Ein zaghaftes Klopfen an meiner Türe riss mich aus dem Schlaf. Verwirrt schaute ich mich im Zimmer um. Es war düster und als ich auf meine Uhr schaute, sagte sie mir, dass es bereits 10 Uhr morgens war.
„Ja?", nuschelte ich und rieb mir die Augen.
„Neyla, du musst aufstehen. Dein Zug geht bald.", sagte Mom und öffnete die Tür, „Ich habe Frühstück gemacht und dachte, wir könnten noch zusammen essen."
„Ich komme gleich.", erwiderte ich und streckte mich. Seufzend setzte ich mich auf. Snickers war noch nicht wieder zurück, doch ich nahm an, dass er noch Jagen gegangen war. Ich stand auf, nahm mir ein Sweatshirt und eine Leggings und zog mich um. Langsam ging ich die Treppe hinunter. Mir war nicht nach Frühstück oder nach einem Abschied.
„Morgen.", murmelte Mira und nickte mir zu. Wie es aussah, war auch sie nicht in Stimmung.
„Setz dich, Schatz.", sagte Mom und lächelte mich an. Ich setzte mich an die Theke und starrte auf mein Omelett.
„Eigentlich habe ich keinen Hunger.", erwiderte ich.
„Bist du noch böse auf mich?", fragte Mom mich traurig.
„Nein, ich bin und war auch gestern Abend nicht böse auf dich. Ich hasse nur Abschiede, das weißt du.", antwortete ich ehrlich und lächelte sie an.
„Ich finde das mit diesem Malfoy übrigens nicht schlimm, Neyla.", sagte Mira, „Alles was dich glücklich macht, macht auch mich glücklich."
„Ron hat das gestern nicht so gesehen und auch Tante Molly und Onkel Arthur waren entsetzt. Die Malfoy's haben keinen guten Ruf in unserer Familie.", sagte ich bitter.
„Es tut mir leid, Liebling, wirklich. Ich wusste nicht, dass alle so reagieren.", erwiderte sie und schaute mich traurig an.
„Ich weiß, Mom. Ich mache dir ja auch keinen Vorwurf. Im Gegenteil, ich habe von unserer Familie einfach mehr erwartet. Damals haben alle Noah mit offenen Armen empfangen und er stammte auch aus einer Todesser Familie.", sagte ich nachdenklich. Ich schnitt mein Omelett und begann zu essen.
„Weißt du, ich kann es auch wirklich nicht verstehen. Ich glaube keiner von Ihnen hat mehr Kontakt mit ihm, oder? Dann wissen sie doch gar nicht, wie er ist.", meinte Mira und ich nickte. Jeder versank in seinen Gedanken und wir aßen schweigend unser Frühstück. Nach dem Essen legte ich meinen Teller in die Spüle und ging nach oben. Ich packte meine Sachen zusammen und gerade als ich fertig wurde kam Snickers zurück.
„Du kommst gerade rechtzeitig. Wir müssen los.", sagte ich zu ihm und er setzte sich brav in den Käfig. Ich verschloss ihn, nahm meinen Koffer und trug beides nach unten. Mom und Mira warteten an der Treppe auf mich. Sie nahmen mich fest in den Arm.
„Wir werden dich vermissen.", sagte Mira schniefend.
„Ich euch auch." Ich zog meine Jacke an und meine Stiefel und küsste sie beide zum Abschied auf die Wange.
„Macht's gut ihr Zwei. Wir sehen uns an Weihnachten.", meinte ich und konnte die Tränen kaum noch zurückhalten. Dann nahm ich meinen Koffer und den Käfig und apparierte zum Bahnhof Kings Cross. Dort angekommen, sah ich bereits Emily unter dem Vordach auf mich warten. Sie winkte mich freudig zu als sie mich erkannte.
„Hallo Ems.", begrüßte ich sie.
„Was ist denn mit dir los? Du sahst auch schon mal besser aus.", fragte sie mich sofort und schaute mich besorgt an.
„Du weißt doch, Abschiede sind nicht meine Stärke.", erwiderte ich schniefend und wir gingen nach drinnen.
„Ich habe mich mit Anthony getroffen gestern. Es war so wunderschön glaubst du mir das? Wir waren ganz romantisch essen und zum Abschied haben wir uns geküsst.", erzählte Emily strahlend und lenkte meine Aufmerksamkeit damit weg von meiner Trauer.
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Teil 1: Zwei Seelen.
RomanceNeyla Adams ist Lehrerin in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei und eigentlich ist sie mit ihrem Leben im Reinen. Nach einigen schweren Schicksalsschlägen mit ihren 28 Jahren kann sie endlich behaupten, dass sie wirklich glücklich ist. Doc...