„Ich muss vor dem Abendessen noch mit Albus sprechen.", sagte ich zu Emily.
„Dann sehen wir uns später.", erwiderte sie und verließ mein Zimmer. Ich stand ebenfalls auf und machte mich auf den Weg zum Gemeinschaftsraum der Slytherins. Diesen großen Raum wieder zu sehen, beunruhigte mich. Als ich das letzte Mal hier war, war ich noch in der Schule und mit Noah zusammen.
„Weiß jemand von Ihnen, wo Albus Potter ist?", fragte ich die Schüler im Gemeinschaftsraum und sie schüttelten den Kopf.
„Hier ist er nicht. Vielleicht sind er und Scorpius wieder in der Bücherei.", antwortete Maria Lester, die Vertrauensschülerin und ich bedankte mich. Ich verließ den Gemeinschaftsraum und machte mich auf den Weg zur Bücherei. Tatsächlich saßen Scorpius und Albus an einem Tisch in der Ecke und unterhielten sich angeregt.
„Ich störe euch nur ungern, aber ich müsste mit dir unter vier Augen sprechen, Albus.", sagte ich vorsichtig zu den beiden.
„Okay.", erwiderte Albus und folgte mir nach draußen.
„Kannst du mir sagen, was los ist? Ich habe gehört, dass du und Scorpius im Moment ständig zu spät kommt.", begann ich, "Bei mir kam es ja auch schon vor."
„Ich weiß.", sagte er ausweichend.
„Du weißt doch, dass du mir alles erzählen kannst, oder Albus?", fragte ich ihn und er nickte.
„Scorpius geht es im Moment nicht so gut, wegen seiner Mom und so. Du weißt ja."
Ich wusste, das war nicht die ganze Wahrheit, doch wenn er nicht bereit war es mir zu erzählen, wollte ich ihn nicht dazu zwingen.
„Nun gut. Könnt ihr zwei bitte schauen, dass das nicht mehr vorkommt? Professor McGonagall schreibt sonst an deinen Dad und ich glaube nicht, dass du das möchtest, oder?", mahnte ich und er schüttelte besorgt den Kopf, „Dachte ich mir schon. Scorpius Vater wird sie schreiben, ich konnte sie leider nicht davon abbringen."
„Danke, dass du es mir sagst, Tante Neyla.", sagte er und lächelte mich an, „Und danke, dass du immer für mich da bist. Ich habe dich lieb."
Er nahm mich in den Arm und meine Augen füllten sich mit Tränen. Sanft streichelte ich seinen Kopf.
„Immer doch, mein Kleiner. Das weißt du. Ich habe dich auch lieb und jetzt ab mit dir.", erwiderte ich liebevoll. Er nickte und rannte zurück zur Bücherei.
Albus war ein Schatz und wir verstanden uns schon immer sehr gut. Vielleicht weil wir beide ein bisschen die Außenseiter in der Familie waren. Ich schüttelte lächelnd den Kopf und begab mich noch für eine Weile an den See. Emily saß bereits dort und ließ sich die Sonnenstrahlen ins Gesicht scheinen. Als ich mich zu ihr setzte, grinste sie mich an.
„Wie war das Gespräch?", fragte sie mich.
„Ich denke, er sagt mir nicht die ganze Wahrheit. Irgendwas ist nicht in Ordnung, aber ich werde einfach nicht schlau aus ihm. Naja, wir werden das jetzt beobachten.", antwortete ich und schloss meine Augen.
„Worum ging es denn?"
Meine kleine Eule Snickers gesellte sich zu uns und ich streichelte ihn liebevoll.
„Die Zwei kommen wohl ständig zu spät zum Unterricht.", erklärte ich.
„Oh, naja, aber Scorpius hat dieses Jahr doch erst seine Mom verloren, nicht?", fragte sie und ich nickte, „Als dein Dad in unserem letzten Schuljahr krank wurde und starb, da hast du es irgendwie geschafft in fast jedem UTZ Fach ein 'Erwartungen übertroffen' zu erreichen. Du hast Nächte lang gelernt und gearbeitet. Eine Zeit lang hat dich das so ausgelaugt, dass du auch zu spät zum Unterricht gekommen bist."
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Teil 1: Zwei Seelen.
RomanceNeyla Adams ist Lehrerin in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei und eigentlich ist sie mit ihrem Leben im Reinen. Nach einigen schweren Schicksalsschlägen mit ihren 28 Jahren kann sie endlich behaupten, dass sie wirklich glücklich ist. Doc...