Racola warf einen Stuhl gegen die Wand, der durch die Wucht in viele kleine Teile zerbrach.
"Schon wieder haben wir versagt! In ganzer Linie haben wir versagt."
Arunde, sein Stellvertreter, schluckte hart, blieb aber stehen, seine Arme hinter dem Rücken verschränkt.
"Es bleiben noch vier Drachen. Das sich die Braut des Kriegsdrachen schon so früh entscheidet, konnte niemand ahnen. Und an den Todesdrachen wagt sich niemand. Du musst zugeben, dass du dich auch nicht an ihn heran gewagt hättest."
Racola schnaubte unwirsch.
"Bei Nielema hätte es einfach gehen sollen. Aber sein menschlicher Bruder war so arrogant zu glauben, dass jede Frau vor dem Kriegsdrachen Angst haben würde. Dass die Schüchterne so mutig sein würde, hat er total übersehen. Das wäre uns nicht passiert."
Er wischte sich über das Gesicht.
"Wo ist sie? Wo ist Kaya?"
Arunde knurrte leise.
"Denkst du wirklich, sie wird wieder hierher kommen, wenn sie doch weiß, dass sie versagt hat?"
Racola lachte.
"Wir haben ihre Schwester. Zumindest wissen wir, wo Lili ist. Der Clan, der sie gefangen hält, ist mir ergeben. Was macht die Kleine übrigens?"
Arunde zuckte mit den Schultern.
"Sie ist nicht gerade erfreut, dass wir sie in ein Erdloch gesteckt haben. Sie nimmt nichts an. Weder unser Essen, noch unser Wasser. Sie leckte den Morgentau von den Wänden und isst die Moose und Wurzeln. Und sie bedroht jeden Mann, den wir ihr anbieten. Sie sagt, sie ist die Braut eines Drachen und wir sollen uns zum Teufel scheren." Er schlug sich vor Lachen auf die Schenkel. "Dabei weiß der Drache nicht einmal etwas von ihrer Existenz."
Racola sah nachdenklich aus dem Fenster.
"Ich würde nicht darüber lachen. Die Drachen haben uns eines hier voraus. Sie ahnen instinktiv sehr schnell, wer ihre Frau ist. Ihr Drache wird da keine Ausnahme sein. Wenn er sie gesehen hat, dann kann es sein, dass er es schon weiß."
Arunde wurde blass.
"Aber dann würde er sie doch suchen?"
Racola zuckte mit den Schultern.
"Kaya hat ihn vielleicht verwirrt. Aber er wird sie haben wollen."
Er schaute weiterhin in die Ferne. Sie mussten sich mehr anstrengen. Calarion und seine Brüder mussten vernichtet werden. Sie konnten sich nicht mehr viele Fehler erlauben.
"Bewacht das Erdloch noch schärfer. Der Drache darf sie nicht finden."
Nicht ganz Ende
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Der dritte Drache ist nun also unter der Haube. Und der vierte lässt nicht lange auf sich warten. Bis bald bei Velion, dem Silberdrachen.
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Die Drachen von Wikuna - Jefrandt (Band 3)
FantasiEigentlich war es ein einfaches Vorhaben: Für einen Tag ins Drachenschloss, die Zeremonie irgendwie überstehen und dann wieder zurück in die Einsamkeit, wo die schwarzen Drachen schon immer ihr Leben fristen mussten. Immerhin wurde schon seit Gener...