Die Ereignisse überschlugen sich regelrecht und nicht immer waren sie von fröhlicher Natur.
Zuerst war es natürlich fröhlich zugegangen, als Jefrandt Enne als seine Braut vorgestellt hatte.
Irgendwie schien das jeder geahnt zu haben und gerade Anuwe freute sich wie ein kleines Kind, da es nun feststand, dass sein Zwillingsbruder bei ihnen bleiben würde und sich nicht mehr in die Einsamkeit zurückziehen musste.
Doch dann wurde Nielema von seinem menschlichen Bruder so gereizt, dass er sich unkontrolliert wandelte und seine Braut verletzte.
Dieses mal konnte Calarion nicht einfach tatenlos zusehen. Es wurde über Töfur gerichtet und er wurde in ein Kloster, das sich weit weg vom Schloss befand, verbannt.
Doch das Nielema sich so unkontrolliert verwandelte, hatte zur Folge, dass die Bewohner von Wikuna den Drachen nicht mehr vorbehaltlos vertrauten.
Es kam zu Unruhen und Calarion musste öfters reisen, um alle wieder zu beruhigen. Was ihm nur schwer gelang.
Die Drachen mussten eine Lösung finden und beschlossen zusammen mit den Frauen darüber zu reden.
Jefrandt saß neben Enne. Er lehnte sich zurück und strich ihr immer wieder über den Rücken, während er Calarion zuhörte.
"Ihr wisst selbst, dass die Menschen das Vertrauen in uns verlieren. Durch unsere Brautsuche haben wir das Wesentliche aus den Augen verloren."
Kanoran hob eine Hand.
"Die Brautsuche ist aber ein Bestandteil unseres Lebens und jeder weiß das. Wenn es nicht so wäre, hätte niemand versucht Lana zu entführen."
Calarion nickte.
"Aber wir dürfen die anderen Angelegenheiten nicht aus den Augen lassen. Auch die Bestrafung dieser Herzogstochter durch Jefrandt wird uns übel genommen."
Jefrandt richtete sich auf.
"Wenn das jemanden stört, dann sind das nur diejenigen, die nicht den Hintergrund kennen."
Velion knurrte.
"Ich bitte dich. Jeder weiß, warum du es getan hast."
Jefrandt starrte den silbernen Drachen böse an.
"Du hättest genauso gehandelt, wenn es sich um deine Braut gehandelt hätte." Er sah in die Runde. "Jeder von uns hätte es getan, dass könnt ihr nicht bestreiten."
Bis auf Velion nickten alle Drachenwandler. Die Frauen verfielen in Schweigen. Einige hatten den Kopf gesenkt und nur eine konnte schwer ein fieses Grinsen unterdrücken.
"Außerdem forderte ihr Vater sogar den Tod! Ihr eigener Vater."
Velion schnaubte.
"Was sollen wir denn dann deiner Meinung nach tun, um die Menschen davon in Kenntnis setzen? Sollen wir Boten schicken, um von deiner Ruhmestat zu berichten? Dann können wir auch gleich verlauten lassen, dass Nielema einen guten Grund hatte, sich zu verwandeln und Immi zu verletzen."
Seine Stimme klang mehr als sarkastisch.
Nielema sprang auf und Immi legte ihm schnell eine Hand auf den Rücken, damit es nicht eskalierte.
"Du weißt selbst selbst, dass ich Immi nie verletzen würde. Was ist nur mit dir los, Velion?"
Dieser lehnte sich entspannt zurück.
"Nennen wir die Dinge doch beim Namen. Es hat schon einen Grund, warum wir in den letzten Monaten versagten."
Calarion warf ihm einen bösen Blick zu.
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Die Drachen von Wikuna - Jefrandt (Band 3)
FantasyEigentlich war es ein einfaches Vorhaben: Für einen Tag ins Drachenschloss, die Zeremonie irgendwie überstehen und dann wieder zurück in die Einsamkeit, wo die schwarzen Drachen schon immer ihr Leben fristen mussten. Immerhin wurde schon seit Gener...