte los. Mich frustrierte es so sehr dass er nicht einsah, dass ich nicht ohne ihn konnte. Er bemerkte nicht wie besonders er für mich war. Er kannte seinen wahren Wert nicht und verkaufte sich unter diesem.

Yoongi umarmte mich und streichelte mir über den Kopf. «Dir soll doch einfach keiner weh tun, Jiminie.» flüsterte er. «Du dürftest es aber.» sagte ich. «Nein, keiner sollte es.» - «Das gilt auch für dich, weißt du? Deshalb könnte ich es nicht.»

Ich atmete zittrig aus. Yoongi wischte mir die Tränen weg. «Gehen wir schwimmen?» fragte er und ich nickte und lachte unter Tränen. Yoongi reichte mir meine Badehose. «Du warst bei mir Zuhause?» fragte ich. «Jap, dein Bruder hat die mir gegeben, nachdem er mir den Bikini deiner Mutter geben wollte.»

Ich schlug mir gegen die Stirn. «Uff Yeonjun ist so peinlich.» - «Mir gefiel der Gedanke, aber ich hab es deinetwillen nicht zugelassen.» Ich schlug Yoongi gegen die Schulter, doch stimmte in sein Lachen mit ein. Dann sah ich mich um. «Wo ziehen wir uns um?» fragte ich ihn.

«Ich hab meine Badehose schon an und du kannst dich ja im Gebüsch umziehen.»
schlug er vor. «Was? Damit ein Spanner, der da sitzt mich nackt sieht oder was?» erwiderte ich gespielt geschockt. «Welcher Spanner?» fragte Yoongi und sah sich um. «WER JIMIN NACHSPANNERT, DEM BRECH ICH DIE BEINE, VERSTANDEN?!» schrie er plötzlich, sodass ich mich zu Tode erschrak.

«Yahh! Hier sind Spaziergänger!» antwortete ich und hielt ihm den Mund zu. Yoongi lachte. «Jetzt ist das Gebüsch frei. Vielleicht schaut dir aber das ein oder andere Eichhörnchen zu.»

Ich rollte grinsend die Augen. Ich wickelte mir ein Handtuch um den Unterleib und gab Yoongi die beiden Entstücke in die Hand. «Festhalten!» befahlt ich. «Ay ay, Kapitän!» antwortete Yoongi und hielt mit der rechten Hand das Handtuch fest und legte sich die linke auf die Augen.

Ich lächelte und zog mich schnell um. «Okay, los gehts.» sagte ich und zog mein T-Shirt aus. Yoongi tat das selbe und folgte mir ans Wasser. Vorsichtig bückte ich mich und hielt meine Hand ins Wasser. Yoongi marschierte geradewegs hinein.

«Wie kannst du da einfach rein gehen ohne mit der Wimper zu zucken?» fragte ich und blieb wartend am Ufer. Yoongi drehte sich zu mir um. «Ich tue es einfach.» antwortete er und ließ sich unter Wasser sinken. Ich sah skeptisch in den kalten, aber klaren, blauen See.
Man merke an, Yoongi hatte sich weder lustig über mein Zögern gemacht, noch mich nass gespritzt.

«Fuck Min Yoongi, du bist einfach der perfekte Mann.» flüsterte ich und folgte ihm. Jeder sollte wie Min Yoongi sein. Obwohl nein, er war ein Individuum und ich konnte mir nicht vorstellen, dass jemand in der Welt auch nur annähernd so perfekt werden konnte wie Yoongi.

"Vielleicht unsere Kinder" - schoss es mir durch den Kopf. Schnell schüttelte ich diesen Gedanken ab. Man sollte nichts überstürzen, aber sein Kinder würden schon ziemlich perfekt werden.

«Willst du nicht ins Wasser, Jiminie?» fragte Yoongi. Es war garnicht vorwurfsvoll. Eher ein, wenn du nicht willst, dann machen wir was Anderes. Ich lächelte ihm zu. «Ich trau mich nicht, wenn du so weit weg bist.» schmollte ich.
Yoongi lachte und kam zu mir zurück.

«Hast du Angst vor Fischen?» fragte er. «Nein, aber ich finde sie eklig, wenn sie an mir herum schwimmen.» antwortete ich. «Sie haben viel zu viel Angst vor dir. Aber ich vertreibe sie, wenn du willst.» schlug Yoongi vor und drehte seine Arme unter Wasser. Ich lachte los und schwamm auf ihn zu.

«Yoongi der Fischvertreiber.» sagte ich und lachte. «Dein persönlicher Fischvertreiber, wenn ich bitten darf.» meinte Yoongi und lächelte. Wir schwammen ein paar Kreise im See und redeten miteinander. Eigentlich tat Yoongi dabei die ganze Zeit so, als würde er dauernd einen Fisch vertreiben müssen, was unglaublich witzig war.

Vor lauter lachen konnte ich am Ende garnicht mir schwimmen, sodass Yoongi mich ans Ufer ziehen musste. «Du wärst um ein Haar wegen Lachens im See ertrunken.» meinte er kopfschüttelnd, aber dennoch breit grinsend.

Ich sah ihn mit Lachtränen in den Augen und einem vor Lachen schmerzenden Bauch an. «Ich kann nicht mehr laufen.» murmelte ich und ließ mich ins Wasser fallen. «Wenn du den Rucksack nimmst, trag ich dich bis zum Auto.» schlug er vor.

«Ach Yoongilein. Du bist zu lieb, aber das kann ich dir nicht antun.» ich erhob mich und griff nach seiner Hand. «Mir reicht es, wenn du meine Hand hältst.» sagte ich. Yoongi nickte und strich mir vorsichtig die nassen Haare aus der Stirn.

«Bekomm ich einen Kuss?» flüsterte ich. Yoongi senkte seinen Kopf und verband unsere Lippen. Ich schlang meine Arme um seine Taille. Als wir uns lösten, beschloss ich ihm die Frage zu stellen, die mich schon lange beschäftigte.

«Das soll jetzt nicht blöd klingen, aber bist du immer so vorsichtig?» fragte ich und biss mir auf die Lippen. «Nein, eigentlich nicht. Ich will dich nur nicht überfordern und zu schnell sein.» antwortete er ehrlich. Ich legte meinen Kopf schief und grinste ihn an. «Süß.» sagte er und gab mir erneut einen kleinen Kuss auf die Lippen.

«Na komm, lass uns was Essen gehen.» meinte Yoongi und ergriff meine Hand. Wir packten die Sachen zusammen und gingen zurück zum Auto. Yoongi fuhr die Landstraße weiter und hielt nicht weit entfernt auf einem Parkplatz. «Eines der besten Restaurants in der ganzen Stadt, wenn du mich fragst.» sagte Yoongi und stieg aus.

Mutation || Yoonmin||Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt