Am nächsten Tag fühlte ich mich elend. Ich war absolut verkatert. Mein Blick auf die Uhr verriet mir, dass es bereits 13 Uhr mittags war. Seufzend erhob ich mich aus meinem Bett. Beim Aufstehen merkte ich, dass ich es nicht geschafft hatte meine Kleidung auszuziehen. Ich schälte mich aus der Jeans und dem Pullover und warf ihn auf meinen Wäscheberg. Dann nahm ich mir frische Kleider und wankte ins Bad. Nach ein paar Metern wurde es mir schlecht und ich schaffte es gerade so zur Toilette, bevor ich mich übergab.
„Neyla? Bist du das?", rief Mom von unten.
„Mhm.", erwiderte ich. Mehr brachte ich nicht zustande. Sie ging zurück in die Küche und ich hörte Töpfe klirren, bevor ich mich noch einmal erbrach. Schon lange war es mir nicht mehr so gegangen. Mom kam die Treppe hinauf und hielt mir ein Becher mit einer braunen Flüssigkeit unter die Nase.
„Trink.", sagte sie und schaute mich aufmunternd an. Widerwillig roch ich an dem Gebräu und von dem Geruch wurde es mir sofort wieder schlecht.
„Nicht riechen. Trinken.", mahnte sie und hob mir den Becher an die Lippen. Würgend schluckte ich die dicke Flüssigkeit herunter und sofort ging es mir besser. Ich stand langsam auf und schaute verwundert in den Becher.
„Was war das?", fragte ich Mom.
„Eine Kräutermischung gegen Kater. Gott sei Dank bin ich Heilerin, nicht wahr?", antwortete sie lachend, „Jetzt kannst du duschen gehen, du stinkst wie ein Alkoholschrank." Ich zog eine Grimasse und lächelte sie dankbar an. Nach dem Duschen fühlte ich mich wie neu geboren. Auf dem Weg nach unten roch ich schon die Pancakes und mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ich setzte mich in der Küche an die Theke und Mom reichte mir einen vollen Teller und etwas Obst. Glücklich schlang ich das Frühstück herunter.
„Wie es aussieht, war das gestern ein gelungener Abend.", sagte Mom lächelnd.
„Oh Gott, ja! Wir hatten so viel Spaß zusammen und eindeutig zu viel Alkohol.", erwiderte ich lachend.
„Das würde ich genauso unterschreiben. Ich bin ja froh, dass ihr das nicht jeden Abend macht.", meinte Mom. Nach dem Frühstück legte ich mich aufs Sofa und wir schauten zusammen fern. Nach zwei Stunden wachte auch Mira auf. Sie war jedoch nicht so zerstört wie ich. Mom gab ihr trotzdem ihren Zaubertrank vor dem Frühstück.
„Was ist denn jetzt eigentlich wegen den Weasleys?", fragte Mira mit vollem Mund.
„Ach stimmt, das habe ich euch noch gar nicht erzählt. Sie kommen heute Abend um 20 Uhr alle zum Essen.", antwortete Mom lächelnd, „Ihr habt also noch genügend Zeit zum Ausruhen."
„Wer muss sich denn ausruhen?", fragte Mira verwirrt.
„Ehm ich? Ich bin keine 19 mehr! Ein Partyabend mit Alkohol benötigt bei mir eindeutig eine längere Regeneration als bei dir.", rief ich vom Sofa aus und Mira lachte.
„Du bist einfach alt!" Ich warf ein Sofakissen nach ihr, welches sie mitten ins Gesicht traf. Lachend fiel sie vom Barhocker.
„Nicht in der Küche, Mädchen, das wisst ihr!", mahnte Mom. Mira stand auf, nahm das Kissen und schleuderte es mir entgegen. Ich versuchte es abzuwehren, doch es traf mich mitten auf den Bauch. Vor lauter Lachen bekamen wir kaum Luft. Mom schüttelte nur lächelnd den Kopf und räumte die Küche auf. Mira legte sich zu mir aufs Sofa.
„Ihr zwei Chaoten werdet mir hier wieder richtig fehlen." Sie setzte sich zu uns und wir kuschelten uns an sie.
„Du uns auch Mom.", sagte ich. Ich schlummerte fast den ganzen Tag und wurde gegen Abend sanft von Mira geweckt.
„Mach dich fertig. Es kommen bald alle.", sagte sie lächelnd und ging dann in die Küche, um Mom zu helfen.
„Wie lang werkelt ihr da jetzt schon rum?", fragte ich die beiden verwirrt.
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Teil 1: Zwei Seelen.
RomanceNeyla Adams ist Lehrerin in Hogwarts, der Schule für Hexerei und Zauberei und eigentlich ist sie mit ihrem Leben im Reinen. Nach einigen schweren Schicksalsschlägen mit ihren 28 Jahren kann sie endlich behaupten, dass sie wirklich glücklich ist. Doc...