Kapitel 9 (überarbeitet)

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Um 22 Uhr stand eine perfekt gestylte Emily vor unserer Türe und strahlte über das ganze Gesicht. Sie trug einen schwarzen Lederrock, einen schwarzen enganliegenden Pullover und Overknees-Stiefel. Ihre blonden Locken umspielten ihr perfekt geschminktes Gesicht. Sie hatte Smokey Eyes und einen dunklen Lippenstift aufgelegt. 

„Du siehst bombastisch aus!", rief ich, als ich sie sah. 

„Das kann ich nur zurückgeben.", erwiderte sie grinsend und betrachtete mich. Ich trug eine enge, zerrissene Jeans mit einem dunkelroten Pullover und schwarzen High-Heels. Meine Haare hatte ich gelockt und meine Augen mit schwarzem Eyeliner und meine Lippen mit einem dunkelroten Lippenstift geschminkt. 

„Danke schön. Gott sei Dank ist das keine Kostümparty, sonst wüsste ich nicht, was ich anziehen sollte.", sagte ich und Emily nickte zustimmend. 

„Emily!", rief Mira und kam die Treppe hinunter gerannt. Emily umarmte sie stürmisch. Mira trug ein enges schwarzes Kleid mit einem großen Ausschnitt und ebenfalls Overknees. Sie hatte ihre dunkelbraunen Haare hochgesteckt und trug schwarzen Eyeliner, hellen Lidschatten und einen schwarzen Lippenstift. 

„Wow! Einfach wow!", sagte Emily bewundernd, "Was ist nur mit dir passiert. Früher warst du so brav und lieb und jetzt guck dich an. Ein richtiges Luder bist du geworden." 

„Wenn nicht an Halloween, wann dann?", erwiderte sie lachend.

„Jetzt schaut sich einer meine Mädchen an.", sagte Mom auf einmal hinter uns, "Ihr seht so toll aus." 

„Danke, Mom.", erwiderte ich und nahm sie in den Arm, "Wir haben dich so lieb." Emily und Mira umarmten uns beide lachend und für ein paar Augenblicke standen wir so da. 

„So jetzt verschwindet.", rief sie und lies uns los, "Habt Spaß, seid vorsichtig und kommt sicher wieder nach Hause." 

„Sind wir doch immer, das weißt du. Wir passen aufeinander auf.", erwiderte ich, küsste sie auf die Wange und wir machten uns auf den Weg in den Ministry of Sound Club. Die Karten für die Halloweenveranstaltung hatten wir schon Anfang des Jahres gekauft. Wir waren zusammen schon mehrmals in dem Club gewesen. 

„Ich kann es kaum erwarten.", sagte Mira grinsend, als wir auf den Eingang zugingen. Natürlich stand davor eine riesige Schlange, doch aufgrund unserer Karten aus dem Vorverkauf konnten wir einfach an ihnen vorbei gehen. Drinnen herrschte eine Wahnsinnsstimmung. Techno- und Houseklänge dröhnten durch den Raum und wir tanzten uns den Weg durch die Menschenmenge zur Bar. 

„Neyla! Emily! Und natürlich Mira! Schön euch zu sehen!", rief Adan, der Barkeeper, „Was kann ich euch heute Gutes tun?" 

„Adan! Es ist auch sehr schön dich zu sehen!", erwiderte ich grinsend, „Drei Gin Tonic bitte!" 

„Alles klar, kommt sofort." Adan war eigentlich immer da, wenn wir hier waren. Er sah ungemein gut aus, hatte pechschwarze Haare und hellblaue Augen und er war unglaublich durchtrainiert. Sein enges T-Shirt betonte seine Muskeln. 

„Adan kann immer noch nicht die Augen von dir lassen.", sagte Emily zu mir. 

„Steht er etwa auf Neyla?", fragte Mira grinsend und Emily nickte grinsend. 

„Schon immer und noch ewig.", antwortete sie. 

„Gar nicht wahr.", erwiderte ich und winkte ab. Adan brachte uns die Gin Tonics und zwinkerte mir zu: „Die erste Runde geht auf mich. Habt Spaß."

„Danke dir.", antwortete ich und lächelte ihn an. Er grinste zurück und widmete sich den nächsten Gästen. Wir prosteten uns zu und tranken alle einen Schluck, dann begaben wir uns auf die Tanzfläche. Die Musik pulsierte durch meine Adern und ich ließ mich von ihr treiben. Es tat so gut wieder zu tanzen und sich gehen zu lassen. Nach einer ganzen Weile setzten wir uns wieder an die Bar, um uns etwas Neues zu trinken zu holen. 

„Ich habe es einfach so unheimlich vermisst!", sagte Emily zu uns und wir nickten beide. Adan kam wieder zu uns. 

„Noch mal eine Runde?", fragte er und grinste uns an. 

„Immer her mit dem Alkohol.", rief ich und grinste zurück. Er nickte und machte unsere Getränke. 

„Hast du vor uns betrunken zu machen?", fragte Emily mich lachend und ich zwinkerte ihr zu. Als Adan die Getränke brachte, bezahlte ich ihn und wir gingen zurück auf die Tanzfläche. Nach dem dritten Gin Tonic waren wir bereits leicht betrunken und setzten uns kichernd an die Bar.

„Na, ihr Drei? Soll ich euch mal ein Wasser bringen?", fragte Adan lachend und wir nickten. Er kam nach ein paar Minuten mit drei Gläsern zurück. 

„Sag mal, Adan. Was hältst du denn von unserer Neyla hier?", erkundigte Emily sich kichernd.

„Emily!", rief ich lachend und boxte sie in den Arm. Adan grinste uns an und zwinkerte mir nur zu, bevor er sich den anderen Gästen widmete.

„Also ich weiß auch nicht. Möchtest du für immer Single bleiben?", fragte Mira, „Der sieht doch wahnsinnig gut aus."

„Ich weiß, dass er gut aussieht, aber ich habe mich doch jetzt mit Draco Malfoy getroffen, jetzt warten wir erst mal ab, was dabei raus kommt und dann sehen wir weiter. Adan läuft schon nicht weg.", antwortete ich.

„Du hast dich mit Draco Malfoy getroffen?", riefen beide überrascht.

„Ja, wir waren gestern einen Kaffee trinken abends.", antwortete ich und wurde rot.

„Davon hast du gar nichts erzählt.", sagte Emily beleidigt. 

„War auch eher spontan und ich wusste bis zu dem Treffen nicht genau, ob er es wirklich ist.", meinte ich lächelnd, „Und es war echt schön, also warten wir doch mal ab, was daraus wird bevor wir uns in ein neues Abenteuer stürzen."

„Na gut, du hast uns überredet.", lachten die Beiden. Wir tranken unser Wasser und bestellten uns im Anschluss noch drei Cocktails. Es dämmerte bereits, als wir den Club verließen. Dadurch dass wir alle mächtig betrunken waren, war apparieren zu gefährlich und wir mussten nach Hause laufen. Lachend liefen wir durch die Straßen Londons und setzten zuerst Emily ab, bevor Mira und ich in Richtung unseres Hauses liefen. Wir sangen und tanzten durch die leeren Straßen und als wir zuhause ankamen waren wir fix und fertig.  

Teil 1: Zwei Seelen.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt